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Komfortable Sojabohnenversorgung
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In der Prognose für die weltweite Sojaproduktion erwartet das US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) mit 384 Mio. t einen historischen Höchstwert. Die gegenüber dem Vorjahr fast 6 Mio. t umfangreichere Ernte in den USA und die positiven Prognosen für Südamerika (+3 Mio. t für Argentinien und +6 Mio. t für Brasilien), treiben die Schätzung auf Rekordniveau. Dem steht 2021/22 allerdings auch eine zunehmende Nachfrage gegenüber. Mit 378 Mio. t erwartet das USDA eine Zunahme von 15 Mio. t gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2020/21, vor allem basierend auf der erneut heraufgesetzten Verbrauchsprognose für China. Dort könnten 2021/22 mit knapp 118 Mio. t rund 6 Mio. t mehr Sojabohnen verwendet werden als im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Damit deckt China nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) fast ein Drittel der globalen Nachfrage ab. An zweiter Stelle folgen die USA mit 63 Mio. t, dahinter Brasilien (50 Mio. t) und Argentinien (49 Mio. t). In allen Ländern wird der Verbrauch von Sojabohnen etwa 1-2 Mio. t zulegen, aber nicht so deutlich wie in China. Für die EU wird dagegen ein leichter Rückgang von 17,6 Mio. t erwartet.

Trotz des hohen Nachfragezuwachses in China steigen die globalen Bestände auf 104 Mio. t, vor allem durch die Produktionssteigerungen in Nord- und Südamerika.

Die Union zur Förderung von Proteinpflanzen e.V. (UFOP) weist darauf hin, dass der Produktionszuwachs bei Soja nicht nur auf Ertrags-, sondern auch auf Flächenzuwächse zurückzuführen i ist. Die Frage nach einem entwaldungsfreien Bezug und mehr Transparenz durch Kennzeichnung rückt auch für die neue Bundesregierung in den Fokus. Die 2009 in Kraft getretenen Regelungen der Erneuerbare Energien-Richtlinie (2008/29/EG) für die Biokraftstoffzertifizierung enthalten auch einen datierten Nachweis für die Herkunft der Anbauflächen. Diese Zertifizierungsanforderungen werden aktuell mit der Umsetzung der Neufassung dieser Richtlinie (RED II) u. a. mit der Schaffung einer EU-Datenbank ab 2022 verschärft, betont die Förderunion. Das Erfordernis der Nachhaltigkeitszertifizierung entstehe erst mit der Zweckbestimmung zur Anrechnung auf die Quotenverpflichtungen. Folglich sei in Deutschland die gesamte Rapsanbaufläche zertifiziert und demzufolge auch alle hieraus hergestellten Produkte, einschließlich des Rapsschrotes.

Die Grundlagen für einen Herkunftsnachweis seien grundsätzlich mit der EU-Biokraftstoffpolitik geschaffen worden und könnten daher als Blaupause auch für andere Kulturarten dienen. Dieser Ansatz für den Nachhaltigkeitsnachweis könne helfen, das Ziel der EU-Kommission einer Stärkung der Wertschöpfung in den Anbauregionen im Rahmen ihrer Farm-to-Fork-Strategie zu unterstützen, betont die UFOP. Dies betreffe den heimischen Körnerleguminosenanbau insgesamt. Die UFOP appelliert deshalb an die neue Bundesregierung, Biokraftstoffpolitik und Körnerleguminosenanbau ganzheitlich zu denken und auf heimische proteinliefernde Kulturarten in entsprechend erweiterten Fruchtfolgen auszurichten.