Lexikon
Acetonämie (Ketose)
Störung im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel durch mangelhafte Energiezufuhr, strukturarme Fütterung oder verdorbenen Silage. Eventuell ist ein zu hoher Fettgehalt des Kraftfutters verantwortlich.
Alleinfuttermittel
Als Alleinfuttermittel werden Mischfuttermittel bezeichnet die bei ausschließlicher Verfütterung zur Deckung des Nährstoffbedarfes eines Tieres geeignet sind. Alleinfuttermittel werden vor allem im Schweine- und Geflügelbereich eingesetzt. Bei Wiederkäuern werden lediglich die Milchaustauscher zu den Alleinfuttermitteln gerechnet.
Aminosäuren
Aminosäuren sind organische Verbindungen und die Bausteine von Proteinen (Eiweißen). In Eiweißverbindungen finden sich regelmäßig etwa 20 verschiedene Aminosäuren. Menschen und Tiere sind auf die Zufuhr bestimmter Aminosäuren mit der Nahrung angewiesen. In diesem Fall spricht man von essentiellen Aminosäuren. Übrigens haben die Aminosäuren aus dem Sojaschrot bei landwirtschaftlichen Nutztieren die höchste Dünndarmverdaulichkeit aller pflanzlichen Eiweißfuttermittel.
Ammoniak
Ammoniak entsteht beim Abbau von Eiweiß vorwiegend durch Clostridien in Silagen bei nicht optimalem Gärverlauf. Die Höhe des Ammoniak-N am Gesamt-N einer Silage dient als Beurteilungskriterium für den Gärverlauf. Bei Anteilen von mehr als 10 % ist mit einer Beeinträchtigung der Futteraufnahme zu rechnen, da beim Abbau als Nebenprodukt Buttersäure anfällt.
Erhöhte Ammoniakgehalte in der Stallluft entstehen durch Freisetzung aus dem über den Harn ausgeschiedenen Harnstoff während Lagerung der Gülle im Stall. Erhöhte Harnstoffgehalte führen zu Funktionsminderungen der Lunge und damit zu Leistungseinbusen bei den Tieren. Sie können auf insgesamt zu hohe Eiweißgehalte in den Futtermischungen bzw. eine unausgewogene Versorgung mit essentiellen Aminosäuren bei monogastrischen Tieren hindeuten.
Baby-Ferkel
Als Babyferkel werden die Ferkel bezeichnet, die direkt an nach Absetzen von der Muttersau an spezialisierte Aufzuchtbetriebe abgegeben werden und dort bis zu einem Gewicht von 25 bis 30 kg aufgezogen werden.
Bakteriell fermentierbare Substanz
Abkürzung: BFS
BFS wird berechnet: (g verdauliche NFE + g verdauliche Rohfaser) - (g Stärke + g Zucker)
Bakterienprotein
Abkürzung: BP
Die Bakterienproteinsynthese wird beeinflusst durch:
- den im Pansen verfügbaren Stickstoff (Aminosäuren, Peptide, Spurenelemente, z.B. Co)
- das Vorhandensein und den Abbau von Energie und Stärke
- den pH – Wert im Pansen
- den Zustand des Pansens und der Pansenzotten
- das Vorhandensein und die Konzentration von Fettsäuren und Fetten
- die Fütterungsfrequenz (TMR)
- die Reihenfolge der Vorlage der Futtermittel (alternierende Fütterung)
Beifütterung (Saugferkel)
Eine frühe Umstellung der Verdauung auf pflanzliches Futter ist von großer Bedeutung. Es sind hierbei andere Enzyme und Fermente wichtig als bei der Verdauung der Kolostralmilch!
Durch eine frühzeitige Beifütterung (gleitender Übergang), kann sich die Verdauung des Tieres langsam umstellen
- Große flache Schale anbieten (weiß oder gelb)
- Ferkel sollen in der Schale hin- und herwühlen können
- Frische des Futters erhalten
- Kleine Mengen Futter vier mal täglich anbieten
- Futter nach den Milchmahlzeiten den Ferkeln anbieten
- Futter nicht zu nahe an der Wärmequelle anbieten
- Futterschale bei jeder Futtervorlage reinigen (Schale austauschen)
- Stimulierung der Verdauungsenzyme durch das Futter
- Nährstoffversorgung aus milchfremden Nährstoffen
- Verringerung des Risikos von Verdauungsstörungen
- Frisches Trinkwasser mehrmals täglich direkt in Futternähe anbieten
- Höhere Absetzgewichte der Ferkel durch das Beifutter
- Bessere Lebendgewichtsentwicklung nach dem Absetzen
- Verringerung der Gewichtsverluste der Sau
- Möglichkeit der leistungsgerechten Versorgung der Sau
- Auf absolute Sauberkeit im Ferkelbereich achten.
Bierhefe
Die Bierhefe ist ein eiweißreiches Futtermittel (Ergänzungsfuttermittel), das als Nebenprodukt bei der Bierherstellung anfällt und in getrockneter oder flüssiger als Futtermittel eingesetzt wird. Bierhefe stellt auch eine sehr gute Quelle für B-Vitamine dar. Die Einsatzmenge liegt bei 1 bis 2 % der Tagesration (Basis 88 % Trockenmasse)
Biodiesel
Biodiesel, oder auch Raps-Methyl-Ester (RME/FAME, Fatty Acid Methyl Esther), ist ein Kraftstoff, der aus Pflanzenöl gewonnen wird. Der in Deutschland meist aus Rapsöl hergestellte Energieträger bietet zahlreiche Vorteile. Biodiesel ist eine zukunftsweisende Alternative für Mensch und Natur.
Cif
Kosten (cost), Versicherung (insurance), Fracht (freight)
Verkäufer trägt Kosten und Fracht einschließlich Versicherung zum Bestimmungshafen - Käufer übernimmt Verantwortung sobald Ware an Bord ist.
Corn-Cob-Mix
Abkürzung: CCM
Corn-Cob-Mix ist ein Gemisch aus Maiskörnern und Spindeln In der Regel wird CCM mit dem Mähdrescher geerntet, in einer Mühle gemahlen, einsiliert und an (Mast-) Schweine verfüttert. Durch das Einsilieren als CCM lassen sich die hohen Trocknungskosten vom Körnermais einsparen. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Körnermais liegt im mengenmäßig höheren Ertrag.
- TS-Gehalte: Zwischen 55% und 60%
- Rohfaser-Gehalte: Nicht höher als 5% in der TS
(Spindelanteil gering halten) - Vermahlung: Maximal 18% über 2 mm - Teilchengröße
- pH-Wert: Um 4, sonst Probleme mit der Futteraufnahme.
- Futterhygiene: Verpilzungen vermeiden durch:
- Siliertechnik
- Entnahmetechnik
- Fütterungstechnik
- Fütterungshygiene
Vorteile CCM:
CCM ist als milchsauer vergorenes Futtermittel sehr schmackhaft und wird von den Schweinen gerne gefressen.
CCM hat einen pH-Wert von 4,0 und wirkt als saures Futter stabilisierend auf den Verdauungstrakt.
Nachteile CCM:
CCM ist ein feuchtes Futtermittel und kann daher unter bestimmten Bedingungen auch Probleme durch Schimmel oder Hefepilze bringen.
Gerade in der wärmeren Jahreszeit verlangt der Einsatz von CCM sehr viel Sorgfalt.
Cross Compliance
Unter Cross Compliance werden all jene Regelungen zusammengefasst, die Landwirte seit 2005 einzuhalten haben, wenn sie in den Genuss von Direkt- zahlungen kommen wollen. Die Prämienzahlungen sind an die Einhaltung bestimmter Auflagen in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sowie Tiergesundheit gekoppelt. Bei Nichteinhaltung dieser Regelungen können die Direktzahlungen gekürzt, bei schweren Verstößen sogar vollständig gestrichen werden.
DCAB
Kationen – Anionen Bilanz
Kationen sind: Ca, Mg, Na, K
Anionen sind: P, Cl, Schwefelhaltige Aminosäuren
Ein Überschuß an Kationen bedeutet:
- Anstieg des Harn – pH infolge überhöhter Ca- Versorgung
- Der Wert der Anionen-Kationen-Bilanz sollte während des Geburtszeitraums bei ca. minus 100 DCAB liegen
Folgen einer falschen Versorgung der Kühe während der letzten 3 Wochen vor der Geburt:
- Milchfieber
- Nachgeburtsverhalten
DDGS = Dried Destillers Grain Solubles
Eiweißreicher Rückstand aus der Bioethanolgewinnung aus Getreide, teilweise auch vermischt mit den Rückständen aus der Vergärung von Nebenprodukten aus der Zuckerrübenherstellung.
DFD-Fleisch
dunkel (Dark), fest (Firm) und trocken (Dry)
Wird das Schlachttier vor dem Schlachtvorgang Stress ausgesetzt, kommt es zu einer Ausschüttung und zum Abbau von Glycogen sowie von ATP-Vorräten im Körper bzw. den Muskeln des Tieres. Die in diesen Stresssituationen entstehende Milchsäure wird noch im lebenden Tier zur Leber transportiert und abgebaut. Nach dem Tod des Tieres stehen dem Prozess der Fleischreifung und der damit normalerweise einhergehenden Säuerung der Muskulatur nicht mehr ausreichend ATP bzw. Glycogen zur Verfügung, es kann also nur wenig Milchsäure gebildet werden. Folglich kann der physiologische pH des Schlachttierkörpers auch nur wenig absinken. Meist erreicht der pH Werte von 6,4 oder wenig darunter. Optimalerweise läge der pH-Wert eine Stunde nach Tod des Tierkörpers bei 6,0 und nach 24 Stunden bei ca. 5,4-5,5.
Eisenversorgung
Ferkel hab bei der Geburt nur wenig körpereigene Eisenmengen. Der Eisenbedarf wird mit der Kolostralmilch nur zu 10 % gedeckt. Ein schnelles Wachstum der Tiere und zu geringe Reserven führen zu einer Anämie:
- Tiere sind geschwächt
- weniger, kleinere rote Blutkörperchen
- Leistungsabfall
- Aufzuchtverluste
Die Eisengabe sollte spätestens am 3. Lebenstag erfolgen (200 mg intramuskulär)
Eiweißfuttermittel
Sind Futtermittel mit einem hohen Rohproteingehalt und kommen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zum Einsatz, um die Eiweißversorgung unter anderem von Rindern, Schweinen und Geflügel sicherzustellen. Soja- und Rapsschrot sind hierzulande zweifellos die wichtigsten pflanzlichen Eiweiß- futtermittel. Deren Proteine sind gut verdaulich und enthalten besonders wertvolle Aminosäuren.
Ergänzungsfuttermittel
Bei Ergänzungsfuttermittel handelt es sich um Mischfuttermittel, die aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht geeignet sind, als alleinige Futtermittel verfüttert zu werden. Sie sind zur Ergänzung fehlender Nährstoffe in vorhandenen Futtermitteln oder Futtermischungen vorgesehen sind. Beispiele: Milchleistungsfuttermittel, Mineralfuttermittel, eiweißreiche Ergänzungsfuttermittel in der „Schweineproduktion“, Vitaminkonzentrate.
Erucasäure
Bei der Erucasäure handelt es sich um eine einfach ungesättigte Fettsäure, die vor allem im Rapssamen vorkommt. Bei Aufnahme großer Mengen an Erucasäure kann es zu krankhaften Veränderungen des Herzmuskels, zu Fetteinlagerungen im Herzmuskel und Wachstumsverzögerungen kommen. In den 00-Sorten ist der Gehalt der Erucasäure von mehr 40 % auf weniger als 2 % im Öl durch züchterische Maßnahmen abgesenkt worden. Damit kann das aus 00-Sorten gewonnene Öl ohne Probleme in der Tierernährung und auch in der Humanernährung eingesetzt werden.
Essentielle Aminosäuren
Essentielle Aminosäuren können im Stoffwechsel von Mensch und Tier nicht aufgebaut worden, sind aber notwendige Bausteine von Eiweißmolekülen. Die im Stoffwechsel verfügbare Menge dieser Aminosäuren begrenzt den möglichen Eiweißaufbau bei Masttieren, die Milchleistung von laktierenden Tieren bzw. die Eiproduktion bei Legegeflügel. Folgende Aminosäuren sind essentiell: Lysin, Methionin zusammen mit Cystin, Threonin, Tryptophan, Leucin, Isoleucin, Valin und Phenylalanain zusammen mit Tyrosin. Bei Schweinen und Geflügel gelten auch Histidin und Arginin als lebensnotwendig. Beim Wiederkäuer müssen diese Aminosäuren aus dem Durchflussprotein und dem Bakterienprotein im Darm bereit gestellt werden.
Fettsäuren
Fettsäuren sind neben Glycerin die Bausteine eines Fettmoleküls. Fettsäuren bestehen aus einer polaren Säuregruppe und einem unpolaren Rest. Sie sind aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen aufgebaut. Sie werden in ungesättigte und gesättigte Fettsäuren eingeteilt.
Flüchtige Fettsäuren
Unter flüchtigen Fettsäuren werden die Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und Milchsäure zusammengefasst, die bei der Gärung im Pansen oder bakteriellen Umsetzung von Nährstoffen im Dickdarm von Monogastern gebildet werden. Vor allem die Milchsäure wird beim Gärprozess von Silagen durch die Milchsäurebakterien gebildet.
Force-Majeure-Klausel – Höhere Gewalt:
Kann ein Unternehmen aufgrund höherer Gewalt (wie z.B. Brand, Erdbeben, Überschwemmungen u.a.) seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Lieferung vereinbarter Betriebsmittel nicht erfüllen, kann mit dieser Klausel zumindest vorübergehend die Erfüllung dieser Vereinbarungen ausgesetzt werden.
Fruchtfolge
Unter Fruchtfolge versteht man die geordnete Aufeinanderfolge der auf einer landwirtschaftlichen Fläche im Verlauf der Vegetationsperiode und der Jahre an- gebauten Nutzpflanzenarten. Im Rahmen der Agrarrefrom aus dem Jahr 2005 wird den landwirtschaftlichen Betrieben heute eine dreijährige Fruchtfolge vorgeschrie- ben. Eine sinnvoll gestaltete Fruchtfolge wirkt sich positiv auf die Fruchtbarkeit der Böden aus und führt zu einer deutlichen Verminderung des Krankheitsdrucks in den Nutzpflanzenkulturen. Entsprechend weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel werden benötigt. Und: Gesunde Pflanzen, die auf nährstoffreichen Böden wachsen, bringen letztlich mehr Ertrag.
Fructane, Fructoooligosaccharide:
Fructane (Fructooligosaccharide = FOS) bestehen aus bis zu 60 Fructosemolekülen und werden in der Zuckerfraktion bei der Futtermittelanalytik erfasst. Sie sind das vorwiegende Speicherkohlenhydrat in Gräsern und werden bei Wiederkäuern ähnlich schnell wie Zucker im Pansen durch die Mikroorganismen fermentiert. Bei hohen Gehalte in Grünfutter bzw. Restzuckergehalten in Silagen und Heu können diese die Entstehung einer Pansenacidose begünstigen bzw. auslösen.
Der Monogaster produziert keine körpereigenen Enzyme zur Aufspaltung der FOS und sie gelangen damit in den Blind- und Dickdarm. In kleinen Mengen fördern sie die Entwicklung der erwünschten Bakterienflora im Dünndarm und tragen somit zur Stabilisierung der Verdauung bei. In großen Mengen können sie bei Pferden nach Aufnahme großer Mengen an zuckerreichen Gräsern zu einer Übersäuerung des Dickdarmes führen und damit eine Hufrehe auslösen.
Futtermittel
In der Regel ist dies ein Sammelbegriff für alle Arten von Nahrung für landwirt- schaftliche Nutztiere und umfasst auch einzelne Futterkomponenten, aus denen die Futtermittelindustrie tierbedarfsgerechte Mischfutterprodukte herstellt. Ausge- sprochen wichtige Lieferanten solcher Futterkomponenten sind die Ölmühlen. Im Zuge der Ölgewinnung aus Ölsaaten fallen dort verschiedene Ölschrote an, die bis zu 45 Prozent Eiweiß mit besonders wertvollen Aminosäuren enthalten und deren Inhaltsstoffe sich durch eine gute Verdaulichkeit auszeichnen.
Gesättigte Fettsäuren
Bei gesättigten Fettsäuren sind alle Kohlenstoffatome über Einfachbindungen verknüpft. Ihr Schmelzpunkt nimmt mit zunehmender Kettenlänge zu und sie sind relativ lagerstabil. Sie kommen vorwiegend in tierischen Fetten vor. Im Milchfett kommen vor allem Fettsäuren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen vor, im Körperfett überwiegen Fettsäuren mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Glucosinolate
Bei Glucosinolaten handelt es sich um sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in Raps, Rettich, Senf u.a.. Bei den Glucosinolaten handelt es sich um Verbindungen aus Zucker (Glucose) und schwefel-stickstoff-haltigen Verbindungen (= Senföle). Im feuchten Futter oder im Verdauungstrakt werden durch Abspaltung des Zuckerrestes die Senföle freigesetzt. Sie sind für den stechend riechenden Geruch bzw. scharfen Geschmack verantwortlich. Die freigesetzten Senföle sind in der Lage Jod zu binden und können bei einem Verzicht auf eine Jodergänzung zu einer verminderten Schilddrüsenhormonproduktion führen.
Glycerin
Glycerin ist Baustein eines jeden Fettmoleküls. Rohglycerin bei der Herstellung von Biodiesel als Nebenprodukt an und hat einen Glycerinanteil von mindestens 80 %. Glycerin wird vor allem bei Milchkühen mit Mengen von bis zu 500 g pro Kuh und Tag zur Ketoseprophylaxe oder zur Geschmacksverbesserung in Totale-Misch-Rationen eingesetzt.
Harnstoff
Harnstoff ist bei den meisten Tieren das Ausscheidungsprodukt für Stickstoffverbindungen. Die Ausscheidung erfolgt üblicherweise bei nichtlaktierenden Tieren über den Harn, bei Tieren mit Milchproduktion auch über die Milch und kann somit auch als Parameter für die Eiweißversorgung des Tieres herangezogen werden. Bei einer ausgewogenen Harnstoffversorgung liegt der Harnstoffgehalt bei 150 bis 250 mg / Liter bzw. bei 15 bis 25 mg / dl.
Bei Wiederkäuern mit einem voll funktionierenden Pansensystem kann Futterharnstoff auch als Stickstoffquelle von den Bakterien für den Eiweißaufbau genutzt werden, wenn gleichzeitig ausreichend Energie zur Verfügung steht. Die dafür eingesetzte Harnstoffmenge sollte nicht mehr als 30 g je 100 kg Lebendmasse und insgesamt nicht höher als 150 g pro Tier und Tag liegen.
Höchstgehalte
Für Spurenelemente aber auch für die Vitamine D3 (Schweine, Mastrinder, Kälber, Geflügel) bzw. A (Mastschweine, Mastgeflügel) hat der Gesetzgeber Höchstgehalte eingeführt, für deren Einhaltung in der Fütterung der Landwirt verantwortlich ist. Daher sind Untersuchungen der wirtschaftseigenen Futtermittel auf deren Spurenelementgehalt in regelmäßigen Abständen zu empfehlen.
Kolostralmilch
Ferkel werden ohne Abwehrkräfte geboren (Übertragung von Antikörpern von der Sau auf den Fötus ist nicht möglich).
Wichtig ist eine schnellstmögliche Aufnahme der Muttermilch (sehr hoher Anteil an Immunoglobulinen = passive Immunabwehr wird gestärkt). Milchinhaltsstoffe nehmen innerhalb der ersten 24 Stunden ab.
Je schneller die Aufnahme der Abwehrstoffe ist, desto mehr Inhaltsstoffe gelangen als ganze Eiweißkörper durch den Darm ins Blut. (Die Durchlässigkeit des Darms halbiert sich innerhalb der ersten 3 Stunden).
Lebendhefe
Bei der Lebendhefe handelt es sich um gefriergetrocknete Hefezellen, die als Futterzusatzstoff zugelassen sein müssen, und zu Verbesserung der Pansenfunktion bzw. zu Stabilisierung der Darmgesundheit in geringen Mengen der Futterration zugesetzt werden. Der Einsatz erfolgt im Rinderbereich vor allem über Milchleistungs-, Mineral- oder Spezialfuttermittel. Der Einsatz ist vor allem bei Kraftfutteranteilen von 30 % und mehr zu empfehlen.
Lieschkolbenschrotsilage
Abkürzung: LKS
enthält:
• Körner
• Spindeln
• 85 % der Lieschblätter
• und kleine Stengelanteile
LKS ist aufgrund des hohen Energiegehaltes ein Kraftfutter!
Lösliche Kohlenhydrate
Abkürzung: NFC
Die im Zellinhalt enthaltenen leicht löslichen Kohlenhydrate wie Stärke, Zucker, Pektine und der organische Rest werden als NFC (Non-Fiber Carbohydrates) bezeichnet.
Milchleistungsfuttermittel
Milchleistungsfuttermittel werden in der Regel leistungsabhängig an Milchkühe verfüttert. Die Einteilung erfolgt anhand des Eiweißgehaltes und des Energiegehaltes. Es werden 3 Energiestufen unterschieden:
Energiestufe II - mind. 6,2 MJ NEL/kg
Energiestufe III - mind. 6,7 MJ NEL/kg
Energiestufe IV - mind. 7,0 MJ NEL/kg
Der Proteingehalt des Milchleistungsfuttermittels wird üblicherweise der Energiestufe voran gestellt.
Mineralfuttermittel
Bei einem Mineralfuttermittel handelt es sich um ein Mischfuttermittel, das überwiegend aus mineralischen Einzelfuttermitteln hergestellt wird und einen Rohaschegehalt von mindestens 40 % enthält. Es dient zu Versorgung der Tiere mit den Mengenelementen Calcium, Phosphor, Natrium und Magnesium. Nahezu alle Mineralfuttermittel enthalten auch Spurenelemente und Vitamine. Außerdem können weitere Zusatzstoffe wie Aminosäuren (Schweine und Geflügel), Säuren, Probiotika, Enzyme, Aromen und andere zugesetzt sein.
Mischfuttermittel
Als Mischfuttermittel wird eine Mischung aus mindestens 2 Einzelfuttermitteln verstanden. Bei der Herstellung können auch Zusatzstoffe zugesetzt werden. Sie werden in Alleinfuttermittel und Ergänzungsfuttermittel unterschieden.
Natriumbicarbonat = Natriumhydrogencarbonat
Natriumbicarbonat ist ein alternativer Begriff für Natriumhydrogencarbonat. Der Einsatz erfolgt bei Jungtieren oder in Stresssituationen in Elektrolyttränken zur Stabilisierung des Mineralstoffhaushaltes. Bei Wiederkäuern erfolgt der Einsatz auch zur Stabilisierung des Pansen-pH-Wertes bei hohen Kraftfutteranteilen in der Ration. Natriumbicarbonat sollte nicht in der Fütterung bei hochtragenden Tieren eingesetzt werden, da dadurch die Kationenbilanz erhöht wird und somit das Risiko von Problemen um den Geburtszeitraum (verlängerte Geburtsdauer, Festliegen) ansteigt.
Neutrale Detergentienfaser
Abkürzung: NDF
Die Summe der Gerüstsubstanzen nennt man Neutral-Detergenz-Faser. Die Gruppe der Gerüstsubstanzen umfasst vor allem Strukturkohlenhydrate.
NFC = Nicht – Faser- Kohlenhydrate
Zucker und Stärke stellen den überwiegenden Anteil in der Gruppe der Nicht-Faser-Kohlenhydrate dar. Aber auch Fructooligosaccharide und Pektine werden zu dieser Gruppe gerechnet.
Nutzbares Rohprotein
Abkürzung: nXP
für die Kuh über das Duodenum resorbierbares Protein, sowohl aus dem UDP als auch durch Mikrobenprotein.
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Omega-3-Fettsäuren
Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um Sonderformen von ungesättigten Fettsäuren. Ihnen werden im Stoffwechsel besondere Effekte zugeschrieben (Verbesserung der Fruchtbarkeit, Verminderung von Entzündungsprozessen, u.a.). In pflanzlichen Ölen kommt die Alpha-Linolensäure vor. Besonders hohe Gehalte weist Leinöl (bis 50 % der Fettsäuren) auf. Auch Rapsöl ist mit 10 % eine gute Quelle. Die übrigen Pflanzenöle weisen deutlich geringere Gehalte auf. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind auch Fischöle.
Ödemkrankheit (Colienterotoxämie)
Erkrankung der Ferkel in den ersten Tagen nach dem Absetzen von der Muttersau und in der anschließenden Aufzucht. Entsteht durch eine zu hohe Aufnahme von nährstoffreichem Futter (Kohlenhydrate), bei Futterwechsel bzw. Futterumstellung oder durch eine hohe E.-Coli Belastung im Stall (Hygiene beachten!)
Ölpflanzen/Ölfrüchte
Pflanzen, deren Samen oder Früchte zur Herstellung von Pflanzenöl und Fetten genutzt werden. Man unterscheidet zwischen Ölpflanzen, bei denen das Fruchtfleisch genutzt wird (Olivenbau, Ölpalme) und Ölfrüchten, bei denen die Samen genutzt werden (Soja, Sonnenblumen, Raps)
Ölsaaten
Samen von Pflanzen, die zur Herstellung von Pflanzenölen und -fetten verwendet werden. Die wichtigsten Ölsaaten sind Raps, Sojabohnen, Sonnenblumen, Ölpalme, Kokosnuss, Baumwollsamen, Rizinusbohnen und Leinsamen.
Ölschrote
Bezeichnung für die Restmasse, die bei der Verarbeitung von Ölsaaten zu Ölen und Fetten übrig bleibt. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes sind Ölschrote wertvolle und unverzichtbare Futtermittel für die Landwirtschaft.
Pektine
Pektine sind Zellwandbestandteile von Pflanzen. Besonders reichlich kommen sie in Rüben, Press- Trocken- und Melasseschnitzeln aber auch in Früchten (Äpfel). Sie werden nicht bei der Rohfaseranalyse erfasst. Pektine weisen ein hohes Quellungsvermögen (Sättigung bei Schweinen und Pferden) auf. Ihre Verwertung ist bei allen Nutztieren nur durch Mikroorganismen im Verdauungstrakt möglich. Sie werden langsamer als Stärke aber trotzdem nahezu vollständig fermentiert und führen daher nur geringen Veränderungen des pH-Wertes im Pansen bei Wiederkäuern bzw. im Dickdarm bei Monogastern.
Positivliste
In der werden alle Einzelfuttermittel erfasst, die in der Fütterung von landwirtschaftlichen Nutztieren eingesetzt werden dürfen, wenn der Betrieb sich bei QS oder QM-Milch oder an andere Qualitätssicherungssysteme angeschlossen hat.
Präbiotica
Als Präbiotica werden Verbindungen aus mit bis zu 30 Molekülen an Fruktose bzw. Galaktose bezeichnet, die von monogastrischen Tieren durch körpereigene Enzyme nicht verwertet werden können. Sie werden in der Fütterung zur Förderung der gesunden Darmflora in kleinen Mengen eingesetzt. In hohen Dosierungen wirken sie bei Monogastern abführend.
Präcaecal verdauliche Aminosäuren
Abkürzung: PCV
Die beim Schwein im Dünndarm absorbierbaren Aminosäuren werden als präcaecal oder auch als ileal verdauliche Aminosäuren bezeichnet. Die präcaecale Verdaulichkeit der verschiedenen Aminosäuren innerhalb eines Futtermittels kann durchaus Schwankungen von mehr als 10 % betragen. Die präcaecale Verdaulichkeit wird vom Futtermittel selbst aber auch von der Bearbeitungsform beeinflusst. So führt eine zu starke Erhitzung zu einem Rückgang der Verdaulichkeit.
Produktionsrhythmus
Zeitlicher Abstand (in Tagen), in dem sich Besamen, Abferkeln und Absetzen im Bestand wiederholen.
7 – Tage Rhythmus
14 – Tage Rhythmus
21 – Tage Rhythmus
28 – Tage Rhythmus
35 – Tage Rhythmus
Produktionszyklus
Hiermit ist die Zeit vom Abferkeln einer Sau bis zum nächsten Abferkeln gemeint.
Er wird errechnet durch:
- Trächtigkeit 114 Tage
- Säugezeit 21 – 28 Tage
- Güstzeit 5 – 6 Tage
- Summe 140 – 147 Tage
PSE-Fleisch
blass (Pale), weich (Soft) und wässrig (Exudative)
Setzt man das Schwein vor dem Schlachtvorgang oder während des Schlachtvorgangs Stress aus, führt dies zu einer Aktivierung des Stoffwechsels verbunden mit einer erhöhten Produktion an Milchsäure. Nach der Schlachtung kann diese Milchsäure nicht mehr über die Blutbahn aus den Muskeln abtransportiert werden und säuert das dortige Gewebe. Zudem kommt es zu einer starken Aktivierung der Adenosintriphosphatase, die die Muskeltätigkeit des toten Tieres erhöht und beschleunigt ATP abbaut. Durch diese Befunde fällt der pH-Wert durch Milchsäurebildung innerhalb kurzer Zeit auf Werte unter 5,8. Es kommt zu einer teilweisen Denaturierung von Muskelproteinen.
Rapsschrot
Entsteht in Ölmühlen bei der Gewinnung von Rapsöl aus Rapssaat und ist eine wertvolle Komponente bei der Herstellung von Futtermitteln für Mastbullen, Milchkühe und Schweine. Rapsschrot enthält viel Protein, wertvolle Aminosäuren und weist eine optimale Fettsäuren- und Kohlenhydratzusammensetzung auf.
Rohasche
Abkürzung: XA
Die Rohasche (anorganische Substanz) entsteht durch Veraschung der organischen Substanz im Muffelofen bei 550oC. Mit Hilfe der Rohasche wird der Anteil der organischen Substanz an der Trockensubstanz berechnet. Die Rohasche enthält die anorganischen Stoffe wie Mineralstoffe, Sand und Ton.
Ruminale Stickstoffbilanz
Abkürzung: RNB
Zeigt das Verhältnis von aufgenommenem XP im Futter zu dem am Duodenum verfügbaren nXP.
RNB > 0 (positiv): aus den Futtermitteln wird mehr Stickstoff (N) freigesetzt, als für die mikrobielle Proteinsynthese verwertet wird. RNB < 0 (negativ): es ist weniger Stickstoff (N) im Pansen, als die Mikroben verwerten könnten.
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Sauenmilch
Zusammensetzung der Sauenmilch:
- Fett 75 g je kg = 56 % der Energie
- Protein 60 g je kg = 28 % der Energie
- Milchzucker 50 g je kg = 16 % der Energie
Der Trockensubstanzgehalt der Sauenmilch beträgt 20 % Sauenmilch enthält ca. 26 MJ ME je kg TS Alle Inhaltsstoffe sind fast zu 100 % verdaulich Die Milchaufnahme in 28 Säugetagen liegt bei 1 l je Tag Diese Menge wird in viele kleine Portionen verteilt (am Anfang 36 und am Ende der Säugezeit 12 Portionen je Tag)
Sojaöl
Fettsäurenzusammensetzung:
- Palmitinsäure (C16) 3 - 11 %
- Stearinsäure (C18) 2 - 6 %
- Ölsäure (C18/1) 20 - 30 %
- Linolsäure (C18/2) 49 - 55 %
- Linolensäure (C18/3) 2 - 11 %
Sojaschrot
Ist zweifellos das Eiweißfuttermittel Nummer Eins. Sojaschrot fällt in Ölmühlen bei der Verarbeitung von Sojabohnen zur Ölgewinnung an und enthält rund 43 bis 45 Prozent Rohprotein. Sojaschrot kann durchaus als das Universal-Eiweißfutter für die verschiedensten Tierarten bezeichnet werden, ist hierzulande aber in erster Linie ein wichtiger Bestandteil von Schweine- und Geflügelfuttermitteln.
Stickstofffreie Extraktstoffe
Abkürzung: NfE
Wenn man von der organischen Masse das Rohfett, das Rohprotein und die Rohfaser abzieht, dann erhält man als Rest die Stickstofffreien Extraktstoffe (lösliche Zucker, Stärke, Pektine und organische Säuren).
Strukturwert
Abkürzung: SW
Strukturwert - drückt die Strukturwirksamkeit verschiedener Futtermittel aus
Toastverfahren
Beim Toastverfahren werden die Schrote (Restmasse bei der Öl- und Fettgewinnung aus Ölsaaten) mittels einer Wasserdampf-Behandlung von Lösungsmitteln befreit, welche für die Herauslösung des Pflanzenöls aus den Ölsaaten verwendet wurden. Bei der Toastung werden antinutritive Stoffe abgebaut und damit die Schrote in ihrem Futterwert verbessert.
Totale-Misch-Ration = TMR
Grundfuttermittel wie Gras und Maissilage, Heu und Stroh werden mit energiereichen Futtermitteln (Getreide, Melasseschnitzeln), Eiweißfuttermitteln (Rapsschrot, Sojaschrot u.a.) und Mineralfuttermitteln vermischt. In der Praxis werden zwei Varianten unterschieden:
Voll-TMR: Alle Tiere einer Gruppe/Herde erhalten diese Mischung ohne weitere Kraftfuttergaben.
Teil-TMR: Es wird eine Mischration den Erhaltungsbedarf der Tiere sowie den Bedarf für eine bestimmte Milchleistung abdeckt verfüttert. Kühe mit höheren Leistungen erhalten in Transponderstationen, im Melkstand oder im Melkroboter zusätzliche auf ihre Leistung abgestimmte Kraftfuttergaben.
Tränkeplan (Kälber)
Tränkeplan für Kälber in der 1. und 2. Lebenswoche mit Neugeborenendurchfall
08:00 Uhr:
1,5 - 2,0 Liter Vollmilch
10:00 Uhr:
1,0 - 1,5 Liter Elektrolyttränke
12:00 Uhr:
1,5 - 2,0 Liter Vollmilch
15:00 Uhr:
1,0 - 1,5 Liter Elektrolyttränke
17:00 Uhr:
1,5 - 2,0 Liter Vollmilch
21:00 Uhr:
1,0 - 2,0 Liter Elektrolyttränke
Der Tagesbedarf an Milch beträgt 15 % des Lebendgewichtes.
Der zusätzliche Wasserbedarf beträgt beim:
- gesunden Kalb = 1 - 2 Liter
- kranken Kalb = 2 - 4 Liter
- sehr kranken Kalb = 4 - 8 Liter
Vom 1. Lebenstag an:
Immer frisches Wasser - am besten angewärmt anbieten!
Die Elektrolyttränke kann aus 45 g Traubenzucker, 2,5 g Natron und 2,5 g Kochsalz je Liter Wasser selbst gemischt werden.
UDP = rumen undegradable protein
Synonyme:
- Undegradable Protein
- Durchflussprotein
- Bypass Protein
- Pansenstabiles Protein
- Nichtabgebautes Protein
UDP ist abhängig von:
- der technischen Behandlung
- der Konservierung
- dem Vegetationsstadium
- der Düngungsintensität
- dem Trockensubstanzgehalt
- der Passagerate
Der Anteil an pansenstabilem Protein ist vor allem bei Hochleistungskühen von Bedeutung. Während bei trockenstehenden Kühen und Mastrindern der Anteil des pansenstabilem Proteins am Rohprotein unter 20 % liegen sollte ist bei Hochleistungskühen ein Anteil von mindestens 45 erforderlich.
Ungesättigte Fettsäuren
Bei ungesättigten Fettsäuren sind zwei Kohlenstoffatome über eine Doppelbindung verknüpft. In pflanzlichen Ölen überwiegen Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 18 Kohlenstoffatomen mit einer (Ölsäure), zwei (Linolsäure) oder drei (Linolensäure) Doppelbindungen. Mit zunehmender Anzahl an Doppelbindungen verändern sich Eigenschaften des Fettmoleküls. Es sinkt der Schmelzpunkt und die Gefahr, dass das Fett mit zunehmender Lagerdauer oxidiert (ranzig wird), nimmt zu. Fettsäuren mit 2 und mehr Doppelbindungen sind für den menschlichen und tierischen Stoffwechsel lebensnotwendig und werden daher als essentielle Fettsäuren bezeichnet.
Verdaulicher Phosphor = v.P.
Beim Schwein erfolgen die Versorgungsempfehlungen für Phosphor auf der Basis verdaulicher Phosphor, da die Verdaulichkeit des Phosphors aus pflanzlichen Futtermitteln in einem Bereich von weniger als 20 % bis zu 65 % liegen kann. Durch den Zusatz von Phytase, einem Enzym, das mit Hilfe von Mikroorganismen produziert wird, kann die Phosphorverdaulichkeit aus pflanzlichen Futtermitteln generell auf 60 bis 65% angehoben werden.
Verdauungsenzyme
Beim Ferkel ist die Enzymaktivität zunächst auf die Nährstoffe in der Milch ausgerichtet (Lactase – milchzuckerspaltendes Enzym).
Die Aktivität der Enzyme für Eiweiß- (Trypsin), Fett- (Lipase) und Stärke (Amylase) entwickelt sich in den ersten drei bis vier Lebenswochen nur langsam.
Durch Zufütterung der Ferkel kann diese Aktivität gefördert werden.
Weender Futtermittelanalyse
Standardverfahren zur Ermittlung der Inhaltsstoffe von Futtermitteln. Es wird nach Rohasche (XA), Rohfaser (XF), Rohprotein (XP), Rohfett (XL) und stickstofffreien Extraktstoffen (NfE) unterschieden.
Entwickelt wurde diese Methode 1860 von Wilhelm Henneberg und Friedrich Stohmann an der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Weende.
Welfare-Fütterung
Die Welfare-Fütterung wird vorwiegend in der Fütterung tragender Sauen eingesetzt. Durch eine abgesenkten Energiegehalt wird das durch die Sauen aufzunehmende Futtervolumen erhöht. Damit wird eine bessere Sättigung der einzelnen Sau, mehr Ruhe in der Gruppe und eine stabile Rangordnung erreicht. Gleichzeitig kann die Futteraufnahme in der Säugeperiode dadurch positiv beeinflusst werden.
Würfe/Sau/Jahr
Errechnet sich aus:
(Summe aller abgeschlossenen Würfe x 365) / Summe der Produktionstage
Zusatzstoffe
Als Futtermittelzusatzstoffe werden Stoffe oder Mikroorganismen bezeichnet, die zur Deckung des Nährstoffbedarfes (Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren u.a.) beitragen, die aber keine Einzelfuttermittel sind. Außerdem gehören zur Gruppe der Zusatzstoffe auch Stoffe, die die Leistung bzw. die Gesundheit der Tiere (Enzyme, Probiotika) sowie die Eigenschaften von Futtermitteln positiv beeinflussen (Konservierungsmittel, Siliermittel, Aromen etc.). Der direkte Einsatz von Zusatzstoffen - mit Ausnahme von Siliermitteln - auf dem landwirtschaftlichen Betrieb unterliegt besonderen Regelungen (Futtermittelhygieneverordnung V0 EG 183/2005).
00-Sorten
Als 00-Sorten bei Raps werden solche bezeichnet, bei denen die Gehalte an Glucosinolaten (weniger als 25mmol pro kg Samen) und Erucasäure (weniger als 2 % im Rapsöl) durch züchterische Maßnahmen deutlich reduziert worden sind. Die Glucosinolate bzw. deren Abbauprodukte führen zu einer negativen Beeinflussung des Schilddrüsenstoffwechsels, was durch eine Anhebung des Jodgehaltes um 1 mg je kg Alleinfuttermittel leicht ausgeglichen werden kann. Als Obergrenze gelten bei Mastschweinen 2 mmol Glucosinolate je kg Alleinfuttermittel, ohne dass es zu Beeinträchtigungen der Gesundheit oder Leistung der Tiere kommt.