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Mykotoxinbelastung in Soja – USA-Soja schneidet am besten ab
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Sojaextraktionsschrot ist eine wesentliche Proteinquelle in Futtermitteln und dessen Qualität spielt daher eine entscheidende Rolle in der Tierernährung. Obwohl Getreidesorten wie Mais und auch Weizen ein höheres Risiko einer Mykotoxinbelastung aufweisen, ist auch Sojamehl zum Teil mit Mykotoxinen belastet und kann zur Gesamtkontamination des Futters beitragen. Je nach Ursprungsort zeigt sich ein unterschiedliches Bild in der Belastung. Der globale Mykotoxinsurvey von dsm-firmenich liefert detaillierte Informationen über die Mykotoxinbelastung in Sojaextraktionsschrot aus den bedeutenden Sojaproduktionsländern Argentinien, Brasilien, den Vereinigten Staaten, China und Indien.

Auch Sojabohnen sind häufig mit Mykotoxinen belastet, wenn auch in geringen Konzentrationen.

Beschreibung des weltweiten Mykotoxinsurveys

Seit 2004 untersucht dsm-firmenich die Mykotoxinbelastung in Rohmaterialien sowie Mischfutter, welche in der Nutztierhaltung eingesetzt werden. Mykotoxinanalysen werden als Serviceleistung für die Kunden angeboten, um das Mykotoxinrisiko in ihren Futtermitteln abschätzen zu können. Die zunehmende Anzahl der Proben im Laufe der Jahre bietet detaillierte Einblicke in das Vorkommen der sechs wichtigsten Mykotoxine (Aflatoxine (Afla), Zearalenon (ZEN), Deoxynivalenol (DON), Fumonisine (FUM), T-2 Toxin (T2) und Ochratoxin A (OTA)).

Die Proben werden mit Methoden wie ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay), HPLC (High-Performance Liquid Chromatography) oder modernsten LC-MS/MS-basierten Multi-Mycotoxin-Methoden untersucht. Im Folgenden werden Resultate des dsm-firmenich Mycotoxin Surveys im Zeitraum Januar 2023 bis Juni 2024 präsentiert. Der Durchschnitt und der Median der positiven Ergebnisse werden in ppb (parts per billion) aller positiv getesteten Proben berechnet.

Ergebnisse der Mykotoxinuntersuchungen

Die Ergebnisse dieser Studie sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst.

Die meisten Proben stammen aus Argentinien und Brasilien, die wenigsten aus China und den USA.

Im Vergleich zu anderen Produktionsländern zeigen sich die argentinischen Sojaproben am stärksten belastet. Afla ist das zweithäufigste Mykotoxin nach ZEN und findet sich in mehr als jeder zweiten Probe mit einer jedoch eher moderaten durchschnittlichen Konzentration (3 ppb). Obwohl die mittlere FUM- Konzentration mit über 1000 ppb erhöht ist, enthalten nur 15% der Proben FUM. DON findet sich in jeder fünften Probe mit einer leicht erhöhten durchschnittlichen Konzentration von >200 ppb.

In brasilianischen Sojaproben spielt Afla eine untergeordnete Rolle mit nur 3% positiven Proben und einem durchschnittlichen Wert von 6 ppb. ZEN ist das am häufigsten vorkommende Mykotoxin (in 33% der Proben). DON zeigt höhere Konzentrationen mit einem durchschnittlichen Wert von >400 ppb, allerdings sind nur 8% der Proben positiv auf dieses Mykotoxin. Sowohl in Soja aus Brasilien als auch aus Argentinien enthält keine Probe OTA.

Sojaproben aus den USA zeigen eine sehr moderate Belastung mit Mykotoxinen. Nach ZEN ist FUM das zweithäufigste Mykotoxin, beide treten mit sehr moderaten mittleren Konzentrationen auf (13 ppb und 102 ppb).

Obwohl die Anzahl der Proben aus China geringer ist, bietet sie einen ersten Einblick in die Mykotoxinbelastung. Viele Mykotoxine weisen eine hohe Prävalenz auf: ZEN wurde in 75% der Proben nachgewiesen, gefolgt von FUM in 64%, OTA (33%), Afla (24%) und DON (20%). Leicht erhöhte Konzentrationen sind für DON zu sehen (>200 ppb).

Interessanterweise ist OTA in indischen Sojaproben das häufigste Mykotoxin (95%) mit einem leicht erhöhten Durchschnittswert von etwa 20 ppb. Das zweithäufigste Mykotoxin, im Kontrast zu den anderen Produktionsländern ist T2 (87%). DON Konzentrationen sind höher als in den anderen Herkunftsländern (>570 ppb), aber nur 5% der Proben wurden positiv auf dieses Toxin getestet. Afla findet sich in 19% der Proben und der mittlere Wert der positiven Proben ist mit 9 ppb am höchsten.

In der Schweinefütterung spielen bei geringen Konzentrationen auch Mehrfachkontaminationen eine Rolle

Ein wichtiger Aspekt ist die Co-Kontamination von Proben. Häufig sind Tiere einem Cocktail verschiedener Mykotoxine ausgesetzt, was zu erhöhten schädlichen Auswirkungen auf die Tiergesundheit und -leistung führen kann. Durch die Kombination verschiedener Rohmaterialien können sich mehrere Mykotoxine im Futter finden, aber auch schon in einzelnen Proben sind meist mehr als ein Mykotoxin enthalten. Sojaproben aus Indien sind von Co-Kontamination am meisten betroffen: 95% aller Proben, die auf mindestens 3 Mykotoxine getestet wurden, enthalten mehr als 1 Mykotoxin. 100% indische Sojaproben enthalten zumindest 1 Mykotoxin. Die geringste Co-Kontamination findet sich in Soja aus Brasilien. Obgleich 45% der Proben zumindest 1 Mykotoxin enthalten, sind es nur 5% der Proben, die mit zumindest 2 Mykotoxinen belastet sind.

FAZIT

Basierend auf der mittleren Konzentration dieser Mykotoxine und der Anzahl der positiven Proben innerhalb der Untersuchung ist das Sojamehl aus den USA eine besonders sichere Proteinquelle. Es ist jedoch immer ratsam, im Rahmen einer fundierten Qualitätskontrolle Sojamehle und andere Rohstoffe auf ihre Mykotoxinbelastung zu überprüfen und zu überwachen.

DER DIREKTE DRAHT

Kontaktdaten:
Anneliese Müller

Anneliese.Mueller[at]dsm-firmenich.com