Die Ackerbohne zählt zu den Leguminosen und hat so die Fähigkeit, über die anhaftenden Knöllchenbakterien Luftstickstoff zu binden. Daher werden sie besonders im ökologischen Landbau genutzt. Neben der Verfütterung ans Schwein, in dessen Rationen sie sehr gut passt, kann sie auch in der Rinderfütterung eingesetzt werden. Die mittleren Nährstoffgehalte sind der folgenden Tabelle, die in einem dreijährigen deutschlandweiten Monitoring gewonnen wurden, zu entnehmen. Es zeigt sich dort, dass die Werte zwischen den Chargen zum Teil stark schwanken. Eine Untersuchung der eigenen Ackerbohnen sollte vor der Verfütterung deshalb unbedingt durchgeführt werden.
Ackerbohnen zeigen in der Rinderfütterung einen UDP-Gehalt von ca. 15 %, wobei tanninhaltige Sorten ein wenig höher liegen können. Wichtig ist beim Einsatz von Ackerbohnen, wie auch bei stärkereichem Getreide oder Erbsen, die Gehalte der Gesamtration an den Zielwerten für eine wiederkäuergerechte Versorgung auszurichten.
In Deutschland werden Ackerbohnen auf ca. 58000 ha angebaut, was sie zur zweithäufigsten Körnerleguminose macht. Etwa 223000 t wurden 2021 geerntet. Der Großteil der verfütterten Ackerbohnen wurde betriebsintern verwertet, da sie dort einen höheren finanziellen Ertrag erbringen als beim Verkauf. Dieses begründet auch den geringen Einsatz im Mischfutter von nur 51000 t, was in etwa 0,2 % des gesamten Mischfutters bedeutet.
Der Wert der Körnerleguminosen in der Fruchtfolge und die staatliche Förderung der mehrgliedrigen Fruchtfolge werden möglicherweise eine Ausweitung der Anbauflächen mit sich bringen. Die UFOP (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen) gibt als anzustrebendes Ziel 10 % der deutschen Ackerfläche an.
Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG)