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ADM investiert in Verarbeitung von gentechnikfreiem Futter
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Wir haben bei ADM nachgefragt, warum das Unternehmen in Mainz mehrere Millionen Euro in die Verarbeitung von gentechnikfreien Sojabohnen (Non-GMO) für die Futtermittelherstellung investiert. Archer Daniels Midland (ADM) erweitert die Verarbeitungskapazitäten für gentechnikfreie Sojabohnen. Laut Daniel Afonso André, Händler bei ADM, will man dadurch flexibler in der Verarbeitung werden.

top agrar: Herr Afonso, ADM investiert am Standort Mainz mehrere Millionen Euro in die Verarbeitung von gentechnikfreien Sojabohnen (Non-GMO) für die Futtermittelherstellung. Was sind die Gründe? „Non-GMO“ steht doch immer wieder unter Beschuss: „zu teuer“, „spielt weltweit keine Rolle“ etc. Aktuell wird sogar diskutiert, das Logo von Milchpackungen zu nehmen, weil Non-GMO-Futter knapp ist.

Afonso: Sojabohnen spielen im Lebensmittelsektor in Deutschland eine immer größere Rolle. Mit unserer Investition wollen wir insbesondere die wachsende Nachfrage nach gentechnikfreien Sojabohnen in der Human- und Tierernährung decken.

Welche Mengen an Sojabohnen wollen Sie am neuen Standort verarbeiten?

Afonso: Wir werden mit unserer Investition die Verarbeitungsmenge nicht erhöhen. Unser Ziel ist vielmehr, durch die Umstellung bzw. Anpassung der Verarbeitungslinien mehr Flexibilität zu schaffen. Künftig können wir am Standort Mainz problemlos gentechnikfreie Sojabohnen verarbeiten.

Woher kommen die Sojabohnen, die Sie in Mainz künftig verarbeiten – eher aus dem lokalen Umkreis oder überwiegend aus Gesamtdeutschland bzw. aus anderen EU-Ländern?

Afonso: In Mainz beziehen wir unsere Sojabohnen hauptsächlich aus der gesamten Donauregion und Frankreich.

Sie sagen, Sie wollen Landwirten einen Anreiz für den Anbau von Sojabohnen und eine sichere Abnahme der Ware bieten. Wie sieht das Preismodell für die Landwirte aus?

Afonso: ADM ist einer der führenden Verarbeiter von Sojabohnen in der Region. Dabei arbeiten wir eng mit den Landwirten zusammen, um faire und wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können, die den aktuellen Marktbedingungen entsprechen. Zudem helfen wir den Landwirten in Anbaufragen und wir beraten sie beim Risikomanagement.

Auf welche vertraglichen Regelungen müssen sich die Landwirte noch einstellen?

Afonso: Wir kaufen die Sojabohnen mit maximal 13 % Feuchtigkeit, mindestens 34 % Protein und 2 % Besatz. Außerdem testen wir alle eingehenden Sojabohnen vor dem Entladen auf GVO.

Wann soll die Verarbeitung starten und haben Sie schon Landwirte unter Vertrag?

Afonso: Das Projekt wird voraussichtlich im dritten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Bereits jetzt bieten wir Sojapreise für die Ernten 2022 und 2023 an.

Sollen in Mainz auch andere Eiweißpflanzen wie z.B. Ackerbohnen oder Erbsen verarbeitet werden?

Afonso: In Mainz verarbeiten wir ausschließlich Sojabohnen.

Die Nachfrage nach Eiweißpflanzen steigt auch im Bereich der Humanernährung, Stichwort pflanzliche Fleischersatzprodukte. Inwieweit spielt die Verarbeitung von Sojabohnen oder anderen Proteinpflanzen für den Humanbereich für Sie eine Rolle? Andere große Unternehmen haben bereits Investition in diesem Bereich angekündigt.

Afonso: Bei ADM sind wir bereits seit über 75 Jahren auf dem Markt für pflanzliche Proteine tätig. Und wir bauen unser Engagement weiter aus. Erst kürzlich haben wir die Firma ‚Sojaprotein‘ übernommen, einem führenden europäischen Anbieter von gentechnikfreien Sojabohnenzutaten. Das in Serbien ansässige Unternehmen bietet eine breite Palette an pflanzlichen Eiweißzutaten für Fleischalternativen, Süßwaren, Proteinriegel, Arzneimittel, Tiernahrung und Tierfutter an.