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organicXlivestock: neue Datenbank für Öko-Tiere

Seit Juni 2021 ist die Datenbank "organicXlivestock" online. Sie soll einen verbindlichen Überblick über das Angebot an ökologischen Tieren in Deutschland geben und damit den Handel erleichtern. Sind Öko-Tiere über diese Datenbank nicht verfügbar, darf der Zukauf konventioneller Zuchttiere, juveniler Aquakulturtiere und Küken beantragt werden.

Ab Januar 2022 gilt die neue EU-Öko-Verordnung. Sie schreibt unter anderem vor, dass alle EU-Mitgliedsstaaten über eine Datenbank verfügen müssen, in der alle im Land verfügbaren Öko-Tiere gelistet sind. In Deutschland hat das FiBL eine solche Datenbank in enger Absprache mit den zuständigen Behörden entwickelt. Sie heißt organicXlivestock und ist bereits seit Juni 2021 online.

Öko-Landwirtinnen und -Landwirte kennen dieses Datenbank-Prinzip bereits aus dem Saatgutbereich, wo sie schon seit einigen Jahren auf die Datenbank organicXseeds zurückgreifen können, um zu prüfen, ob Saatgut aus Öko-Vermehrung verfügbar ist. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet auch OrganicXlivestock. Anbieterinnen und Anbieter von ökologischen Tieren können dort unkompliziert und kostenlos ihre Tiere zum Verkauf anbieten.

Praktische Suchmasken erleichtern die Suche

In der aktuellen Version von organicXlivestock werden Aquakulturtiere, Bienen, Enten, Gänse, Mast- und Legehühner, Kaninchen, Puten, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und in einer gesonderten Rubrik auch seltenere Tiere gelistet. Über eine praktische Suchmaske kann die Suche gefiltert werden, zum Beispiel nach Rasse/Herkunft, Nutzungsart, Alter oder Gesundheitszustand. Sind Öko-Tiere verfügbar, zeigt das Online-Tool Details zu den Tieren und die Kontaktdaten des Anbieters/der Anbieterin an.

Bei Nichtverfügbarkeit können konventionelle Tiere beantragt werden

Eine wichtige Veränderung, die mit der neue EU-Öko-Verordnung in Kraft tritt ist, dass Öko-Tiere, die ab dem 1. Januar 2022 nicht auf organicXlivestock gelistet sind, in Deutschland faktisch als nicht verfügbar gelten. Das heißt im Klartext: Wer in der Datenbank auf der Suche nach den benötigten ökologischen (Zucht-) Tieren und Küken (jünger als drei Tage) nicht fündig wird, kann sich auf Grundlage des Suchergebnisses eine Ausnahmegenehmigung erteilen lassen, um solche Tiere konventionell zukaufen zu dürfen – natürlich unter Einhaltung der Vorgaben der EU-Öko-Verordnung (siehe auch Infokasten). Weitere Erkundigungen zur Verfügbarkeit von Öko-Tieren müssen nicht mehr eingeholt werden.

Zukünftig soll es sogar möglich sein, den Antrag für den Zukauf von konventionellen (Zucht-) Tieren und Küken direkt über die Datenbank zu stellen. Die an das System gekoppelten Kontrollorgane können dann die Anträge direkt in der Datenbank bearbeiten und Genehmigungen online ausstellen. Bis diese Funktion zur Verfügung steht, müssen die Anträge jedoch weiter direkt an die zuständigen Behörden geschickt werden. In einem weiteren Schritt sollen auch die ökologischen Anbauverbände einen eigenen Bereich in der Datenbank erhalten, in dem sie zum Beispiel die Anträge ihrer Mitglieder auf konventionelle oder verbandsfremde Tiere einsehen und bearbeiten können.