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US-Farmer Verlierer der Zollpolitik
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Erzeugerverband ASA appelliert an Präsident Trump
In den vergangenen drei Jahrzenten ist die weltweite Nachfrage nach Proteinen stark gestiegen. Die USA sind zusammen mit Brasilien der wichtigste Anbieter von Sojabohnen. Der aktuelle Zollkonflikt zwischen den USA und China dürfte die Nachfrage des Hauptabnehmers China jedoch merklich schmälern und verschärft die Unsicherheiten für die amerikanischen Sojafarmer.

Die USA sind weltweit der zweitwichtigste Lieferant für Sojabohnen und China ist China mit großem Abstand der wichtigste Abnehmer. Alleine im Wirtschaftsjahr 2023/24 importierte das Reich der Mitte rund 25 Mio. t Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten, was einem Anteil an den US-Exporten von 54 % entspricht. Dagegen erhielt die EU als zweitwichtigster Kunde nach China lediglich 4,9 Mio. t.

Der anhaltende Handelsstreit zwischen beiden Ländern verschärft die Unsicherheiten zur künftigen Nachfrage Chinas und bedroht damit die wirtschaftliche Situation vieler US-Sojafarmer. Zwar betonen hochrangige chinesische Vertreter, der Konflikt solle nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden. In den USA geraten viele Betriebe jedoch bereits unter starken finanziellen Druck. Der Präsident der American Soybean Association (ASA), Caleb Ragland, richtete daher einen dringenden Appell an Präsident Trump, in der Zollpolitik umzusteuern. Der drohende Rückgang der chinesischen Importe wirke sich negativ auf die Erzeugerpreise aus, während gleichzeitig die Kosten für Betriebsmittel steigen. Ragland verwies auch auf die bereits eingetretene Verlagerung chinesischer Importe auf Ware aus Brasilien. Entsprechend wachse die Sorge, dass ein länger anhaltender Konflikt die wirtschaftliche Stabilität zahlreicher Farmen gefährden könnte. Angesichts der Vergeltungszölle sind US-Bohnen derzeit rund 20 % teurer als südamerikanische Ware, was die Wettbewerbsfähigkeit deutlich schmälert.

Historisch hat China ab dem Spätsommer regelmäßig größere Mengen US-Sojabohnen gekauft, um die Versorgungslücke bis zur brasilianischen Ernte zu überbrücken. Umfangreiches Neugeschäft aus den USA in Richtung China bleibt bislang aber aus.