Im Fokus der Umfrage standen sowohl bereits umgesetzte als auch geplante Vorhaben sowie neue Einkommensstandbeine bayerischer Betriebe und damit die Diversifizierung der Landwirtschaft in Bayern. Insgesamt haben 1.931 Personen teilgenommen: darunter 1.583 Menschen aus der landwirtschaftlichen Praxis sowie 348 Expertinnen und Experten aus Beratung, Verwaltung, Wissenschaft und Verbänden. Die Ergebnisse verdeutlichen: Veränderungs- und Gründungsprozesse in der Landwirtschaft entstehen aus einem Zusammenspiel von wirtschaftlichen, persönlichen und strukturellen Faktoren.
Wirtschaftliche und persönliche Motive prägen betriebliche Veränderungen
Der zentrale Antrieb für Veränderungen und neue Betriebszweige ist der Studie zufolge die Sicherung von Einkommen und Zukunftsfähigkeit des Betriebs. Zugleich spielen Selbstverwirklichung und persönliche Interessen eine wichtige Rolle. Die Umfrage zeigt, dass wirtschaftliche Überlegungen und persönliche Wertvorstellungen Hand in Hand gehen. Laut LfL machen die Ergebnisse Mut: Rund 63 Prozent der Befragten, die in den vergangenen drei Jahren neue Standbeine aufgebaut haben, blicken optimistisch in die Zukunft! Davon unabhängig plant über die Hälfte der Befragten eine Weiterentwicklung des Betriebs, ein Drittel will den Betrieb unverändert fortführen, nur wenige denken an die Betriebsaufgabe. Besonders vielversprechende Potenziale für neue Geschäftsfelder werden in der Direktvermarktung, der Energieerzeugung und der Honorierung von Umweltleistungen gesehen.
Familiärer Rückhalt und persönlicher Austausch wichtig
Veränderungen im Betrieb sind allerdings nicht ohne Hürden. Auf betrieblicher Ebene zählen für die meisten Befragten Markt- und Planungsunsicherheiten zu den größten Herausforderungen. Besonders beim Einstieg in die Diversifizierung spielen die rechtlichen Rahmenbedingungen und der mit dem Gründungsprozess verbundene Aufwand eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig zeigt sich: Erfolg hängt entscheidend von den Menschen auf dem Betrieb ab. Die Angst zu scheitern, Generationenkonflikte und die Unsicherheit bei Entscheidungen beschäftigen die meisten Befragten bei der Umsetzung von neuen Vorhaben. Speziell beim Einstieg in die Diversifizierung werden das fehlende Markt- und Fachwissen und die Angst zu scheitern als die größten persönlichen Herausforderungen genannt. Familiärer Rückhalt, Austausch mit Gleichgesinnten und zielgerichtete Weiterbildung wirken hingegen unterstützend.
Der vollständige Bericht zur Umfrage ist auf der Homepage unter www.gruenderzentrum.lfl.bayern.de/365315/index.php abrufbar.