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Marktbericht KW 44 / 2025
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Die Pariser Rapsnotierungen klettern aufwärts. Unterstützung kam dabei insbesondere vom Rohölmarkt. Angesichts der angekündigten US-Sanktionen gegen Russland konnten sich Rohöl zuletzt merklich befestigen. Begrenzt wurde das Plus allerdings durch das auch weiterhin reichliche Angebot. Auch die festen US-Sojakurse zogen den EU-Raps mit nach oben. Der Optimismus hinsichtlich eines Handelsabkommens zwischen den USA und China steigt, auch wenn hier bislang nur spekuliert wird. Zuletzt wurden jedoch positive Signale gesendet. So schloss der bald auslaufende Fronttermin November am 28.10.2025 bei 482,50 EUR/t und damit rund 17,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch der Folgetermin Februar 26 konnte sich auf Wochensicht deutlich befestigen. Mit einem Plus von 14,50 auf 480 EUR/t fällt der Anstieg hier ähnlich aus. Der August-26-Kontrakt gewinnt indes 10,25 auf 465,75 EUR/t. Mit dem Plus am Terminmarkt geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Fob Hamburg sind zuletzt 486 EUR/t für prompte Partien möglich, bei unverändertem Aufgeld ein Anstieg von 18 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Franko Niederrhein werden bei leicht reduzierter Prämie (-1) mit 495 rund 17 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch weiterhin überschaubar. So bleibt der Anteil bereits vertraglich gebundener Partien ungewöhnlich gering. Marktteilnehmer verharren vorerst in Zurückhaltung und warten die weiteren Entwicklungen hinsichtlich des möglichen Handelsabkommens zwischen China und den USA ab. Ein anderes Bild zeigt sich indes am heimischen Rapsmarkt. Hier konnten die Preissteigerungen die Abgabebereitschaft der Erzeuger gebietsweise merklich beleben. Im Mittel sind dabei rund 448,50 EUR/t möglich und damit 8,50 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-469 EUR/t. Aus dem Osten Deutschlands wird dabei von zahlreichen Vermarktungen berichtet. Die Vorkontraktbereitschaft für das kommende Jahr bleibt jedoch gering. Angesichts des äußerst geringen Verkaufsstands der Ernte 2025 spielt das bislang nur eine untergeordnete Rolle. 

Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt haben in der zurückliegenden Berichtswoche merklich zugelegt. Auslöser für die Hausse war der Vorschlag der EU-Kommission zur EUDR. Entgegen der Erwartung des Marktes, der mit einer weiteren Verschiebung um zwölf Monate gerechnet hatte, legte die Kommission einen Vorschlag zur Vereinfachung vor. Dieser sieht vor, dass lediglich Kleinst- und Kleinunternehmen sowie die nachgelagerte Handelskette in ihren Informationspflichten bürokratisch entlastet werden sollen. Für alle übrigen Marktteilnehmer gilt weiterhin der Anwendungsbeginn am 30.12.2025, wobei eine sechsmonatige Schonfrist vorgesehen ist. Es handelt sich dabei jedoch noch um einen Vorschlag der Kommission, der im Trilogverfahren erst noch bestätigt werden muss. Betroffen von der Verordnung wären unter anderem Lieferungen aus Brasilien, das als Risikogebiet eingestuft ist. Zusätzliche Unterstützung boten die Rohstoffkurse, die angesichts der Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen China und den USA zulegten. Vor diesem Hintergrund wurden am 28.10.2025 für konventionelle Partien zur Lieferung ab November 2025 rund 327 EUR/t genannt, 25 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Für GVO-freie Partien fiel das Plus mit 31 EUR/t auf durchschnittlich 452 EUR/t noch deutlicher aus. Im Windschatten der Sojaschrotpreise kletterten auch die Rapsschrotpreise als alternative Proteinquelle am heimischen Markt nach oben. Partien zur Lieferung ab November wurden im Schnitt für 196 EUR/t besprochen, 29 EUR/t mehr als eine Woche zuvor.  Der sprunghafte Anstieg der Forderungen lähmt derzeit den Handel. Die Mischfutterhersteller halten sich zunächst zurück und hoffen darauf, dass angesichts der eigentlich bärischen Fundamentaldaten die Preise noch einmal nachgeben. 

Im Aufwind fester Rohstoffnotierungen zieht Rapsöl im Preis an. Fob deutscher Mühle sind zuletzt 1.143 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November möglich und damit 38 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Fob Niederlande geht es dagegen abwärts. So sind hier mit 1.120 EUR/t rund 20 EUR/t weniger im Gespräch. Kaufinteresse wird dabei zuletzt kaum signalisiert. So verweisen Marktteilnehmer auch weiterhin auf ihre gute Deckung und agieren unverändert zurückhaltend. Vor diesem Hintergrund kann die knappere Verfügbarkeit auf vorderen Lieferpositionen kaum Preiswirkung entfalten. Auch seitens des Energiesektors bleibt es unverändert ruhig.