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Marktbericht KW 43 / 2024
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In den Rapsmarkt ist ordentlich Bewegung gekommen. An der Börse in Paris ging es aufwärts. Der Euro ist auf Talfahrt. Hinzu kamen Sorgen um die französische Sonnenblumenernte und festere Kurse für Canola an der Börse in Winnipeg und für Sojabohnen in Chicago. Allesamt Faktoren, die den Kursen an der MATIF in Paris Auftrieb gaben. Das beflügelte dann auch die Preise auf anderen Handelsstufen und führte zu Umsätzen. Der Fronttermin November schloss an der Börse in Paris am 23.10.2024 bei 511,50 EUR/t und damit deutliche 20,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Weniger deutlich fällt die Aufwärtskorrektur für Partien der Ernte 2025 aus. Mit 485,50 EUR/t verzeichnet der August-25-Kontrakt auf Wochensicht ein Plus von 10,25 EUR/t. Mit dem Wochenplus in Paris werden auch die Offerten auf Großhandelsstufe angehoben. Franko Niederrhein sind bei einer höheren Prämie von 10 Euro mit 522 EUR/t zur Lieferung ab November rund 21 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Auch franko Hamburg zieht der Preis an. Hier bleibt das Aufgeld unverändert, sodass sich auf Wochensicht für Raps zur Lieferung im Januar/März ein Anstieg von 18 auf 520 EUR/t ergibt. Auch auf Erzeugerstufe ging es nach oben. Im Bundesdurchschnitt kletterten die Forderungen auf 473,06 EUR/t. Ein kräftiges Plus von 10,60 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Zum Vorjahreszeitpunkt erhielten Erzeuger mit 382 EUR/t deutlich weniger. Die höheren Preise mündeten dann auch in Umsätzen. Erzeuger setzen zwar weiter auf feste Preise, aber es wurden vermehrt Teilmengen angeboten, denn bei Ackerbaubetrieben ist die Liquidität wegen der anstehenden Pachtzahlungen angespannt. Auch Kontrakte zur neuen Ernte waren zunehmend gefragt, tendierten im Bundesdurchschnitt aber stabil bei 445 EUR und damit deutlich unter dem aktuellen Niveau. Bei den Rapsfeldbeständen waren regional die lückigen Bestände ein Thema. Zur Aussaat war es in Nord- und Ostdeutschland teilweise zu trocken und zu heiß. Dadurch verlangsamte sich das Auflaufen. Die Entwicklung kann mit den besseren Vegetationsbedingungen aber durchaus aufgeholt werden. Anders sieht es im Südosten des Landes aus. Hier wird teilweise von Staunässe und Schädlingsbefall berichtet und Landwirte denken über Umbruch nach.

Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise etwas nach. Vom Aufwärtstrend, der zuletzt den Raps erfasst hatte, konnte das Rapsschrot nicht profitieren. So wurden im Bundesdurchschnitt für prompte Ware am 22.10.2024 rund 268 EUR/t gehandelt, ein Minus von 2 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Vor allem die große Zahl an Anbietern, die einer geringen Nachfrage gegenüberstehen, hielt die Preise im Zaum. Etwas lebhafter wurden hingegen Kontrakte ab Mai 2025 bis zum Jahreswechsel abgeschlossen. Das physische Angebot ist dagegen etwas ungleich über das Bundesgebiet verteilt. Während im Norden noch flächendeckend prompte Partien verfügbar sind, zeichnen sich im Osten Engpässe ab. So ist an verschiedenen Standorten, darunter Riesa und Wittenberg, Rapsschrot zur sofortigen Lieferung nur eingeschränkt verfügbar. Auch die Sojaschrotpreise tendierten entgegen den zuletzt festeren Rohstoffnotierungen schwächer. Das derzeit sehr umfangreiche Angebot kann die verhaltene Nachfrage problemlos decken. Dies umso mehr, als die Verunsicherung durch die erwartete Verschiebung der Umsetzung der EUDR vorerst vom Markt genommen wird. Vor diesem Hintergrund gaben prompte Partien konventioneller 44er Sojaschrot im Vergleich zur Vorwoche um 12 EUR/t auf 344 EUR/t nach. Die Preise für GVO-freie Ware bleiben angesichts ungünstiger Bedingungen in Südosteuropa und Ernteverzögerungen in Italien gestützt. Im Bundesdurchschnitt wurden am 22.10.2024 für LP-Ware 558 EUR/t notiert, 7 EUR/t mehr als in der Vorwoche.

Die Forderungen für Rapsöl tendieren nun schon die fünfte Woche in Folge fester. Aktuell werden zur Lieferung ab Januar 25 rund 1.060 EUR/t gefordert, 25 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Fob Niederlande fällt das Wochenplus mit 40 auf 1.048 EUR/t zur Lieferung ab November 24 allerdings noch deutlicher aus. Die Richtung geben hierbei wieder die Rapsnotierungen an der Pariser Börse vor.  Unterdessen keimte die Nachfrage in den zurückliegenden Handelstagen trotz der weiteren Preissteigerung etwas auf, vor allem zur Lieferung ab November 24. Im Großen und Ganzen herrscht allerdings weiterhin wenig Aktivität am heimischen Pflanzenölmarkt. Das Angebot bleibt mehr als reichlich und kann die geringe Nachfrage bedienen.