Die Pariser Rapsnotierungen schlugen in der laufenden Handelswoche keine eindeutige Richtung ein. Ging es kurz vor dem Wochenende noch über 5 EUR/t abwärts, änderte sich Anfang der 42. KW das Vorzeichen und die Notierungen legten gut 3 EUR/t zu. So schloss der Fronttermin November am 14.10.2025 bei 465,50 EUR/t und damit rund 1,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Deutlicher fällt das Minus indes für Partien der Ernte 2026 aus, denn der August-26-Kontrakt verlor binnen einer Woche rund 5,25 auf 455,25 EUR/t. Druck kommt dabei von den rückläufigen Sojanotierungen in Chicago. Im Fokus steht dabei auch weiterhin der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie das globale Überangebot. Infolge des US-Shutdowns mangelt es außerdem an Daten zum globalen Angebot und Nachfrage sowie den Exporten. Vor diesem Hintergrund bleibt die Anlagebereitschaft aktuell gehemmt. Zwischenzeitlichen Aufwind erhielten die Notierungen dabei durch den schwächeren Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt steigert. Somit vergünstigt sich EU-Ware für Abnehmer aus anderen Währungsländern. Hinzu kommt eine lebhaftere Nachfrage innerhalb der Union sowie feste Canola-Kurse in Winnipeg. Entgegen den rückläufigen Vorgaben seitens der Pariser Börse können sich Erzeugerpreise für Raps auf Wochensicht leicht befestigen. So sind im Bundesmittel für Partien der Ernte 2025 rund 441,60 EUR/t möglich, ein Plus von 0,50 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-465 EUR/t. Am Rapsmarkt verläuft der Handel indes weiterhin in ruhigen Bahnen. Gebietsweise signalisierten Ölmühlen in den vergangenen Wochen Kaufinteresse an Rapssaat, dieses kühlte zuletzt jedoch wieder ab. So dominiert nun wieder Zurückhaltung.
Auf den Feldern präsentieren sich Bestände insgesamt in einem guten Zustand. Im Osten des Landes wird vereinzelt von Schädlingsdruck durch den Rapserdfloh berichtet, der jedoch regional unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Nach Angaben einiger Erzeuger aus Sachsen sind rund zwei Drittel der Rapsflächen in gutem Zustand, ein Drittel weist Schäden auf. Bei einem Viertel wird bereits über Umbruch nachgedacht. Besonders deutlich zeigen sich hier die Folgen fehlender Beize bei der Rapssaat sowie die eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten von Insektiziden. Teilweise musste mehrfach gespritzt werden, jedoch ohne spürbaren Erfolg.
Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt standen in den vergangenen Handelstagen unter Rapsschrot wurde im Bundesmittel am 14.10.2025 für 173 EUR/t besprochen und lag damit 5 EUR/t unter der Vorwochenlinie. Viele Mischfutterhersteller und Händler hatten sich bereits in den Wochen zuvor weitgehend eingedeckt. Neugeschäfte kamen entsprechend kaum zustande – und wenn, dann meist zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs.Konventionelles Sojaschrot mit 44 % ProFett wurde zuletzt im Schnitt mit 294 EUR/t bewertet, 3 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Die Forderungen für GVO-freie Ware lagen im Bundesmittel bei 419 EUR/t, ein Minus von 11 EUR/t auf Wochensicht. Besonders die Aussicht auf eine mehr als ausreichende Versorgung mit Rohstoff in der laufenden Saison drückte auf die Preise.
Zudem entspannte sich die Lage am Markt maßgeblich durch den Aufschub der EUDR um weitere zwölf Monate, auf Ende 2026. In der Folge verloren auch die EU-Importe von Sojabohnen zuletzt an Tempo. In der laufenden Saison wurden bislang 3,4 Mio. t Sojabohnen in die Union eingeführt, gegenüber 3,6 Mio. t zum Vorjahreszeitpunkt. Bis vor zwei Wochen hatten die Importe noch über der Vorjahreslinie gelegen. Sojaschrot wurde dagegen mit 5,1 Mio. t rund 1 % mehr als im Vorjahr eingeführt.
Rapsöl kann sich auf Wochensicht im Preis befestigen. So sind fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab November zuletzt 1.085 EUR/t möglich und damit 5 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung boten dabei zwischenzeitlich feste Rohstoffnotierungen sowie das knappe Angebot auf vorderen Lieferpositionen. Dabei bleibt die Handelsaktivität unverändert überschaubar. Käufer verweisen auf ihre gute Deckung und agieren weiterhin zurückhaltend. Vereinzelt besteht noch etwas Kaufinteresse, hier wird jedoch die weitere Preisentwicklung vorerst abgewartet.
Marktbericht KW 42 / 2025
Marktbericht KW 42 / 2025
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