Die Pariser Rapsnotierungen bewegten sich im Wochenverlauf Auf und Ab, zeigten insgesamt allerdings eine leicht rückläufige Tendenz. So schloss der Fronttermin August am 23.09.2025 bei rund 472 EUR/t und damit 1,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Etwas deutlicher fällt das Minus dagegen für den Folgetermin Februar 2026 aus, dieser notiert mit 470 rund 3,75 EUR/t niedriger. Druck kommt dabei von dem größeren EU-Rapsangebot sowie rückläufigen Notierungen an der Börse in Winnipeg. Bei günstiger Witterung schreiten die Erntearbeiten in den kanadischen Prärien zuletzt zügig voran, was das Angebot saisontypisch vergrößert. Entgegen den rückläufigen Vorgaben seitens der Pariser Börse können sich die Kassapreise für Raps auf Wochensicht befestigen. So sind auf Erzeugerebene für Partien der Ernte 2025 zuletzt rund 445,10 EUR/t im Gespräch, ein Plus von 3,80 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 440-465 EUR/t. Die Handelsaktivität am heimischen Rapsmarkt verläuft weiterhin in ruhigen Bahnen. Es verkauft nur, wer verkaufen muss – sei es aus Platz- oder Liquiditätsgründen. Andernfalls wird eingelagert und in Hoffnung auf weitere Preissteigerungen vorerst abgewartet. Gebietsweise fiel der Startschuss für die diesjährige Sonnenblumen- und Sojabohnenernte. Ersteres erzielte auf leichteren Böden im Osten des Landes bislang rund 20 dt/ha. Niederschlagsbedingt pausieren die Arbeiten jedoch in einigen Regionen. Aus Sachsen-Anhalt wird zudem von den ersten Ernteergebnissen bei Sojabohnen berichtet, die sich mit rund 23 dt/ha im üblichen Rahmen bewegen. Der Raps hat sich in den meisten Beständen gut entwickelt und läuft weitgehend problemlos auf. Eine Ausnahme bildet Sachsen, wo es erhebliche Schäden durch den Rapserdfloh gibt. Landwirte reagieren hier mit wiederholten Maßnahmen, um die Kulturen zu retten.
Die Rapsschrotpreise haben in der zurückliegenden Woche angezogen. Im Bundesmittel werden für prompte Partien 198 EUR/t fob Ölmühle genannt, ein Plus von 12 EUR/t auf Wochensicht. Dies rührt auch daher, dass die Mühlen derzeit nur eine sehr eingeschränkte Abgabebereitschaft zeigen. Insgesamt ist die Handelsaktivität eher dünn und es werden hauptsächlich Papiere gehandelt. Physisch geht wenig, da sich Mischfutterhersteller bereits zuvor weitestgehend eingedeckt hatten. Nur für den unmittelbaren Bedarf wurde etwas geordert. Dies kommt dann in der Hauptsache vom Zwischenhandel und auch mit deutlich niedrigeren Prämien, zum Teil unter 180 EUR/t. Auf Termin war zuletzt die Aktivität wieder höher, nachdem Marktteilnehmer nach dem erneuten Aufschub der EUDR ihre Positionen für das Jahr 2026 anpassten. Am Sojaschrotmarkt war dagegen weniger Bewegung zu beobachten. Sowohl konventionelle als auch GVO-freie LP-Partien verloren auf Wochensicht 1 EUR/t. Konventionelle Partien waren für 303 EUR/t im Gespräch, GVO-freie Ware für 429 EUR/t. Die Nachfrage ist auch hier auf den dringenden vorderen Bedarf beschränkt – langfristige Kontrakte wurden kaum besprochen. Die Branche nahm dennoch die Verschiebung der Entwaldungsverordnung mit Erleichterung wahr. Damit rücken wieder verstärkt die Fundamentaldaten in den Fokus des Marktes, und diese weisen eine bärische Tendenz auf. Die Aussicht auf ein großes US-Angebot drückt auf die Kurse. Gleichzeitig deckt sich China aufgrund des Handelsstreits mit den USA weiterhin ausschließlich in Südamerika ein. Des Weiteren senden die jüngsten Entwicklungen in Argentinien bärische Signale. Die Exportsteuern für Soja und seine Nachprodukte sind vorerst aufgehoben, wodurch Argentinien die Nachfrage auf sich zieht.
Die Preise für Rapsöl schlagen in der 39. KW keine eindeutige Richtung ein. Während Partien auf vorderen Lieferpositionen fob deutscher Mühle gestützt bleiben und damit unverändert für 1.065 EUR/t angeboten werden, rutschen Partien zur Lieferung im nächsten Jahr 15-20 EUR/t im Preis ab. Ende der Vorwoche konnte noch etwas Nachfrage generiert werden. Dabei orderten insbesondere Biodieselhersteller Mengen zur prompten Lieferung. Zuletzt kühlt das Kaufinteresse jedoch wieder ab. Dabei wird das Angebot für Rapsöl zur Lieferung im September und Oktober zunehmend dünner. Bei einer gleichzeitig verhaltenen Nachfrage zeigt das bislang jedoch kaum Preiswirkung, zumindest beim Nachprodukt Öl.
Marktbericht KW 39 / 2025
Marktbericht KW 39 / 2025
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