An der Euronext gaben die Rapskurse auf Wochensicht nach. So schloss der Fronttermin November am 09.09.2025 bei 464,50 EUR/t und damit rund 4,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Belastend wirkten schwächere Rohölkurse, ein reichliches EU-Angebot sowie ein fester Euro. In Winnipeg standen die Canola-Notierungen ebenfalls unter Druck, da der Handelskonflikt Kanada–China weiter anhält; politische Stützungsmaßnahmen für Biokraftstoffe änderten an der Stimmung kurzfristig wenig.
Auch die Preise auf Großhandelsebene gerieten unter Druck. So sind franko Hamburg zur Lieferung ab September mit 455 EUR/t rund 4 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Für Partien franko Niederrhein wurden die Preise ebenfalls zurückgenommen; mit 461 EUR/t liegen sie 5 EUR/t unter Vorwoche. Die Umsätze bleiben überschaubar. Der Handel konzentriert sich auf vordere Termine, mit längerfristigen Abschlüssen wird weiterhin abgewartet. Regional wird lediglich von einer leichten Belebung für spätere Liefertermine berichtet.
Die volatilen Vorgaben der Börse in Paris erschweren die Preisfindung auf Erzeugerebene. Viele Betriebe warten die weitere Entwicklung sowie ein Nachlassen des Erntedrucks ab. Regional werden Lager geräumt, da vielfach guter Qualitätsweizen eher eingelagert wird als Raps. Den schwachen Terminmarktvorgaben können sich die Erzeugerpreise nicht entziehen: So sind im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2025 rund 436 EUR/t im Gespräch und damit 3,19 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer engeren Spanne von 415-445 EUR/t.
Die Rapsaussaat ist unter insgesamt günstigen Bedingungen nahezu abgeschlossen. Flächendeckende Niederschläge haben für gute Bodenfeuchte gesorgt und damit ideale Voraussetzungen für ein gleichmäßiges Auflaufen geschaffen. Die Bestände starten vielversprechend in die nächste Vegetationsphase. Regional können Trockeninseln und Erdflohdruck die Etablierung jedoch bremsen.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt konnten in der vergangenen Berichtswoche etwas zulegen. Im Mittel wurden prompte Partien am 9.9.2025 für 188 EUR/t besprochen, ein Plus von 6 EUR/t auf Wochensicht. Folgetermine tendierten teils schwächer. Kontrakte zur Lieferung für den Zeitraum November bis Januar 2026 gaben marginal nach und waren zuletzt für 204 EUR/t im Gespräch. Die Aktivität am Markt war sehr gering, auch weil die Mühlen sich kaum engagierten. Seitens der Mischfutterhersteller wurde nur auf den nahegelegenen Lieferpositionen in geringen Mengen gehandelt. Langfristige Kontrakte wurden kaum geschlossen.
Konventionelles Sojaschrot mit 44 % Rohprotein verharrte dagegen auf dem Niveau der Vorwoche von 298 EUR/t und bewegte sich in einer sehr engen Spanne, bei nur geringen Umsätzen. GVO-freie Partien gaben bei schwacher Nachfrage im Mittel um 3 auf 424 EUR/t nach. Dem entgegen kletterte die US-Sojaschrotnotierung an der Börse in Chicago auf Wochensicht nach oben. Der Fronttermin September 2025 erreichte am 09.09.2025 umgerechnet 273,47 EUR/t, ein Plus von 13,01 EUR/t auf Wochensicht.
Die Großhandelspreise für Rapsöl ändern die Richtung. Fob deutscher Mühle sind zuletzt 1.053 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November möglich und damit 13 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Dabei bleiben die Aufschläge für Rapsölraffinat unverändert. Rückläufige Impulse kommen dabei von den Rohstoffnotierungen, denn auch an der Pariser Börse ging es zwischenzeitlich abwärts.
Der Handel am heimischen Markt für Rapsöl verläuft dabei auch weiterhin in ruhigen Bahnen. Konsumenten haben ihren Bedarf bereits weitestgehend gedeckt. Lediglich kleinere Versorgungslücken auf vorderen Lieferpositionen werden noch gestopft. Die Biodieselmargen haben sich auf dem Papier zwar etwas verbessert, physisch zeigt sich jedoch noch ein anderes Bild.
Marktbericht KW 37 / 2025
Marktbericht KW 37 / 2025
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