Ging es Ende August noch bergab, konnten sich die Rapsnotierungen an der Pariser Börse Anfang September wieder befestigen. Auf Wochensicht konnte das Niveau dennoch nicht gehalten werden. So schloss der Fronttermin November am 02.09.2025 bei 469 EUR/t und damit rund 2,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2026 können ihr Niveau nicht halten, hier fällt der Rückgang mit einem Minus von 1 Euro auf 463,25 EUR/t allerdings etwas weniger deutlich aus. Druck kam dabei insbesondere aus Kanada, denn auch an der Börse in Winnipeg ging es abwärts. Auslöser dafür war die Aussicht auf eine größere kanadische Ernte. Auch auf Großhandelsebene geht es abwärts. So sind franko Hamburg zur Lieferung ab September mit 459 rund 1 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Das Minus wird hier allerdings durch eine leicht angehobene Prämie gedämpft. Zurückgenommen wurde dagegen das Aufgeld für Partien franko Niederrhein. Vor diesem Hintergrund wächst mit 466 EUR/t auch die Differenz zum Vorwochenwert auf 3 EUR/t. Dabei bleiben die Umsätze auch weiterhin überschaubar. Der Handel konzentriert sich ohnehin lediglich auf vordere Lieferpositionen, mit dem Abschluss langfristiger Kontrakte wird auch weiterhin abgewartet. Auf Erzeugerebene können sich die Rapspreise den schwachen Vorgaben aus Paris nicht entziehen. So sind im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2025 rund 439 EUR/t im Gespräch und damit 4,70 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 418-460 EUR/t. Am heimischen Rapsmarkt dominiert ebenfalls Zurückhaltung. Sowohl Ölmühlen als auch Erzeuger warten vorerst die weiteren Entwicklungen ab. Landwirte konzentrieren sich vielmehr auf betriebsinterne Arbeiten wie Bonituren sowie die Kontrolle und Sortierung der eingelagerten Bestände. So bleiben nennenswerte Umsätze auch weiterhin aus. Positiv wird indes von der Rapsaussaat berichtet, welche unter insgesamt günstigen Bedingungen gebietsweise abgeschlossen werden konnte. In vielen Regionen haben sowohl in der vergangenen als auch in der laufenden Woche flächendeckende Niederschläge eingesetzt, die für eine gute Bodenfeuchte sorgten und damit ideale Voraussetzungen für das gleichmäßige Auflaufen der Bestände geschaffen haben. Damit starten die Kulturen vielversprechend in die nächste Vegetationsphase. Nur vereinzelt benötigen die Kulturen noch Regen.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt haben in der vergangenen Berichtswoche erneut nachgegeben. Am 2.9.2025 wurden im Mittel für prompte Partien 182 EUR/t notiert – rund 5 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Auch Folgetermine tendierten schwächer, hielten aber weiterhin einen deutlichen Abstand: Für Lieferungen zwischen November und Januar 2026 wurden rund 205 EUR/t gefordert, ein Rückgang von 14 EUR/t im Wochenvergleich. Die Handelsaktivität konzentrierte sich überwiegend auf den Papiermarkt. Physische Abschlüsse blieben rar, da Mischfutterhersteller wie auch der Zwischenhandel auf weitere Preiszugeständnisse hoffen. Gleichzeitig drängten einzelne Mühlen auf die Abnahme von Partien, da Wartungsarbeiten anstehen und die Lager vorab geräumt werden müssen. Auch die Sojaschrotpreise tendierten in der zurückliegenden Woche schwächer. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden im Schnitt 298 EUR/t gefordert, ein Minus von 6 EUR/t zur Vorwoche. GVO-freie Partien (LP) gaben um
11 EUR/t nach und lagen zuletzt bei 427 EUR/t. Maßgeblich gaben die Terminmarktkurse die Richtung vor. Zudem drückt das nach wie vor große Angebot auf die Preise.
Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Großhandelspreise für Rapsöl ihre Aufwärtsbewegung fort. So werden fob deutscher Mühle zur Lieferung ab November zuletzt 1.066 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 18 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es aufwärts. Hier fällt die Korrektur mit einem Plus von 5 auf 1.085 EUR/t allerdings etwas weniger deutlich aus. Unterstützung kommt dabei von den zuletzt wieder festeren Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse sowie dem Kursanstieg für Rohöl. Dabei verläuft der Handel am heimischen Markt auch weiterhin in ruhigen Bahnen. Konsumenten agieren vorerst zurückhaltend und warten Preisrücknahmen ab. Der Energiesektor signalisiert dagegen etwas Kaufinteresse. Umsätze kommen, angesichts der Preissteigerungen für Rapsöl, jedoch nur selten zustande.
Marktbericht KW 36 / 2025
Marktbericht KW 36 / 2025
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