An der Pariser Börse ging es kräftig abwärts. So verzeichneten die Rapsnotierungen drei Tage in Folge rote Zahlen und verloren zuletzt allein binnen eines Handelstages knapp über 16 EUR/t. Am 04.03.2025 schloss der Fronttermin Mai bei 511 EUR/t, rund 19,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Kurswirkung zeigten dabei insbesondere die Zollankündigungen der US-Regierung. Nachdem bereits zum Jahresstart Spekulationen um die Zollpolitik der USA die Schlagzeilen bestimmten und für kräftige Kursausschläge sorgten, scheint es nun offiziell. Am 04.03.2025 kündigten die Vereinigten Staaten zusätzliche Zölle auf Agrargüter aus China, Mexiko und Kanada an. Das dürfte zur Folge haben, dass große Mengen kanadischer Ware auf den EU-Markt drücken. Zusätzlicher Druck kam indes vom sprunghaft festen Euro, welcher die Attraktivität europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Auch auf Großhandelsebene konnte mit den rückläufigen Vorgaben seitens des Terminmarkts das Niveau nicht gehalten werden. Franko Niederrhein waren bei unverändertem Aufgeld für Partien zur Lieferung ab März 519 EUR/t möglich und damit 19 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches galt für Partien franko Hamburg. Mit 516 EUR/t wurden ebenfalls 19 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Für Partien der Ernte 2025 wurden bis zu 490 EUR/t genannt. Im Wochenverlauf konnte sich der Handel mit Partien der kommenden Ernte indes etwas beleben, kam mit den deutlichen Preisrücknahmen zuletzt jedoch wieder zum Erliegen. So blieb es zur Wochenmitte ruhig. Importe aus Australien liefen weiterhin stetig, Neugeschäft kam jedoch nicht zustande. Auf Erzeugerstufe ging es ebenfalls abwärts. So waren im Mittel 495,70 EUR/t für Partien der Ernte 2024 möglich, 4,60 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Partien der Ernte 2025 werden mit 461,50 (450-505) EUR/t rund 4,40 EUR/t teurer angeboten. Mit dem Preisrücknahmen erlosch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Nur vereinzelt wurde von Verkäufen berichtet, die teils allerdings auch über dem aktuellen Preisniveau lagen. Ohnehin lenkt das nun ziemlich zügig beginnende Frühjahr den Blick auf die Felder. Die Böden sind gut befahrbar und so können Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen in vollem Umfang erfolgen. Die Feldbestände sehen gut aus, regional wünscht man sich etwas Niederschlag.
Entgegen der Vorgabe der internationalen Terminmärkte legen die Rapsschrotpreise zu. Das Angebot ist sowohl physisch als auch am Papiermarkt begrenzt. Mühlen sind nur selten Abgeber und verweisen darauf, dass sie überverkauft sind – besonders im Osten Deutschlands ist dies der Fall. Auf der Nachfrageseite gibt es durchaus noch Kaufinteresse. Gleichzeitig wird die Nachfrage durch den sehr niedrigen Preisabstand zum Sojaschrot klar gedeckelt, wodurch die Verwendung als Proteinquelle in der Ration begrenzt ist. Vor diesem Hintergrund wurden für prompte Partien im Bundesdurchschnitt am 04.03.2025 rund 298 EUR/t verlangt – ein Plus von 10 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Die Sojaschrotkurse legten im Verlauf der Berichtswoche ebenfalls etwas zu. Besonders die Unsicherheit darüber, wie sich die Zollpolitik der neuen US-Regierung auf den Agrarhandel zwischen Europa und den USA auswirken könnte, verunsicherte den Markt. Immerhin stammen mehr als die Hälfte der EU-Sojabohnenimporte aus den USA. Zeitgleich steht Ende des Jahres die Umsetzung der EUDR an, die Ende 2024 im letzten Moment noch aufgeschoben wurde. Die im Vorfeld als EUDR-konform angebotenen Partien stammten vorrangig aus US-Sojabohnen. Vor diesem Hintergrund wurden am 04.03.2025 Partien mit 44 % ProFett im Bundesdurchschnitt mit 336 EUR/t bewertet – ein Plus von 3 EUR/t auf Wochensicht. GVO-freie Partien konnten dagegen nicht zulegen und gaben um 1 auf 476 EUR/t nach.
Im Sog der rückläufigen Rohstoffnotierungen bewegen sich die Großhandelspreise für Rapsöl abwärts. Fob deutscher Mühle sind am 05.03.2025 rund 1.060 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Mai möglich, 30 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Fob Niederlande geht es ebenfalls abwärts. So sind am 04.03.2025 mit 1.090 EUR/t zur Lieferung ab März 5 EUR/t weniger im Gespräch. Im Fokus der Preisentwicklung steht insbesondere das handelspolitische Geschehen jenseits des Atlantiks. Dabei kühlte das Kaufinteresse am heimischen Markt zuletzt ab, nachdem in der Vorwoche insbesondere prompte Ware geordert wurde. Marktteilnehmer verweisen auf ihre gute Deckung und agieren zurückhaltend. Ohnehin wird das Angebot auf vorderen Lieferpositionen zunehmend dünner, ist regional bereits ausverkauft. Das erschwert den Handel seitens des Energiesektors, hier passen die Preisvorstellungen weiterhin nicht überein.
Marktbericht KW 10 / 2025
Marktbericht KW 10 / 2025
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