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Marktbericht KW 09 / 2025
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Die Pariser Rapsnotierungen schlagen auch in der laufenden Handelswoche keine eindeutige Richtung ein. So ging es zum Wochenstart zwar 6,75 EUR/t abwärts, tags darauf konnten die Verluste jedoch auch schon wieder vollständig wettgemacht werden. So schloss der Fronttermin Mai am 25.02.2025 bei 530,25 EUR/t, rund 2,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 konnten das Vorwochenniveau nicht halten. Allerdings fiel das Minus hier etwas weniger deutlich aus. Auch auf Großhandelsstufe konnten die Offerten ihr Vorwochenniveau nicht halten. Dabei bleiben die Prämien allerdings durchweg unverändert. So sind franko Hamburg zur Lieferung ab April mit 535 rund 3 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Hier werden mit 541 EUR/t zur Lieferung ab Februar ebenfalls 3 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Für Partien der Ernte 2025 sind bis zu 503 EUR/t möglich. Dabei bleiben die Umsätze jedoch anhaltend gering. Importware aus Australien kommt auch weiterhin an den Häfen an, Neugeschäft findet jedoch kaum statt. Auch die kommende Ernte wird bislang kaum besprochen. Nachdem Ölmühlen ihren Crush gedrosselt hatten, ist der Bedarf aktuell ohnehin gering. Ähnlich wie im Großhandel fällt das Minus auf Erzeugerstufe aus. Im Bundesdurschnitt werden 500,30 EUR/t für Partien der Ernte 2024 genannt, 2,10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Erzeuger beobachten aufmerksam die Entwicklungen und nutzen Preisspitzen zur Vermarktung. Das betrifft sowohl die schwindenden Restmengen der Ernte 2024 als auch Vorkontrakte der Ernte 2025. Hier konnten sich die Forderungen auf Wochensicht befestigen. So sind im Mittel 465,80 (447-515) EUR/t möglich. Auf Wochensicht ein Plus von 3,60 EUR/t. Auf den Feldern sind die Düngemaßnahmen indes mit den milderen Temperaturen in vollem im Gange. Bislang wird der Zustand der Bestände als weitestgehend gut bewertet. Abzuwarten bleibt, inwieweit die Kahlfröste Schäden hinterlassen haben. Der Großteil der Melder geht jedoch davon aus, dass sich diese in Grenzen halten. Im Osten des Landes wurde regional der Flug von Rapsstängelrüsslern gemeldet. In Kürze wird mit den ersten Spritzungen gerechnet.

Der Handel mit heimischem Rapsschrot verläuft weiterhin ruhig. Kontrakte wurden nur sehr verhalten abgeschlossen. Auch physisch gab es nur wenig Bewegung. Mischfutterhersteller zeigten geringes Kaufinteresse, das sich vor allem auf prompte Partien zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs beschränkte. Neben der Tatsache, dass sich viele Marktakteure bereits mittelfristig eingedeckt hatten, lähmt die Unsicherheit über die Entwicklungen an den globalen Märkten die Handelsaktivität. Zudem ist der Preisabstand zwischen Rapsschrot und der Sojaalternative sehr gering. Vor diesem Hintergrund bewegten sich die Preise in den vergangenen Handelstagen weiterhin in einem engen Korridor. Am 25.02.2025 wurden für prompte Partien im Durchschnitt 289 EUR/t verlangt – ein Wochenanstieg um 3 EUR/t. Die Forderungen für Lieferungen zwischen Oktober und Dezember 2025 waren hingegen rückläufig und sanken auf 269 EUR/t, rund 3 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Auch die Sojaschrotpreise bewegten sich in einem ruhigen Marktumfeld kaum. Die Aussicht auf ein großes globales Rohstoffangebot durch die fortschreitenden Ernten in Südamerika ließ die Marktteilnehmer in eine abwartende Haltung verfallen. Etwas lebhafter gestaltete sich der Handel für Lieferungen zum Jahreswechsel, insbesondere mit Blick auf die mögliche Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung Ende 2025. Diese Kontrakte legten im Vergleich zur Vorwoche um rund 2 EUR/t auf 345 EUR/t zu. Für prompte Partien konventionellen Sojaschrots mit 44 % ProFett wurden unverändert zur Vorwoche 333 EUR/t verlangt. Auch bei GVO-freien Partien gab es nur geringe Bewegung – hier sanken die Preise im Mittel um 2 auf 477 EUR/t.

Angesichts der Volatilität der Rohstoffnotierungen bewegen sich die Großhandelspreise für Rapsöl auf Wochensicht kaum. Im Mittel werden weiterhin 1.095 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar fob deutscher Mühle genannt. Damit wird Rapsöl das günstigste Öl am Markt. Fob Niederlande sind mit 1.095 EUR/t zur Lieferung ab März auf Wochensicht 2 EUR/t mehr möglich. Aufgrund des attraktiven Preisniveaus kann sich der Handel beleben. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel signalisiert Kaufinteresse. Das betrifft sowohl vordere als auch hintere Lieferpositionen, prompte Ware wird aber nur noch zur Deckung kleinerer Versorgungslücken geordert. Die Situation am Energiemarkt bleibt schwierig. Die Margen gelten weiterhin als ungünstig, das Neugeschäft geht aktuell gegen Null.