Nach dem Auf und Ab der vergangenen Woche konnten sich die Pariser Rapsnotierungen zuletzt merklich befestigen. So schloss der Fronttermin Mai 25 mit 533 EUR/t am 18.02.2025 rund 10 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Kurstreibende Impulse kamen dabei aus Kanada, immerhin erreichten die Canola-Notierungen hier zwischenzeitlich ein Jahreshoch. Das Kursplus in Paris zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. So sind franko Hamburg am 19.02.2025 rund 538 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April möglich und damit, bei angehobener Prämie (+2) rund 12 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Hier bleibt das Aufgeld unverändert, so dass mit 541 EUR/t für prompte Ware rund 10 EUR/t mehr im Gespräch sind. Dabei bleiben die Umsätze weiterhin überschaubar. Das betrifft sowohl die alte als auch die neue Ernte. Die Importe aus Australien laufen weiterhin stetig. Das betrifft aber nur bereits vertraglich kontrahierte Ware, Neugeschäft kommt aktuell kaum zustande. Auch auf Erzeugerstufe geht es aufwärts. So werden im Mittel für Partien der Ernte 2024 rund 502,40 EUR/t gefordert und damit 10,10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Nach Einschätzung des Marktes dürfte sich kaum noch Ware in Erzeugerhand befinden. Mit der Vermarktung der Restmengen wird in der Hoffnung auf weitere Preissteigerungen größtenteils abgewartet. So bleiben die Umsätze gering. Bestehende Kontrakte werden abgewickelt. Ein anderes Bild zeigt sich indes mit Raps der Ernte 2025. Hier wurden zuletzt regional Vorkontrakte abgeschlossen. Mit 462,20 (440-500) EUR/t waren im Mittel 3,10 EUR/t mehr möglich als in der Vorwoche. Die Feldbestände befinden sich bislang in einem guten Zustand. Gebietsweise gab es Fröste mit bis zu -15°C, teils mit geschlossener, teils mit leichter oder ohne Schneedecke. Ende der 08. KW werden höhere Temperaturen erwartet. So können bei Befahrbarkeit die unterbrochenen Düngemaßnahmen fortgesetzt werden.
Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt bewegen sich in der laufenden Woche in enger Spanne, gaben zuletzt aber etwas nach. So wurden im Bundesdurchschnitt für prompte Partien 286 EUR/t genannt – rund 2 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Mit diesem Preisniveau zeigen Mischfutterhersteller kaum Kaufinteresse, was die wenigen Transaktionen widerspiegeln. Für zusätzlichen Druck sorgte die verbesserte Verfügbarkeit in Ostdeutschland, insbesondere im Zwischenhandel. Kontrakte wurden dagegen etwas lebhafter abgeschlossen, was die Preise stützte. Dabei lag das Interesse sowohl auf kurzfristigen Lieferterminen als auch auf mittelfristigen bis Jahresende. Besonders letztere dürften auch mit Blick auf die ab Jahresanfang 2026 wahrscheinlich in Kraft tretende EUDR abgeschlossen worden sein. Bereits im Vorjahr hatte diese zu einer Reihe von mittelfristigen Lieferkontrakten bis Jahresende geführt, bis die EU-Kommission die Umsetzung der Verordnung in letzter Minute um zwölf Monate auf den 01.01.2026 verschob. Am Sojaschrotmarkt ändert sich wenig. Nachfrage kam kaum auf, da Marktteilnehmer vorerst abwartende Haltung einnahmen – auch mit Blick auf ein großes globales Angebot, besonders durch die laufenden Ernten in Südamerika. In der Folge standen die Abgabepreise am heimischen Markt unter Druck. Mit durchschnittlich 333 EUR/t für Partien mit 44 % ProFett wurden 8 EUR/t weniger gefordert als noch eine Woche zuvor. Für GVO-freie Ware lagen die Gebote mit 479 im Schnitt 4 EUR/t unter Vorwochenniveau.
Im Aufwind fester Rohstoffnotierungen drehen die Großhandelspreise für Rapsöl ins Plus. So sind fob deutscher Mühle am 19.02.2025 für Partien zur Lieferung ab Februar mit 1.095 rund 20 EUR/t mehr im Gespräch als noch in der Vorwoche. Raffinate werden dabei auf vorderen Lieferpositionen mit einem Aufschlag von 90 EUR/t bewertet. Auch fob Niederlande geht es etwas aufwärts. Für Partien zur Lieferung ab März sind hier mit 1.093 rund 18 EUR/t mehr möglich. Indes konnten sich die Exporte zuletzt etwas beleben. Dabei signalisiert insbesondere Italien Kaufinteresse auf vorderen Lieferpositionen. Auch am heimischen Markt wird vereinzelt von Umsätzen berichtet. Seitens des Energiesektors werden kleinere Mengen prompter Ware geordert. Langfristige Kontrakte werden weiterhin nicht abgeschlossen. So findet das mehr als ausreichende Angebot an rohem Rapsöl zumindest vereinzelt Abnehmer. Der Lebensmitteleinzelhandel verweist indes auf seine gute Deckung. Nach Einschätzung des Marktes sind für eine merkliche Nachfragebelebung deutliche Preisrücknahmen nötig, aktuell bietet das Niveau kaum Anreiz zum Kauf.
Marktbericht KW 08 / 2025
Marktbericht KW 08 / 2025
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