Hohe Leistungen gesunder Tiere kommen vor allem aus dem richtigen Futter. Das funktioniert nur bei ausreichender Nährstoffdichte und bedarfsgerechter, aber nicht übertriebener Futterausstattung. Der wichtigste Faktor ist die tatsächlich ausgefütterte Trockenmasse. Im Trog sollte das ankommen wovon der Fütterungsrechner ausgeht und vor allem bei Jungtieren so hoch sein, wie es technisch geht (25–27 %). Den langen Pumpwegen geschuldet wird die TS (20 %) leicht zu niedrig gewählt (Langtrogfütterung) um stehendes Futter in den Leitungen auch wieder anschieben zu können. Dabei bedeuten 1 % weniger Futter TS etwa 3–4 % weniger Zunahmen und auch leicht eine stärkere Entmischung des Futters. Schnecken-Verdrängerpumpen lösen das Problem, sofern die Leitungen das aushalten.
Nebenprodukte sind auch bei den deutlich gesunkenen Getreidepreisen immer noch etwas günstiger und verbessern gleichzeitig die Futterkonsistenz und Pumpfähigkeit. Dazu kommt, dass fast alle Nebenprodukte und damit die gelieferte Proteinfraktionen nicht gentechnisch verändert (GVO frei) sind. Das spielt mittlerweile in einzelnen Labels des Lebensmitteleinzelhandels eine zunehmende Rolle. Entscheidend für den Einsatz ist eine vom Herstellungsprozess abhängige gleichbleibende Qualität.
Die Gerste ist aufgrund ihrer besseren Faser- und Kohlenhydratfraktion also aufgrund ihrer schweinespezifischen Qualität für die Fütterung gesetzt. Das gilt umso mehr, weil auch der Preisabstand je dt (Preise 16. KW 22) aufgrund des quantitativen Nährstoffgehaltes nur 2,40 € gegenüber dem Weizen beträgt. Wir wundern uns in der Fütterungsberatung nicht selten wieviel Weizen man ersetzen kann ohne dass zumindest keine Nachteile entstehen.
Roggen macht bei entsprechendem Preisabstand zum Weizen das Futter nicht nur preiswerter, sondern auch besser. 20 % bis 35 % Einsatzmenge sind möglich und können Probleme lösen helfen. Das gilt auch bei etwas geringerer Aminosäuren-Verdaulichkeit gegenüber dem Weizen. Effekte über die Futterkosten hinaus kommen aber offensichtlich nicht in allen Fütterungsversuchen zum Tragen. Die Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) ernähren die gesunde Darmflora und reduzieren Ebergeruch.