Im Jahr 2025 werden in der EU nach Schätzungen der EU-Kommission gut 8,5 Mio. t Sonnenblumenkerne erzeugt. Dies wäre ein Plus von knapp 3 % gegenüber dem enttäuschenden Jahr 2024. Dabei konnten die gestiegenen Erträge das etwas kleinere Areal in der EU teilweise kompensieren. Dennoch bleibt die drittkleinste Ernte der vergangenen 10 Jahre festzuhalten.
Auch wenn die Erträge voraussichtlich über dem Vorjahr liegen, bleiben sie mit durchschnittlich 18,0 dt/ha dennoch weit unter dem langjährigen Mittel von 20,1 dt/ha zurück. Im Vorjahr wurden lediglich 17,4 dt/ha erzielt. Die EU-Sonnenblumenfläche wurde leicht um rund 0,5 % auf knapp 4,8 Mio. ha reduziert.
Rumänien bleibt mit einer auf 1,2 Mio. ha verringerten Anbaufläche die wichtigste Anbauregion für Sonnenblumen in der EU-27. Die Erträge fallen voraussichtlich etwas höher aus, bleiben aber hinter dem Durchschnitt zurück. Erwartet wird eine Erzeugung von 1,7 Mio. t, deutlich mehr als im Vorjahr (1,5 Mio. t). Mit einem voraussichtlichen Erntevolumen von knapp 1,8 Mio. t klettert Ungarn zum zweiten Jahr in Folge auf Platz 1 der größten Erzeuger der Union.
In Deutschland ist der Anbau 2025 nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) nach zwei Jahren des Rückgangs erstmals wieder ausgeweitet worden. Mit 61.000 ha liegt die Anbaufläche nach wie vor deutlich über dem Niveau vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. In der Folge hatten viele Landwirte in Deutschland im Jahr 2022 den Anbau von Sonnenblumen massiv ausgeweitet. Zum Vergleich: 2020 lag der Anbauumfang bei nur 28.000 ha. Insgesamt dürfte sich die deutsche Ernte, angesichts der größeren Fläche, auf rund 150.000 t belaufen, was rund 16.000 t mehr wären als noch 2024.
Anhaltende Trockenheit und Hitze über die Sommermonate wirkten sich indes negativ auf die Entwicklung der französischen Sonnenblumenbestände aus. Die EU-Kommission stellte hier zuletzt ein Erntevolumen von knapp 1,5 Mio. t in Aussicht, 25.000 t weniger als im bereits enttäuschenden Jahr 2024. Damit bleibt die Ernte zum zweiten Mal in Folge deutlich hinter dem langjährigen Mittel von 1,8 Mio. t zurück, vor allem infolge eines um rund 9 % kleineren Areals.
