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Rekordernte in Brasilien fällt voraussichtlich kleiner aus
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Brasilien und Argentinien bestätigen auch in diesem Wirtschaftsjahr ihre Anteile am Weltsojamarkt. Dabei wird sowohl in Argentinien als auch in Brasilien eine größere Sojabohnenernte erwartet, auch wenn ungünstige Vegetationsbedingungen die Aussichten auf eine Rekordernte trüben.

Brasilien, die USA und Argentinien sind mit einem Anteil von insgesamt 80 % an der globalen Sojabohnenproduktion die wichtigsten Erzeugerländer. Mit großem Abstand folgt Indien mit einem Anteil von 12 %. In Brasilien soll nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) im laufenden Wirtschaftsjahr die Höchstmenge von 139 Mio. t Sojabohnen geerntet werden, 1 Mio. t mehr als im Vorjahr. Die regional extremen Vegetationsbedingungen mit Trockenheit einerseits und übermäßigem Regen andererseits trüben die Aussichten auf eine Rekordernte, welche das USDA in seiner Dezember-Schätzung noch mit 144 Mio. t avisierte. Mit einer Flächenausweitung um 1,5 Mio. ha kann Brasilien seine Spitzenposition vor den USA weiter ausbauen. In den Vereinigten Staaten ist die Sojabohnenernte bereits Ende des Jahres 2021 abgeschlossen worden. Dort wurden rund 120,7 Mio. t geerntet, das entspricht einer Steigerung von rund 6 Mio. t zum Vorjahr.

In Argentinien, dem drittgrößten Erzeuger weltweit, dürfte nach zwei rückläufigen Jahren mit 46,5 Mio. t (Vj. 46,2 Mio. t) etwas mehr gedroschen werden. Auch in Indien werden gemäß der jüngsten Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums mit 11,9 Mio. t rund 1,5 Mio. t mehr erwartet als noch im vergangenen Jahr.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) weist darauf hin, dass der Ertragszuwachs in Brasilien nach Angaben der AMI auf eine Ausweitung der Anbaufläche um 1,5 Mio. ha zurückzuführen sei. Diese Ausweitung sei insofern kritisch zu sehen, weil diese die zunehmende Diskussion über die notwendige Transparenz für einen entwaldungsfreien Bezug verschärfe. Zudem sei auch die Biokraftstoffproduktion aus Sojaöl betroffen, wenn zukünftig neben Biokraftstoffen aus Palmöl auch Biokraftstoffe aus Sojaöl nicht mehr auf nationale Quotenverpflichtungen angerechnet werden können. Die französische und die niederländische Regierung habe bereits Sojaöl ohne eine EU-Regelung ausgeschlossen, gibt die UFOP zu bedenken.