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Monatsrückblick September 2025
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Raps dreht ins Plus  
Die Pariser Rapsnotierungen konnten sich im Monatsverlauf befestigen. Während der Fronttermin November Ende August noch bei 463 EUR/t schloss, wurden am 24.09.2025 rund 474 EUR/t notiert. Angesichts ungünstiger Witterungsbedingungen in den kanadischen Prärien wächst die Sorge um Ertragseinbußen. Das zeigt auch hierzulande Kurswirkung, auch wenn sich die Witterung zum Monatsende verbesserte. Statistics Canada hob zudem seine Schätzung für die kanadische Rapsernte 2025 auf 20,0 Mio. t an, was einem Anstieg von 4,1 % gegenüber dem Vorjahr und einer leichten Erhöhung gegenüber der Schätzung vom 28. August von 19,9 Mio. t entspricht. Gedämpft wurde das Plus allerdings durch den festen Euro, welcher zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit 2021 kletterte. Das schmälert die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Partien gegenüber Importen.  

Die Abgabereitschaft der Erzeuger konnte sich zur Monatsmitte etwas beleben, kühlte im weiteren Monatsverlauf jedoch wieder ab. So verkauft zuletzt nur, wer verkaufen muss - sei es aus Platz- oder Liquiditätsgründen. Andernfalls wird eingelagert und in Hoffnung auf weitere Preissteigerungen vorerst abgewartet. Auf Erzeugerebene sind Ende September im Mittel 445,10 EUR/t für Partien der Ernte 2025 möglich und damit marginal mehr als die 444 EUR/t, die noch Ende August im Gespräch waren. Der Blick auf die Felder stimmt indes bislang optimistisch. Raps ist vielerorts bereits gut aufgelaufen, und auch für die beginnende Aussaat der Winterkulturen finden Erzeuger ideale Voraussetzungen vor. Wiederkehrende, flächendeckende Niederschläge sorgen dabei für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit.  

Sojaschrotpreise bewegen sich in enger Spanne 
Die Preise am heimischen Sojaschrotmarkt bewegten sich im Verlauf des Septembers 2025 in einer engen Spanne. Neben den handelspolitischen Konflikten und deren Auswirkungen auf die Warenströme stand vor allem die zukünftige Preisgestaltung für Sojaschrot aus Regionen im Fokus, deren Bezug künftig sanktioniert werden sollte. Ende des Monats erfolgte dann der erneue Aufschub um weitere 12 Monate. Die Branche zeigten sich erleichtert, wobei vereinzelte Marktteilnehmer meinten sie hätten eine weitere Verschiebung erwartet. Ausschlaggebend für den Aufschub sind Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit mit den vorhandenen IT-Systemen. Betroffen wären besonders die EU-Importe von Sojabohnen und deren Nachprodukten sowie Palmöl. Im Mittel wurde 284 EUR/t fob Hamburg genannt und damit nahe dem Niveau des Vormonats. GVO-freie Ware wurde im Schnitt mit 429 EUR/t fob Brake (LP) besprochen.  

Rapsschrotpreise rutschen ab  
Die Rapsschrotpreise standen im September unter Druck. Im Mittel wurden 188 EUR/t genannt, was einem Rückgang von rund 2 % im Vergleich zum Vormonat entspricht. Zwischenzeitlich hatte das niedrigere Preisniveau vor allem bei prompten Partien für eine Belebung der Nachfrage gesorgt. Ansonsten verlief der Handel weitgehend ruhig. Regional zog die Nachfrage im Vorfeld der Wartungsarbeiten einiger Mühlen etwas an. Auf der Rohstoffseite rückten neben der größeren Ernte in Europa auch mögliche Verschiebungen der Handelsströme in den Fokus, ausgelöst durch den Zollstreit zwischen China und Kanada. Als Reaktion auf chinesische Importzölle für Elektroautos aus Kanada erhöhte Peking die Abgaben auf kanadisches Canola und dessen Folgeprodukte deutlich, woraufhin die Buchungen spürbar einbrachen. Gleichzeitig trat China erstmals seit mehr als vier Jahren wieder als Käufer in Australien auf – einer für die EU traditionell wichtigen Herkunft für Rapsimporte. Gegen Ende des Monats konnten prompte Partien angesichts der geringen Abgabebereitschaft seitens der Ölmühlen etwas zulegen, wobei der Zwischenhandel die Ware mit deutlichen Preisabschlägen offerierte. 

Terminmarktnotierungen dürften den Takt vorgeben  
Um die Abgabebereitschaft der Erzeuger im Oktober zu beleben, wären deutliche Preissteigerungen nötig und diese sind bislang kaum in Sicht. Die Terminkurse für Raps werden sich bei mangelndem Neugeschäft an den Notierungen für Sojabohnen orientieren. Diese dürften angesichts der ausbleibenden Nachfrage seitens Chinas unter Druck bleiben. Zudem wächst der Erntedruck aus den USA. Dort sind die ersten Ertragsergebnisse besser ausgefallen als erwartet. Auch die Entwicklungen in Kanada dürften im Fokus bleiben.