Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
proteinmarkt.de - Infoportal für Fütterungsberater und Landwirte
Monatsrückblick Dezember 2024
-

Raps kurzzeitig auf 22-Monatshoch
Die Pariser Rapsnotierungen konnten sich im Dezember merklich befestigen, auch wenn der Höchstwert von 547 EUR/t zur Mitte des Monats nicht gehalten werden konnte. Unterstützung bot zuletzt der Engpass in der Binnenschiffsfahrt nach einem Unfall auf der Mosel. EU-Raps profitierte im Monatsverlauf auch von festen Palmöl- sowie kanadischen Canolanotierungen. Diese legten zuletzt zu, nachdem StatCan seine Schätzung für die kanadische Ernte 2024 deutlich auf 17,9 Mio. t reduziert hatte, verglichen mit 19,2 Mio. t im Vorjahr.

Feste Preise bei geringem Umsatz
Eine kräftige Preissteigerung verzeichnete Raps auf Erzeugerstufe. Mit 510 EUR/t sind für Partien der Ernte 2024 knapp 24 EUR/t mehr im Gespräch als noch Ende November. So viel erhielten Erzeuger zuletzt Mitte März 2023. Insgesamt blieb das Handelsgeschehen sehr überschaubar. Regional wurde noch Raps an die Ölmühlen geliefert. Wie jedes Jahr war die Logistik zum Jahresende allerdings sehr angespannt. Lastwagen waren knapp. Über die Feiertage musste die Versorgung der Verarbeitungsbetriebe allerdings sichergestellt werden. Teils wurde das attraktive Preisniveau noch zur Vermarktung genutzt, entweder aufgrund von Liquiditätsengpässen oder wegen Platzmangel. Das betraf insbesondere die Ernte 24, aber auch Teilmengen für die kommende Ernte 25. Dabei wurden die unverkauften Lagermengen allerdings zunehmend dünner. Die Feldbestände gehen überwiegend gut entwickelt in die Winterruhe.

Sojaschrotpreise drehen ins Plus
Die Sojaschrotpreise am heimischen Markt konnten im Dezember die Abwärtsbewegung der vergangenen Monate beenden und sogar leicht fester schließen. Grund dafür war vor allem der zunächst allgemeine Aufwind im Ölsaatensektor. Im Monatsverlauf kamen allerdings schwächere Impulse von den Terminmärkten, was sich auch in den Preisen hierzulande zeigte. Aufgrund dessen fällt das Monatsplus gegenüber November gering aus. Für etwas Druck sorgte zudem die Aussicht auf eine mehr als ausreichende Sojaversorgung 2024/25. In den USA bestätigte sich eine Rekordernte und für Südamerika werden ebenfalls große Erträge prognostiziert. Die Vegetationsbedingungen dafür waren im Dezember durchweg günstig. Im Zuge dessen orderten Abnehmer nur verhalten. So notierten die deutschen Produktenbörsen für konventionelle Partien mit 44 % Fett im Bundesdurchschnitt bei gut 350 EUR/t, ein Plus von immerhin 2,20 EUR/t gegenüber dem Vormonat. Auch GVO-Ware konnte etwas zulegen. Wurden im November für Ware mit 45,5 % Fett noch 529 EUR/t notiert, so waren es im Dezember 531 EUR/t.  

Rapsschrot mit weiterem Plus
Die Rapsschrotpreise können den zweiten Monat in Folge grüne Zahlen verzeichnen. Zum einen trieb der Verdacht auf Salmonellen in einer Ölmühle im Norden und deren sofortiger Lieferstopp die Preise zum Beginn des Monats nach oben. Des Weiteren ist das regional knappe Angebot an Rapsschrotpartien für das Preisplus ausschlaggebend gewesen. Vor allem im Osten war im Monatsverlauf an einigen Standorten kaum etwas zu bekommen und wenn, dann nur gegen Preisaufschläge. Gleichzeitig sind die Transportmittel kurz vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel begrenzt. Auf Nachfrageseite wurden Mitte des Monats noch vereinzelt Mengen zur kurzfristigen Bedarfsdeckung geordert, das steigende Preisniveau sorgt aber für überwiegende Zurückhaltung am Markt. Im Monatsdurchschnitt notierten die Produktenbörsen im Dezember mit 295 EUR/t um rund 11 EUR/t höher.

Rapsmarkt startet ruhig ins neue Jahr
Im Januar dürfte es am deutschen Rapsmarkt fortgesetzt ruhig zugehen. Viele Ölmühlen sind für das erste Quartal 2025 gut eingedeckt und dürften deshalb weiterhin nur sporadisch ergänzende Mengen zukaufen. Zudem werden die nicht vertraglich gebundenen Rapspartien in Erzeugerhand zunehmend dünner. Bisher wird die Ernte 2025 nur vereinzelt besprochen, das dürfte sich zu Beginn des neuen Kalenderjahres mit Fortschreiten der Vegetationsperiode ebenfalls ändern. Wie sich die Preise ab Januar entwickeln werden, wird allerdings maßgeblich vom Sojamarkt und der brasilianischen Ernte abhängig sein. Was die Rapsnachprodukte angeht sind die Einflüsse aktuell eher gegensätzlich. Rapsschrot wird von begrenzter Verfügbarkeit stabilisiert, während Rapsöl zuletzt Nachfragerückgänge verzeichnete. Letzteres kann sich aber durchaus wieder ändern. Wenn sich die Lage am Biodieselmarkt dreht, kann die Nachfrage wieder anspringen.