Raps zwischenzeitlich über 500 EUR/t
Ging es zum Ende der 25. KW noch teils kräftig bergauf, zwischenzeitlich sogar über die Marke von 500 EUR/t, drehte der Pariser Rapskurs Ende Juni ins Minus. So schloss der Fronttermin August am 25.06.2025 bei 479,25 EUR/t und damit dennoch rund 4,75 EUR/t über dem Niveau von Ende Mai. Auslöser für das Kursplus war insbesondere der Krieg zwischen dem Iran und Israel. Hinzu kommen feste Canola-Notierungen in Kanada in Folge schrumpfender Vorräte und kritischer Anbaubedingungen. Seit Beginn des Frühjahrs herrscht in weiten Teilen Kanadas Wassermangel. Dürre und Waldbrände waren im Juni bestimmende Themen. Zudem dürfte die Aussicht auf Zölle für Lieferungen des Rohstoffs und der Nachprodukte seitens Chinas und den USA kanadische Landwirte dazu veranlassen, auf den Anbau von Getreide auszuweichen. Druck kam zum Monatsende von dem Waffenstillstand im Nahen Osten. Hinzu kommt der feste Euro sowie die verbesserten Ertragsaussichten in der EU-27. Auch in Kanada ging es auf Wochensicht abwärts, nachdem lang ersehnte Niederschläge den Feldbeständen zugutekamen.
Kontraktgeschäft nimmt Fahrt auf
Am Kassamarkt hat sich die Nachfrage nach Rapskontrakten spürbar belebt, wobei es auch zu einer Reihe von Abschlüssen kam. Die zwischenzeitlich erreichten Preisniveaus wurden von einigen Erzeugern zur Vermarktung genutzt. Regional liegt die Vermarktungsquote bereits bei 25-40 %. Aktuell haben sich die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 2025 jedoch, getrieben durch weltpolitische Entscheidungen, wieder auf durchschnittlich 466,10 EUR/t eingependelt. Ende Mai waren mit 457,90 EUR/t noch etwas weniger im Gespräch. Die Preisdynamik bleibt volatil, was kurzfristige Vermarktungsentscheidungen besonders anspruchsvoll macht. Raps der Ernte 2024 spielt kaum noch eine Rolle. Hier sind im Bundesdurchschnitt mit 483,70 rund 4,90 EUR/t weniger möglich.
Preisschwäche am Ölschrotmarkt hält an
Die Sojaschrotpreise tendierten im Juni 2025 schwächer. Im Großhandel wurden durchschnittlich für konventionelle 44er-Partien 282 EUR/t fob deutsche Mühle genannt – ein Rückgang von rund 3 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich sogar ein deutliches Minus von rund 34 %, damals lagen die Forderungen noch bei 429 EUR/t. GVO-freie Partien mit 45,5 % ProFett gaben um gut 2 % nach und wurden zuletzt im Mittel mit 442 EUR/t bewertet. Die Nachfrage blieb verhalten und konnte problemlos durch das vorhandene Angebot gedeckt werden. Viele Marktteilnehmer hielten sich in Erwartung weiterer Preisnachlässe zurück – in der Hoffnung, dass mit dem Eintreffen der neuen Ernten aus Südamerika zusätzlicher Preisdruck entsteht. In Brasilien und Argentinien, war die Ernte Ende Juni weitgehend abgeschlossen. Vor allem Brasilien dürfte angesichts der Rekordernte über umfangreiche Exportkapazitäten verfügen.
Weite Preisspanne am Rapsschrotmarkt
Am Rapsschrotmarkt klafften die Preise je nach Lieferparität zuletzt deutlich auseinander. Für prompte Partien wurden teils über 20 EUR/t mehr verlangt als für Lieferungen ab August dieses Jahres. Gegen Monatsende verringerte sich dieser Abstand zwar etwas, lag aber weiterhin bei rund 15 EUR/t. Ausschlaggebend dafür war trotz der insgesamt zurückhaltenden Nachfrage das regional begrenzte Angebot seitens der Ölmühlen. Diese offerierten teils nur geringe Mengen, da einerseits die Rohstoffvorräte rasch zur Neige gingen und andererseits die Margen nicht auskömmlich waren. Lediglich im Osten Deutschlands kam es wiederholt zu Engpässen. Mischfutterhersteller zeigten nur geringes Kaufinteresse an prompten Partien. Etwas lebhafter gestaltete sich hingegen das Kontraktgeschäft, insbesondere durch Käufer aus Skandinavien, die ihren Bedarf bis zum Jahreswechsel absicherten. Im Schnitt wurden für prompte Partien 261 EUR/t aufgerufen – rund 5 % weniger als im Mai. Im Jahresvergleich fällt das Minus noch deutlicher aus: Im Vorjahr lagen die Forderungen im Schnitt bei 295 EUR/t, also rund 11 % höher.
Rapsernte steht kurz bevor
Der Juli wird ganz im Zeichen der deutschen Rapsernte stehen. Wie groß wird diese am Ende tatsächlich sein? Sicher scheint, dass sie größer als im Vorjahr ausfallen wird. Ein ähnliches Ergebnis erwartet die EU-Kommission für die EU-27, größer als im Vorjahr und damit in jedem Fall deutlich über dem Schnitt der Vorjahre. Damit dürfte die Versorgung der Union komfortabler ausfallen als noch 2024/25. Seit Beginn des Frühjahres war es in Deutschland ungewöhnlich trocken. Die Ende Mai einsetzenden Niederschläge konnten das Bodenwasserdefizit regional jedoch etwas mildern. Insbesondere im Süden des Landes hat sich die Feuchtigkeit im Oberboden merklich verbessert. Um das Ertragspotenzial zur kommenden Ernte vollständig auszuschöpfen sind jedoch weitere Niederschläge nötig und die sind in der zweiten Junihälfte bislang nicht in Sicht. Dagegen werden durchschnittliche Sommertemperaturen erwartet. Dementsprechend besteht für Winterkulturen, die sich derzeit in der Kornfüllungsphase befinden, die Gefahr einer beeinträchtigten Entwicklung der Speicherorgane, insbesondere in Norddeutschland.
Monatsrückblick Juni 2025
Monatsrückblick Juni 2025
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