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Monatsrückblick September 2023: Importraps dominiert den Handel, Raps wieder unter 400 EUR/t, Sojaschrotpreise erneut uneinheitlich, Rapsschrotpreise geben weiter nach, Marktlage kaum verändert
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Importraps dominiert den Handel  
Die Pariser Rapsnotierungen setzen auch im September ihre Berg- und Talfahrt weiter fort. Verzeichneten die Rapsnotierungen in der 37. KW noch Tagesgewinne von bis zu 15 EUR/t, ging es zuletzt bis zu 11,50 EUR/t bergab. Auf Monatssicht konnte der Fronttermin November sein Niveau nicht halten und schloss am 29.09.2023 mit 452,25 rund 22 EUR/t niedriger als noch vier Wochen zuvor. Im Fokus der Kursbewegung stand dabei unter anderem der Anstieg der Rohölnotierungen, welche zwischenzeitlich sogar den höchsten Stand seit Anfang November 22 erreichten. Druck kam demgegenüber von den regen EU-Importen, insbesondere aus der Ukraine und dem Baltikum. Partien osteuropäischer Herkunft werden deutlich preisgünstiger offeriert und profitieren daher von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit. In den kommenden Wochen dürfte die Nachfrage jedoch etwas abflachen, denn die EU-Lager sind reichlich mit Importraps gefüllt.

Raps wieder unter 400 EUR/t
Auch am heimischen Rapsmarkt bleibt es ruhig. Angesichts des anhaltend niedrigen Preisniveaus beschränkt sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger auf das Nötigste. Im Bundesdurchschnitt werden aktuell 397,90 (370-420) EUR/t für Raps der Ernte 2023 verlangt. Vier Wochen zuvor wurden noch rund 427,50 EUR/t aufgerufen. Damit bleiben die Forderungen die zweite Woche in Folge unter der Linie von 400 EUR/t. Zum Vorjahreszeitpunkt wurden noch rund 577 EUR/t gefordert. Vereinzelt wurden jedoch Kontrakte für Partien der Ernte 2024 abgeschlossen. Hier sind aktuell im Mittel rund 421,40 EUR/t im Gespräch, rund 18,50 EUR/t weniger als noch Ende August. Auch Ölmühlen verharren weiter in abwartender Haltung. Hier wird auf erneute Preisrückgänge gehofft.

Sojaschrotpreise erneut uneinheitlich
Sojaschrot tendierte im September uneinheitlich. Im Bundesdurchschnitt wurden für konventionelle 44er-Partien 458 EUR/t gefordert, rund 1 EUR/t mehr als noch im August. Für Ware mit 48 % ProFett wurde ebenfalls etwas mehr verlangt als noch einen Monat zuvor. Was auf eine leichte Belebung der Nachfrage zurückzuführen ist. Wobei das große Angebot den Preisspielraum nach oben limitiert. Besonders in den Anbauregionen Südamerikas dürfte deutlich mehr zusammenkommen als in der zurückliegenden Saison, während die US-Ernte das Vorjahresergebnis verfehlen dürfte. Trotz alledem dürfte das Rohstoffangebot in den kommenden Wochen weiter zunehmen. GVO-freie Ware tendierte dagegen sowohl auf Erzeugerpreisebene als auch im Großhandel etwas schwächer. Im Schnitt wurden für 45,5er-Partien 543 EUR/t fob Mühle genannt, 13 EUR/t weniger als noch im August. Partien mit hohen Proteingehalten wurden im Schnitt mit 571 rund 8 EUR/t niedriger bewertet als noch im Monat zuvor.  

Rapsschrotpreise geben weiter nach
Die Rapsschrotpreise tendierten im September den dritten Montag in Folge schwächer. Die Nachfrage bleibt verhalten und die Akteure halten sich zurück und warten ab. Das saisonal große Rohstoffaufkommen aus der deutschen Ernte wird derzeit durch Importe aus der Ukraine und dem Baltikum ergänzt, was zusätzlichen Druck auf die Preise auslöst. Rapsschrot kostete im September im Schnitt 280 EUR/t ab Werk und so 12 EUR/t weniger als im August. Auch wenn das bereits 19 % unter Vorjahresniveau ist, hoffen Käufer auf weitere deutliche Preisermäßigungen.

Marktlage kaum verändert  
Das anhaltend niedrige Preisniveau dürfte auch im Oktober die Abgabebereitschaft der Erzeuger nicht merklich beleben. Ein treibender Faktor dürfte in den kommenden Wochen jedoch das zunehmende Kaufinteresse nach Rapsmethylester (RME) werden, der ab dem 01. Oktober beigemischt werden muss. Die Terminkurse für Raps werden sich im Oktober an den Notierungen für Sojabohnen orientieren. Diese dürften von der historisch niedrigen Zustandsbewertung der US-Feldbestände sowie einem voraussichtlichen Rückgang der US-Sojavorräte gestützt bleiben. Allerdings wächst zunehmend der Erntedruck aus den USA. Hinzu kommt das reichliche Angebot aus Brasilien.