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Monatsrückblick Februar 2024: Raps im Aufwind, Ölschrotpreise geben weiter nach…
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Raps im Aufwind
Waren die vergangenen Wochen noch von Kursschwäche geprägt, konnten sich die Pariser Rapsnotierungen zum Monatsende etwas befestigen. Treibende Impulse kamen zuletzt insbesondere vom Rohölmarkt, denn die Sorge um weitere Eskalationen im Nahen Osten wächst. Feste Kurse für Rohöl steigern die Attraktivität von Rapsöl als Rohstoff zur Biodieselherstellung und dürften somit die Nachfrage beleben. Das zieht auch die Rohstoffnotierungen mit nach oben. Auf der anderen Seite steigt die Ölsaatenkonkurrenz am Weltmarkt. Die laufende Sojaernte in Südamerika vergrößert das globale Angebot zunehmend. In Brasilien läuft die Ernte bereits, in Argentinien steht diese kurz bevor. In den argentinischen Anbaugebieten haben sich die Witterungsbedingungen seit einigen Tagen deutlich verbessert, was die Sorgen über Ertragseinbußen schmälerte. So schloss der Fronttermin Mai am 28.02.2024 mit 415 EUR/t und damit dennoch rund 9 EUR/t unter dem Niveau des Vormonats. Auch der August-24-Kontrakt tendierte schwächer und verlor binnen den zurückliegenden vier Wochen rund 3,50 EUR/t auf 416 EUR/t.

Auch wenn es im Februar überwiegend ruhig am Rapsmarkt blieb, konnte sich das Geschäft Ende der vergangenen Woche etwas beleben, denn im Aufwind etwas festerer Terminmarktnotierungen wurden auch die Kassapreise für Raps marginal angehoben. Mit den Preissteigerungen nahm die Abgabebereitschaft der Erzeuger regional zu, auch wenn diese aktuell noch geringer ausfallen als erhofft. Um kostendeckend arbeiten zu können ist ein deutlich höheres Preisniveau nötig. Es gestaltet sich jedoch auch schwierig, Ware am Markt zu platzieren. Ölmühlen haben ihren Bedarf bereits weitestgehend gedeckt. Damit steht die zwar belebtere Abgabebereitschaft einer verhaltenen Nachfrage gegenüber.

Ölschrotpreise geben weiter nach
Wenig überraschend standen die Preise am heimischen Ölschrotmarkt im Februar unter Druck und entfernten sich weiter vom kurzzeitigen Peak, welcher im Dezember 2023 erreicht worden war. Sojaschrot tendierte im Februar erneut schwächer. Ausschlaggebend war neben der bereits jetzt komfortablen Rohstoffverfügbarkeit, auch die Aussicht auf ein größeres Angebot aus Südamerika. Besonders Argentinien dürfte nach dem Dürrejahr 2023 in dieser Saison dem Weltmarkt wieder große Mengen Sojabohnen und Sojaschrot zur Verfügung stellen.  

Vor diesem Hintergrund gaben die Forderungen für konventionelle Sojaschrotpartien mit 44 % ProFett um rund 2 % auf 442 EUR/t fob Mühle nach. Auch 48er-Ware konnte das Niveau des Vormonats nicht behaupten und war im Schnitt für 471 EUR/t im Gespräch, ein Minus von rund 6 EUR/t im Vergleich zum Januar. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich damit konventionelle Partien um 23 % vergünstigt.  

GVO-freie Partien konnten sich dagegen besser behaupten und gaben im Vergleich zum Vormonat nur marginal nach und wurden im Schnitt mit 564 EUR/t für Partien mit 45,5 % ProFett bewertet. Besonders prompte Partien waren gefragt, da Mischfutterhersteller in erster Linie ihren kurzfristigen Bedarf deckten. Zudem ist das Angebot bei weitem begrenzter als es bei konventioneller Ware der Fall ist. Dies geht auch auf logistische Schwierigkeiten in Brasilien zurück. Bereits in der vergangenen Saison war es nicht immer möglich GVO-freie Ware in den Lagern von konventioneller zu trennen, wodurch es zu einer Vermischung kam und somit das Angebot an GVO-freier Ware begrenzt wurde. Dies scheint sich nun in der laufenden Saison zu wiederholen. Mit den ersten Lieferungen aus der derzeit laufenden brasilianischen Ernte kann frühstens Ende April Anfang Mai gerechnet werden.

Rapsschrotpreise legen weiter zu
Die Rapsschrotpreise gaben im Februar im Sog rückläufiger Sojaschrotpreise den zweiten Monat in Folge nach. Begrenzt wurden die Verluste durch das regional limitierte Angebot. Besonders in Brake war nur noch wenig Ware verfügbar und diese nur mit deutlichen Preisaufschlägen, sodass die Preise zuletzt wieder knapp unterhalb der 300 EUR-Linie rangierten. Im Osten war die Verfügbarkeit zuletzt besser und orientierte sich näher an den Notierungen am Niederrhein von um die 270 EUR/t. Interesse an Partien zur späteren Lieferung keimte bislang kaum auf. Angesichts der rückläufigen Preise nahmen die Marktteilnehmer eine abwartende Haltung ein und sondierten das Marktgeschehen.

Neugeschäft ruht
Im kommenden Monat dürfte sich das Kaufinteresse deutscher Ölmühlen kaum beleben. Verarbeiter haben ihren Bedarf für die nächsten Wochen weitestgehend gedeckt und halten sich mit Käufen mehr als zurück. Bei mangelndem Neugeschäft wird die Preisfindung auch im März von den Entwicklungen an den Terminmärkten beeinflusst werden. Ein Faktor mit Preiswirkung wird auch die Entwicklung der Rapsfeldbestände in den kommenden Monaten sein. Mit dem regional ungewöhnlich frühlingshaften Wetter könnten zwar die ersten Feldarbeiten beginnen, oftmals ist es jedoch noch zu nass. So lassen die ersten Stickstoffgaben weiter auf sich warten, lediglich auf leichten Standorten waren erste Arbeiten möglich.