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Monatsbericht März 2021: Rapspreise im März über 500 EUR/t gestiegen, EU-Rapsernte könnte steigen, Mischfutterhersteller hoffen auf weitere Preisrückgänge   
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Rapspreise im März über 500 EUR/t gestiegen 
Etwa zur Monatsmitte knackten die Rapserzeugerpreise in Deutschland die Marke von 500 EUR/t im Bundesdurchschnitt und damit zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren! Ex Ernte 2021 gipfelten die Preise auf 428 EUR/t. Die nötige Unterstützung brachte die Hausse am Terminmarkt sowie das gestiegene Kaufinteresse von Ölmühlen, die aufgrund des begrenzten Rohstoffangebotes unsicher um die Versorgung bis zur neuen Ernte werden. Gehandelt wurde aber nicht viel, zumindest auf Erzeugerstufe, da der Raps in den meisten Regionen durchgehandelt ist. Auch bei den Vorkontrakten erreichten viele Landwirte im März ihr vorläufiges Vermarktungslimit. Gegen Monatsende kam noch einmal Bewegung in den Markt: Bereits in der 11. Kalenderwoche hatte sich der Preisanstieg verlangsamt, in der 12. wurden die Forderungen für Raps alt- wie neuerntig dann zurückgenommen. Das mobilisierte letzte Reste und ließ den einen oder anderen Erzeuger ex Ernte 2021 noch etwas Ware festlegen, in der Befürchtung, dass die Preise nun den Rückwärtsgang antreten könnten. 
Die Rapsfeldbestände in Deutschland sind derzeit gut mit Wasser versorgt, der Saatenstand bietet vielerorts günstige Voraussetzungen für die Ernte 2021, Schädlinge halten sich in Grenzen. Allerdings mahnt die in den vergangenen Jahren häufig präsente Frühjahrstrockenheit die Erzeuger, insbesondere auf sandigen Böden, zur Vorsicht. 

EU-Rapsernte könnte steigen 
Ende März hat die EU-Kommission ihre erste Prognose zur Rapserzeugung 2021 in der EU-27 veröffentlicht. Sie geht darin von einer relativ stabilen Anbaufläche aus. 5,16 Mio. ha sind gerade einmal 0,1 % weniger als im Vorjahr. Die Erträge dürften nach bisheriger Einschätzung mit 32,3 dt/ha rund 3,5 % über Vorjahr ausfallen. Sie wären damit sogar so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Doch die Ertragsprognosen sind noch vage, da das Wetter in den kommenden Wochen noch alle ändern kann. Nichtsdestotrotz ergibt sich eine höhere Ernteprognose von 16,7 Mio. t, die das Vorjahr um 3,4 % übertreffen, das 5-Jahresmittel aber um 4,9 % verfehlen würde. 
Ölschrotpreise knicken ab 
An den Ölschrotmärkten sind die Preise im März teilweise deutlich zurückgegangen. Sojaschrot hat sich gegenüber dem Vormonat um durchschnittlich 34 EUR/t vergünstigt. Ware mit 49 % ProFett-Gehalt kostete damit im März 429 EUR/t, 44er Ware wurde bei 403 EUR/t festgestellt. Ausschlaggebend waren dafür neben der ruhigen Nachfrage die kräftigen Rückgänge der Sojaschrotkurse in Chicago. Diese haben seit Anfang März um 4,6 % auf umgerechnet 373,70 EUR/t nachgegeben. Die Forderungen für Rapsschrot sind ebenfalls gesunken, allerdings nicht so stark, wie die Sojaschrotpreise. Mit 311 EUR/t kostete Rapsschrot im März 4 EUR/t weniger als im Vormonat. 

Mischfutterhersteller hoffen auf weitere Preisrückgänge 
Bereits seit Beginn des Jahres kaufen Mischfutterhersteller aufgrund des hohen Preisniveaus nur kleine Partien Raps- und Sojaschrot auf den vorderen Terminen. Das war auch im März noch so, obwohl die Forderungen für Rapsschrot ab der Monatsmitte deutlich zurückgenommen wurden. Stockende Nachfrage auf der einen, begrenztes Angebot der Ölmühlen auf der anderen Seite – im März war der Rapsschrotmarkt auf geringem Mengenniveau ausgeglichen. Regional sind die Offerten ungleich verteilt. Während im Osten noch Rapsschrot zu bekommen ist, ist das Angebot im Südwesten sehr dünn. In der 11. Kalenderwoche flammte die Abgabebereitschaft der Ölmühlen kurzzeitig auf, was zusätzlichen Preisdruck erzeugte. Das Kaufinteresse von Mischfutterherstellern blieb jedoch verhalten. Diese waren entweder vorerst ausreichend versorgt oder ihnen war das Preisniveau weiterhin zu hoch. So oder so werden weitere Vergünstigungen abgewartet. 
Am Sojaschrotmarkt kann das Angebot die ruhige Nachfrage decken. Bei gentechnikfreiem Sojaschrot sieht das anders aus: Das Kaufinteresse ist sehr rege, besonders die hochproteinreiche Ware ist gefragt. Die Offerten sind jedoch sehr begrenzt.