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Mischfutterbranche: Produktionsrückgang 2022 von bis zu sechs Prozent
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Die in den vergangenen Monaten eingesetzte Entwicklung der reduzierten Futterproduktion hat sich zum Jahresende hin bestätigt und fortgesetzt. „Der Trend hat sich weiter verschlechtert“, sagte Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT), in einem Pressegespräch am Mittwoch in Bonn. Konkret ging das Produktionsvolumen für die ersten neun Monate des Jahres 2022 von 17,4 Millionen Tonnen im Vorjahr um rund 900.000 Tonnen auf 16,5 Millionen Tonnen zurück. Die Gesamtproduktion im Wirtschaftsjahr 2021/22 lag bei rund 22,9 Millionen Tonnen (Quelle: BLE). „Für das gesamte Jahr 2022 erwarten wir einen Rückgang von rund vier bis sechs Prozent, auch wenn die rückläufigen Zahlen in der Tierhaltung noch schlimmeres befürchten lassen“, sagte Baaken. „Wir sehen viele leere Ställe, aber auch Verunsicherung der Landwirte und erwarten politische Entscheidungen, die maßgeblich Einfluss auf die Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit haben.“

Die Veränderungen und Herausforderungen in der Rohstoffverfügbarkeit konnte die Branche nach Beginn des Ukraine-Krieges und ersten Irritationen gut meistern. Dabei habe man auch aus der Corona-Pandemie lernen können. „Die geänderten Warenströme haben sich trotz einiger Unsicherheiten speziell zu Beginn gut eingespielt. Futter ist immer verfügbar gewesen und die Hersteller wären keine guten Tierernährer, wenn sie nicht mit neuen Situationen klarkommen und Rationen entsprechend anpassen würden“, so Dr. Hermann-Josef Baaken.

Vielfältige Instrumente für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Von unverminderter Bedeutung sind weiterhin die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Während den Forderungen nach mehr Transparenz, etwa bei der Beschaffung von nachhaltigem Soja oder bei der Ermittlung des ökologischen Fußabdrucks, seitens der Futtermittelwirtschaft seit vielen Jahren konsequent nachgegangen wird, laufen bereits erreichte Innovationen beim Klimaschutz etwas unter dem Radar. „Mit der Erhöhung der Futterverwertung und den bereits berichteten Reduzierungen der Ammoniakemmissionen sind im Bereich der Tierernährung in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorme Effizienzsteigerungen erbracht worden“, sagte DVT-Sprecher Baaken.

Geschlossene Kreisläufe und die ressourceneffiziente Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sorgen dabei sowohl für eine optimale Versorgung und das Wohl der Tiere als auch für Lebensmittelprodukte mit höchsten Qualitätsstandards. Als zentrales Bindeglied im Kreislauf der Lebensmittelerzeugung hilft die Futtermittelbranche z. B. durch die Verfütterung von Co-Produkten, Nährstoffe nutzbar zu machen, die sonst entsorgt werden müssten. Baaken: „Technischer Fortschritt und intelligente Lösungen für die richtige und optimale Mischung des Futters waren und sind dabei eindeutige Taktgeber für Verbesserungen.“