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Marktbericht KW 7 / 2024
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Waren die vergangenen Wochen noch von Kursschwäche geprägt, konnten sich die Pariser Rapsnotierungen zuletzt merklich befestigen. So verzeichnete der Fronttermin Mai vier Tage in Folge grüne Zahlen und schloss am 13.02.2024 mit 425 EUR/t rund 3,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Treibende Impulse kommen dabei insbesondere vom Rohölmarkt, denn die Sorge um weitere Eskalationen im Nahen Osten wächst. Gedämpft wurde der Anstieg der EU-Rapskurse durch das global üppige Ölsaatenangebot, welches durch die laufenden Sojaernten in Südamerika zusätzlich vergrößert wird. Mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe franko Niederrhein etwas angehoben. So sind zur Lieferung ab April aktuell 436 EUR/t möglich und damit, bei etwas reduziertem Aufgeld (-1) rund 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden demgegenüber zur Lieferung ab Mai bei deutlich zurückgenommener Prämie (-5) mit 425 rund 1 EUR/t weniger aufgerufen. Preismeldungen für Partien zur Lieferung ab Februar sind nur noch franko Rostock erhältlich, hier werden unverändert zur Vorwoche 431 EUR/t genannt. Für Raps der Ernte 2024 sind indes bis zu 417 EUR/t im Gespräch. Hier geht die Nachfrage aktuell gegen Null, doch auch auf vorderen Lieferpositionen bleibt das Kaufinteresse gering. Vereinzelt werden kleinere Versorgungslücken gestopft, von nennenswerten Umsätzen kann jedoch nicht gesprochen werden. Entgegen den Vorgaben des Pariser Terminmarkts wurden die Erzeugerpreise für Raps erneut nach unten korrigiert. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell 392,10 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 3,60 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Umsätze stehen hier jedoch kaum dahinter. In dem fallenden Markt tendiert die Abgabebereitschaft der Erzeuger gegen Null. Die Stimmung bleibt getrübt. Auch Ölmühlen signalisieren kaum Kaufinteresse und verweisen auf ihre gute Deckung. Für die nächsten Tage sind wieder starke Regenfälle in Teilen des Landes angekündigt. Erste Rüssler wurden in einigen Rapsbeständen in Ostdeutschland entdeckt, die derzeit hohen Temperaturen bis 14°C begünstigen das Wachstum von Schaderregern.

Die Preise am heimischen Sojaschrotmarkt standen in den zurückliegenden 5 Handelstagen unter Druck. Besonders konventionelle Partien mit 44 % ProFett gaben zuletzt deutlich nach und waren im Bundesdurchschnitt am 13.2.2024 mit 449 EUR/t im Gespräch. Dies entspricht einem Minus auf Wochensicht von 15 EUR/t. Auch GVO-freie Partien mit niedrigem Proteingehalt verloren auf Wochensicht rund 10 EUR/t und wurden zuletzt für knapp 530 EUR/t offeriert. Impulse kamen in erster Linie von den Rohstoffmärkten. Die Kursschwäche der Sojabohnen, ausgelöst durch die Aussicht auf eine komfortable Versorgung in der laufenden Saison, setzte auch am heimischen Sojaschrotmarkt die Preise unter Druck. Zudem ist der Markt derzeit von einer abwartenden Haltung bei einem zeitgleich großen Angebot gekennzeichnet. Am Rapsschrotmarkt ging es besonders in den vergangenen zwei Tagen im Sog der Sojabohnen nochmal deutlich runter. Besonders, da der Handel und die Mühlen noch große Mengen Raps auf den Höfen vermuten. Am physischen Markt zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Während im Norden an einigen Standorten kaum noch Ware verfügbar ist, ist besonders im Osten das Angebot reichlich. Vor diesem Hintergrund tendierten die Rapsschrotpreise schwächer. Im Bundesdurchschnitt wurden am 13.2.2024 für prompte Partien 278 EUR/t gefordert, 6 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor.

Am heimischen Rapsölmarkt geht es in der laufenden Handelswoche aufwärts. So werden fob deutscher Mühle mit 865 EUR/t rund 20 EUR/t mehr gefordert als noch in der Woche zuvor. Auftrieb erhielten die Forderungen dabei vom Pariser Terminmarkt, denn auch hier ging es zuletzt wieder aufwärts. Ausschlaggebend dafür sind insbesondere feste Rohölkurse. Davon profitiert Rapsöl, denn so steigt die Wettbewerbsfähigkeit als Rohstoff in der Biodieselherstellung. Das zeigt sich auch bereits am heimischen Markt, denn die Nachfrage seitens des Energiesektors keimte zuletzt auf und bot den Preisen zusätzliche Unterstützung. Das Kaufinteresse konzentriert sich dabei insbesondere auf Partien zur Lieferung im 2. Quartal 2024. So bleibt das Angebot auf vorderen Lieferpositionen weiterhin reichlich, auch wenn in den vergangenen Tagen die Lagerbestände regional etwas abgebaut werden konnten. Auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels wird vereinzelt von Anfragen berichtet, hier konzentriert sich das Kaufinteresse auch weiterhin auf Partien der kommenden Saison.