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Marktbericht KW 6 / 2024
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Die Notierungen an der Pariser Börse befanden sich in der laufenden Handelswoche auf Berg- und Talfahrt. Während es binnen zweier Handelstage gut 8 EUR/t abwärts ging, konnte der Fronttermin tags darauf schon wieder einen Gewinn von 7 EUR/t verbuchen. Auf Wochensicht schloss der Mai-24-Kontrakt am 06.02.2024 mit 421,25 dennoch rund 3 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Im Fokus der Kursbewegung stehen dabei insbesondere die jüngsten Entwicklungen in Südamerika, denn die laufende brasilianische Sojaernte vergrößert das bereits üppige globale Ölsaatenangebot zusätzlich. Auch in Argentinien steht der Startschuss der Ernte kurz bevor. Für merklich Aufwind sorgte zuletzt jedoch auch der jüngste Report des Analystenhauses Tallage, denn im Zuge dessen wurde die EU-Rapsernte rund 7 % unter Vorjahresniveau avisiert. Im Zuge der rückläufigen Terminmarktnotierungen wurden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsebene nach unten korrigiert. Bei stabilem Aufgeld sind franko Niederrhein zur Lieferung ab Februar mit 433 rund 3 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden mit 422 EUR/t zur Lieferung ab März ebenfalls rund 3 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Für Partien der Ernte 2024 sind indes bis zu 417 EUR/t im Gespräch. Auch auf Erzeugerstufe wurden die Preismeldungen zurückgenommen. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell 395,10 EUR/t für Partien der Ernte 2023 verlangt, 6,10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Entsprechend ruhig bleibt es am heimischen Markt. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist nach dem kurzen Aufflammen vor zwei Wochen wieder erloschen. Nur bei Liquiditätsengpässen wird vermarktet. Der Handel sieht jedoch weiterhin noch wesentliche Mengen in der Hand der Erzeuger, auch wenn die Einschätzung über deren Anteil weit auseinandergeht. Seitens der verarbeitenden Industrie besteht ohnehin auch weiterhin wenig Nachfrage. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf dem Abwickeln bestehender Kontrakte. Auf den leichten Sandböden sind bereits einige Feldarbeiten durchgeführt worden, die jedoch mit den jüngsten Niederschlägen wieder zum Erliegen gekommen sind.  

Am heimischen Rapsschrotmarkt geht es in der laufenden Handelswoche aufwärts. So wurden am 06.02.2024 im Mittel 284 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar verlangt, 8 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gestützt wurden die Forderungen dabei von dem regional knappen Angebot auf vorderen Lieferpositionen bei einer gleichzeitig etwas belebteren Nachfrage. Während in Hamburg kaum noch Partien verfügbar sind, zeigt sich fob Brake wieder ein anderes Bild. Ausschlaggebend dafür sind gebietsweise ausbleibende Schiffslieferungen. Das führt zu teils merklichen Preisunterschieden. Einen Preisanstieg verzeichnen auch die Forderungen für konventionelles Sojaschrot mit 44 % ProFett. Im Bundesdurchschnitt werden für prompte Partien am 06.02.2024 rund 464 EUR/t gefordert und damit 15 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Anders GVO-freie Partien mit 44 % ProFett. Mit 540 EUR/t sind hier im Mittel rund 15 EUR/t weniger möglich. Die uneinheitliche Preisentwicklung spiegelt das Auf und Ab der Rohstoffnotierungen wider – denn auch hier zeigte sich in der 06. KW keine eindeutige Richtung. Während die laufende brasilianische Sojaernte auf die Notierungen drückte, positionierten sich Marktteilnehmer im Vorfeld des anstehenden USDA-Berichts, was den Kursen etwas Aufschwung verlieh.

Am heimischen Rapsölmarkt bleibt es ruhig. Bei den zeitweise deutlichen Abwärtskorrekturen an der Börse keimt immer mal wieder Kaufinteresse auf, insbesondere seitens des Lebensmitteleinzelhandels für Rapsölraffinat. Stehen die Zeichen wieder auf festere Kurse, schwindet das Kaufinteresse allerdings auch wieder zügig. Nennenswerte Umsätze kommen dabei nur selten zustande. Prompte Partien bleiben unter Druck. Die Verfügbarkeit wird weiterhin als überraschend üppig bewertet. Vordere Lieferpositionen finden dabei jedoch kaum Abnehmer. Hier konnte der Bedarf bereits im vergangenen Jahr gedeckt werden. Auch die Exporte in Richtung China bleiben bislang aus und bringen damit nicht die erhoffte Entlastung. Seitens des Energiesektors bleibt es ebenfalls ruhig. So verharren die Offerten für promptes Rapsöl auf einem anhaltend niedrigen Niveau. Fob deutscher Mühle werden unverändert zur Vorwoche 845 EUR/t zur Lieferung ab Februar in Aussicht gestellt. Zur Erinnerung - Anfang Februar 2023 bewegte sich Rapsöl mit den geforderten 1.095 EUR/t zum einen noch im vierstelligen Bereich, zum anderen war es noch das zweitteuerste Öl am Markt. Aktuell rangiert es nur noch auf Platz 4.