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Marktbericht KW 49 / 2021
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Verunsicherung aller Wirtschaftskreise durch eher schlechte Nachrichten zur Weiterentwicklung der Pandemie, dürften ihren Anteil an einer vorübergehenden Preisschwäche an den Kassa- und Terminmärkten für Raps gehabt haben. Am 01.12.2021 war aber schon das Preistal erreicht und anschließend auch schnell wieder verlassen. Die Höchststände von Mitte November wurden indessen noch nicht wieder erklimmt. Während der vergangenen Wochen ging es turbulent an den Märken zu. Hohe Tagesschwankungen der Kurse sind nach wie vor üblich. Es steckt vor allem viel Spekulation dahinter, denn viele Umsätze am Kassamarkt gibt es eigentlich nirgends. Viele Landwirte habe schon einen großen Teil der Ernte verkauft. Sie sind momentan kaum am Markt, so dass der Anteil der noch freien Mengen nur noch langsam sinkt. Viel ist erntebedingt aber sowieso nicht da. Hauptaugenmerk gilt derzeit eher der Erfüllung von Lieferverpflichtungen vor dem Hintergrund eines sehr angespannten Frachtenmarktes. Dort haben sich die Verhältnisse dem Vernehmen nach in jüngster Zeit noch weiter verschlechtert. Die 3G-Regelung am Arbeitsplatz könnte dazu einen Beitrag geleistet haben, meinen einige. Mancherorts werden wegen fehlender Umsätze auch keine nominellen Preise mehr notiert. Es liegen zur Wochenmitte im Norden aber auch Gebote vor, die über die Linien von 700 EUR/t reichen. Auch wenn einige Landwirte die jüngste Entwicklung als Warnhinweis sehen, lieber noch etwas zu verkaufen, die Preise könnten im ungeeigneten Zeitpunkt niedriger sein, wird nur ganz wenig angeboten. In Seenähe wird das Angebot zunehmend durch Importe ergänzt.

Am hiesigen Markt für Rapsschrot kann man in der 48. deutliche Preiskürzungen feststellen. Am 30.11.2021 wurden ab Werk im Schnitt 326 EUR/t genannt und so 9 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Kaufinteresse ist daher kaum noch vorhanden, zumal für dieses Jahr der Bedarf gedeckt zu sein scheint. Geringe Nachfragen kommen für Liefertermine ab Februar 2022, doch nur sehr verhalten. Käufer beobachten gespannt den weiteren Verlauf der Rapskurse in Paris. Bislang führte die Schwäche zur rückläufigen Rapsschrotforderungen. So dass Käufer auf mehr Preisnachlass hoffen. Rapsschrot wird auf allen Lieferterminen offeriert, es kommt jedoch weiterhin nur tröpfelnd bei den Käufern an. Das könnte sich noch verschlimmern, sollte die Pandemie umfangreichere Restriktionen nach sich ziehen. Ohnehin ist es um die Weihnachtfeiertage schwierig, Fahrer zu bekommen. Die Großhandelspreise für Sojaschrot rutschen in der 48. KW deutlich ab. Am 30.11.2021 wurden im Schnitt 400 EUR/t genannt, was einem Verlust von 22 EUR/t innerhalb einer Woche entspricht. Demgegenüber vergünstigt sich 48er Ware um ganze 33 auf 426 EUR/t. GVO-freies Sojaschrot 45,5 % ProFett gibt um 13 auf 599 EUR/t nach. Die globalen Logistikprobleme tragen auch hier zu erheblichen Lieferverzögerungen bei, der Mangel an Transportmitteln und die niedrigen Wasserstände erschweren die Handelswege. Die Nachfrage ist weiterhin da, aber auch hier hat man mit dem Jahr 2021 abgeschlossen und es werden meist Abschlüsse ab Februar 2022 getätigt.

Rapsöl zur Lieferung ab Dezember 21 wird in Deutschland am 08.12.21 mit 1.550 EUR/t fob Mühle bewertet und verharrt damit auf dem Niveau der Vorwoche. Partien zur Lieferung ab Februar werden mit einem Abschlag von 15 EUR/t bewertet. Auslöser für das anhaltend hohe Preisniveau bleibt ein äußerst knappes globales Angebot, welches sich in Aufschlägen von bis zu 95 EUR/t für Rapsölraffinate widerspiegelt. Kaufinteresse besteht dabei lediglich auf prompte Partien, hintere Termine werden angesichts der hohen Forderungen kaum nachgefragt. Die hohe Volatilität des Marktes, mit Tagesschwankungen von bis zu 100 EUR/t, verunsichert Käufer zusätzlich. Infolge der rückläufigen Biodieselpreise, bei anhaltend festem Rapsöl, ist auch die Nachfrage seitens der Biodieselhersteller in den vergangenen Tagen verhalten.