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Marktbericht KW 42 / 2023
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Der Kursverlauf der Pariser Rapsnotierungen ist in der laufenden Handelswoche von starken Schwankungen geprägt. Ging es vor dem Wochenende noch kräftig bergauf, konnte das Niveau zum Start der 42. KW nicht mehr gehalten werden. Unterstützung kam dabei von sprunghaft festen Rohölnotierungen. Der Raketeneinschlag in ein Krankenhaus im Gazastreifen verstärkte die geopolitischen Sorgen zuletzt. Sollte sich die Situation auf andere Länder ausweiten, werden auch erhebliche Auswirkungen für den Ölmarkt befürchtet. Zusätzlicher Auftrieb kam auch von festen US-Sojanotierungen, welche den EU-Raps ebenfalls mit nach oben zogen. So schloss der Fronttermin November am 17.10.2023 bei 420 EUR/t und damit lediglich 0,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Anders der August-24-Kontrakt, welcher sich auf Wochensicht um 8 auf 448,50 EUR/t befestigen konnte. Angesichts dessen bewegen sich auch die Forderungen für Raps auf Großhandelsstufe in der laufenden Handelswoche kaum. So werden unverändert zur Vorwoche franko Hamburg 413 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November in Aussicht gestellt. Franko Niederrhein sind es bei etwas angehobener Prämien (+1) mit 426 rund 1 EUR/t mehr. Indes bleibt es am heimischen Rapsmarkt auch weiterhin ruhig. Verkauft wir nur aus Liquiditätsgründen oder bei Lagerproblemen, andernfalls bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger auch weiterhin gering. Für größere Mengen fehlt bei dem anhaltend niedrigen Preisniveau der Anreiz. Ohnehin bleibt auch die Nachfrage verhalten. Ölmühlen verweisen auf ihre gute Deckung und agieren weiterhin zurückhaltend. Vor dem Hintergrund der anhaltend geringen Umsätze wurden die Offerten für Raps der Ernte 23 auf Erzeugerstufe weiter zurückgenommen. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell 391,90 EUR/t verlangt und damit 2,30 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 360-412,50 EUR/t. Für Vorkontrakte der Ernte 24 werden demgegenüber mit 411,20 (395-427) rund 0,40 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Die Rapsfeldbestände haben sich nach den Regenfällen der vergangenen Tage merklich verbessert. Raps ist im Osten Deutschlands zum Teil sehr mastig, weshalb Wachstumsregulatoren ausgebracht werden. Sonnenblumen wurden regional mit zufriedenstellenden Erträgen gedroschen. Der Trockensubstanzgehalt im Kern lagen im Schnitt bei 11 %, so dass um 2-3 % herunter getrocknet werden muss.

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt änderten zuletzt die Richtung und legten zu. So werden für Partien zur Lieferung ab Oktober aktuell im Bundesdurchschnitt 262 EUR/t verlangt und damit rund 5 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung kam dabei von zwischenzeitlich festen Rohstoffnotierungen, immerhin konnte der Fronttermin November alleine binnen zweier Börsentage rund 14 EUR/t an Wert gewinnen. War der Handel am Rapsschrotmarkt in den vergangenen Wochen noch von Zurückhaltung geprägt, konnte sich die Nachfrage mit den jüngsten Preissteigerungen jedoch merklich beleben. Auch von Umsätzen wurde berichtet. Die Forderungen für Sojaschrot, sowohl für konventionelle als auch für GVO-freie Partien, wurden auf Wochensicht ebenfalls angehoben. Partien mit 44% ProFett werden im Schnitt für 479 EUR/t offeriert, ein kräftiges Plus zur Vorwoche von 24 EUR/t. Indes wurden die Prämien für GVO-freie Partien erneut zurückgenommen, nachdem diese sich bereits seit Jahresbeginn merklich reduzierten. Ausschlaggebend dafür waren neben dem reichlichen Angebot an GVO-freien Partien auch die anhaltend verhaltene Nachfrage. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell 530 EUR/t für prompte Partien verlangt und damit 19 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor.

Am heimischen Rapsölmarkt geht es in der laufenden Handelswoche weiter abwärts. So werden fob deutscher Mühle aktuell 935 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober verlangt und damit 20 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Anders die Offerten für Partien fob Niederlande, welche auf Wochensicht kräftig zulegten. Mit 1.040 EUR/t werden hier zur Lieferung ab November 75 EUR/t mehr verlangt als noch in der Woche zuvor. Damit konnten die Forderungen ihre Vorwochenverluste nahezu vollständig wieder ausgleichen. Hintere Lieferpositionen können sich ebenfalls befestigen.