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Marktbericht KW 41 / 2024
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Nahezu durchweg aufwärts bewegten sich die Pariser Rapsnotierungen in der laufenden Handelswoche. Innerhalb von drei Börsentagen verzeichnete der Fronttermin Gewinne von knapp 13 EUR/t und kletterte damit auf den höchsten Stand seit 11 Wochen. Zuletzt deutete sich jedoch ein deutlicher Richtungswechsel an, immerhin ging es binnen eines Tages 6 EUR/t abwärts. Am 08.10.2024 schloss der Fronttermin November mit 484,50 EUR/t dennoch rund 6,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Kurstreibende Impulse kommen dabei insbesondere von den festen Rohölnotierungen, welche auch den EU-Raps mit nach oben zogen. Hinzu kommt der schwache Eurokurs, welcher die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt steigert. Vor diesem Hintergrund werden auch die Offerten für Raps auf Großhandelsstufe angehoben. Umsatz steht hier jedoch weiterhin nicht dahinter. Vereinzelt wird bereits Austral-Ware besprochen, Abschlüsse kommen jedoch nur selten zustande. Die Lager der Ölmühlen sind bis Dezember 2024 bereits mehr als ausreichend gefüllt. Auch auf Erzeugerstufe geht es aufwärts. Hier nimmt die Preisentwicklung sogar deutlich an Fahrt auf. So sind im Mittel 454,80 EUR/t für Partien der Ernte 2024 im Gespräch und damit 13,60 (410-482) EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Damit wird nicht nur das Vorjahresniveau von 394 EUR/t deutlich übertroffen, sondern gleichzeitig auch so viel genannt wie seit Ende März 2023 nicht mehr. Vereinzelt wird die Preissteigerung zur Vermarktung genutzt. Oftmals passiert dies allerdings, wenn Platz geschaffen werden muss oder die Lagerbedingungen langfristig nicht optimal sind. Eine größere Vermarktungswelle wird zum Jahresende erwartet. Auch Vorkontrakte der kommenden Ernte 25 werden hier und da in Bücher geschrieben. Hier werden im Bundesdurchschnitt 441,90 (410-470) EUR/t aufgerufen und damit 14,90 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Auf den Feldern erschweren Niederschläge die Arbeiten. Pflanzenschutzmittel müssen noch ausgebracht werden. Regional sind die Rapsbestände bereits mit Blattläusen befallen.

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt können ihr Niveau nicht halten. Für prompte Ware ist mit 267 EUR/t rund 12 EUR/t weniger im Gespräch als vor einer Woche. Partien zur Lieferung ab November erzielen einen Aufschlag von durchschnittlich 3 EUR/t. Dabei bleiben die Umsätze überschaubar; vereinzelt werden kleinere Bedarfslücken gestopft, der größere Teil der Käufer wartet ab. Dabei bleibt das Angebot auf vorderen Lieferpositionen mehr als ausreichend. Die Forderungen für konventionelles Sojaschrot bewegen sich deutlich abwärts. im Bundesdurchschnitt werden prompte Partien mit 44 % ProFett mit 372 rund
29 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet. Gleiches gilt für GVO-freie Ware. Hier sind mit 541 EUR/t für 44er Partien 25 EUR/t weniger im Gespräch. Schwächeimpulse kommen dabei von den Sojabohnenkursen in Chicago, die in den zurückliegenden 5 Handelstagen 4 % an Wert eingebüßt haben. Druck auf die Preise kam in der vergangenen Woche auch aus Brüssel. Die EU-Kommission machte einen Vorschlag zur Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung EUDR und schlug als Reaktion auf die Forderungen globaler Partner eine Verschiebung der Einführung um 12 Monate auf den 01.01.2026 vor. Damit wären die aktuell herrschenden Probleme mit der Beschaffung der Lieferkettenberichterstattung erst einmal vom Tisch. Die hatten die in den zurückliegenden Wochen Ölschrotpartien insbesondere aus Ländern mit bereits bestehenden Meldeverpflichtungen verteuert. Ohne EUDR können jedoch alle Partien wie bisher auf den EU-Markt fließen.

Rapsöl zieht weiter im Preis an. Fob deutscher Mühle wurden zuletzt 990 EUR/t aufgerufen und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Deutlicher fällt das Preisplus für Partien fob Niederlande aus. Hier wird mit 1.005 EUR/t zur Lieferung ab Oktober sogar wieder die Linie von 1.000 EUR/t überschritten. Unterstützung kommt dabei von den Pariser Rapsnotierungen, immerhin konnte sich auch der Rohstoff auf Wochensicht merklich befestigen. Zuletzt änderten sich dort jedoch die Vorzeichen, was auch die Teilnehmer am Rapsölmarkt vorerst wieder in Wartestellung versetzte. Konsumenten signalisierten zuvor zwar etwas Kaufinteresse, Abschlüsse kamen aber nicht zustande. Der Energiesektor agiert weiterhin zurückhaltend, auch wenn sich die Margen zuletzt etwas verbessert hatten, weil die Rohölkurse kräftig gestiegen waren.