An der Pariser Börse geht es abwärts. So verzeichnete der Rapskurs drei Tage in Folge rote Zahlen und verlor gut 8 EUR/t. Zuletzt drehten die Notierungen jedoch wieder marginal ins Plus. Am 30.09.2025 schloss der Fronttermin November bei 466 EUR/t und verzeichnet damit auf Wochensicht dennoch ein Minus von 6 EUR/t. Auslöser für die Kursschwäche waren neben rückläufigen Rohöl- auch schwache US-Sojanotierungen. Letzteres steht dabei insbesondere unter dem Druck der ausbleibenden Nachfrage Chinas. Seit Mai 2025 bleiben die chinesischen Käufe angesichts des Handelsstreits aus. Die EU-Kommission korrigierte zudem zuletzt ihre Prognose der diesjährigen Rapsernte nach oben. Nach jüngster Einschätzung dürfte diese sogar den höchsten Stand seit 11 Jahren erreicht haben. Hinzu kommt die laufende Ernte in den kanadischen Anbaugebieten, welche das Angebot saisontypisch vergrößert. Bis zum 23.09.2025 konnten rund 45-50 % der Fläche geräumt werden, rund 25 Prozentpunkte weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Prognostizierte Niederschläge dürften die Arbeiten in der kommenden Woche weiter verzögern. Mit dem Minus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene abwärts, auch wenn die Abwärtskorrektur hier durch angehobene Prämien gedämpft wird. So sind fob Hamburg zur Lieferung ab November rund 463 EUR/t möglich und damit 4 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Auch Partien franko Niederrhein können ihr Niveau nicht halten und werden mit 477 rund 5 EUR/t günstiger angeboten. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch weiterhin überschaubar. Auch auf Erzeugerebene werden die Offerten zurückgenommen. Hier wird der Kursrückgang ebenfalls nur gedämpft nachvollzogen. So sind im Mittel für Partien der Ernte 2025 rund 442,10 EUR/t möglich und damit 3 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-460 EUR/t. Fundamental hat sich dabei am heimischen Markt nicht viel verändert. Vereinzelt werden Partien aus Liquiditäts- und Platzgründen veräußert. Diese Mengen fließen allerdings überwiegend in bestehende Kontrakte der verarbeitenden Industrie und sorgen somit nicht für neue Impulse am Markt. Andernfalls wird in der Hoffnung auf Preissteigerungen weiterhin abgewartet.
Die Rapsschrotpreise bewegten sich zuletzt kurz vor dem Monatswechsel auf und ab. Am 30.09.2025 wurden im Bundesdurchschnitt für prompte Partien 194 EUR/t genannt, ein Minus von 4 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Belastet wurden die Preise durch die Zurückhaltung seitens der Marktakteure und die bereits gute Deckung der Mischfutterhersteller. Des Weiteren wurden die Preise durch die rückläufigen Rohstoffkurse belastet. Diese hatten angesichts der Aussicht auf ein mehr als komfortables Angebot nachgegeben. Auch Sojaschrot gab im Sog der schwachen Vorgaben von den Rohstoffmärkten nach. So wurden konventionelle Partien zuletzt im Schnitt mit 294 EUR/t bewertet, ein Minus von 9 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. GVO-freie Ware zog indes im Preis etwas an und legte im Verlauf der Woche um 3 auf 432 EUR/t zu. Die US-Notierungen stehen nach wie vor durch die ausbleibenden chinesischen Käufe unter Druck. Zudem lösten die kurzfristig ausgesetzten Exportsteuern Argentiniens auf Agrarprodukte einen regelrechten Kaufrausch bei Sojabohnen und deren Nachprodukten aus. Auch für die EU ist Argentinien ein großer Lieferant von Sojaschrot. In der laufenden Saison 2025/26 (Juli–Juni) wurden bis Ende September 2025 gut 1,4 Mio. t Sojaschrot aus Argentinien in die EU geliefert; zum Vorjahreszeitpunkt waren es mit knapp 1,7 Mio. t etwas mehr. Insgesamt lieferte bislang nur Brasilien mit 2,5 Mio. t etwas mehr, was einem Plus von 0,4 Mio. t gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Summe wurden bislang 4,5 Mio. t Sojaschrot importiert, 2 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Nach Deutschland gingen bislang 370.250 t.
Entgegen den rückläufigen Rohstoffnotierungen kann sich Rapsöl im Preis befestigen. Fob deutscher Mühle sind zuletzt für Partien zur Lieferung ab November rund 1.075 EUR/t möglich und damit 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es aufwärts, mit einem Plus von 15 auf 1.125 EUR/t fällt das Plus hier sogar noch etwas deutlicher aus. Unterstützung erhält prompte Ware dabei insbesondere von dem zunehmend knapperen Angebot. Dabei signalisierte der Lebensmitteleinzelhandel zuletzt vermehrt Interesse an Rapsölraffinat. Auch von Umsätzen wird berichtet. Dagegen kühlte die Nachfrage seitens des Energiesektors zuletzt wieder ab. Auf vorderen Positionen ist der Bedarf hier bereits weitestgehend gedeckt, mit dem Abschluss langfristiger Kontrakte wird vorerst abgewartet.
Marktbericht KW 40 / 2025
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