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Marktbericht KW 40 / 2023
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An der Pariser Börse geht es in der laufenden Handelswoche wieder aufwärts. So schloss der Fronttermin November am 03.10.2023 bei rund 447 EUR/t und damit 6 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Ausschlaggebend für die festere Tendenz war insbesondere der schwächere Eurokurs, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt steigert. Hinzu kam festes Rohöl, welches den EU-Raps mit nach oben zogen, sowie ungünstige Vegetationsbedingungen in den australischen Anbaugebieten. Demgegenüber kann der August-24-Kontrakt sein Niveau nicht halten und gibt um 0,50 auf 458,75 EUR/t nach. Auf Großhandelsstufe sind bei unverändertem Aufgeld bis zu 449 EUR/t franko Niederrhein möglich und damit 6 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien zur Lieferung ab November franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 6 auf 440 EUR/t verteuern. Auf Erzeugerstufe werden im Mittel rund 403,10 (375-433,50) EUR/t verlangt und damit 5,20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Das Handelsinteresse bleibt trotz des jüngsten Preisanstiegs anhaltend gering. Zudem ist die Nachfrage der Ölmühlen für inländischen Raps unverändert verhalten, häufig wird auf Importware zurückgegriffen. Diese kommt in großem Umfang aus der Ukraine und dem Baltikum, auch wenn die Nachfrage hier zuletzt etwas abflachte. Der Fokus liegt nun auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. Hinzu kommt das lange Feiertagswochenende, welches den Handel zusätzlich reduzierte. Rapserzeuger in Deutschland setzen nun vor allem auf preistreibende Impulse vom Biodieselmarkt, denn ab dem 01.10 wird die Beimischung der kältestabilen Winterware verpflichtend und als Rohstoff dient hier insbesondere Rapsöl. Auch könnte die Nachfrage der Ölmühlen zumindest vorübergehend wieder auf Inlandraps umschwenken und Preisauftrieb bringen, sobald ukrainische Rapslieferungen an Fahrt verlieren.

Die Aktivität am heimischen Rapsschrotmarkt bleibt weiterhin verhalten. Das Angebot ist im gesamten Bundesgebiet reichlich, allerdings gibt es nur sehr wenig Interesse an prompten Partien, was durch den gestrigen Feiertag noch verstärkt wurde. Mehr Interesse gibt es an den hinteren Lieferpositionen ab November 2023 bis Januar 2024. In der Folge wurden am 02.10.2023 im Bundesdurchschnitt für prompte Ware rund 269 EUR/t verlangt, ein Minus im Vergleich zur Vorwoche von 6 EUR/t. Zudem dürfte das umfangreiche Angebot aus der Schwarzmeerregion das hiesige weiter vergrößern, was den Preisspielraum nach unten weiter öffnet. Beim Sojaschrot stellt sich die Lage anders dar. Konventionelle Partien mit 44 % ProFett legen auf Wochensicht um 8 auf 470 EUR/t zu, während Non-GMO-Partien sich um 6 auf 507 EUR/t vergünstigen. Ausschlaggebend für die Preiskorrektur für konventionellen Partien war die zuletzt sprunghaft angestiegen Nachfrage nach Soja im Zuge fester Rohölnotierungen. Dies zog auch die Preise für konventionelles Sojaschrot mit nach oben, während die schwindende Nachfrage seitens der Mischfutterhersteller den Preisspielraum nach oben limitiert.

Die Preise am heimischen Rapsölmarkt konnten sich in der laufenden Handelswoche merklich befestigen. So werden aktuell fob deutscher Mühle rund 1.050 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober verlangt und damit 100 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Damit ist Rapsöl wieder das teuerste Öl am Markt. Auch die Gebote für Partien fob Niederlande wurden deutlich angehoben. Mit 1.090 EUR/t waren es hier zur Lieferung ab Oktober sogar rund 120 EUR/t mehr als noch in der 39. KW. Angetrieben wurden die Forderungen dabei insbesondere von festen Rohstoffnotierungen. Ausschlaggebend für den Anstieg war neben dem schwächeren Eurokurs und festem Rohöl auch ungünstige Vegetationsbedingungen in Australien, welche das Ertragspotenzial bei der ohnehin kleineren Erzeugung merklich schmälern dürften. Zudem wurde Rapsöl infolge der belebten Nachfrage der vergangenen Wochen zunehmend knapper. Das verlieh den Forderungen zusätzliche Unterstützung.