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Marktbericht KW 4 / 2024
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Im Aufwind eines allgemein festen Ölsaatenkomplexes geht es an der Pariser Börse in der laufenden Handelswoche aufwärts. So schloss der Fronttermin Februar am 23.01.2024 bei 440 EUR/t und damit rund 15,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Unterstützung kam dabei von festen US-Soja- und Palmölkursen. Festes Rohöl sorgte für zusätzlichen Aufwind. Präsent bleiben hier auch weiterhin die Entwicklungen im Nahen Osten, denn die Sorge über weitere Eskalationen bleibt groß. Mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote auf Großhandelsstufe angehoben. So sind franko Niederrhein aktuell, bei zusätzlich leicht angehobenen Prämien (+2) rund 450 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar möglich, in der Woche zuvor waren noch 432 EUR/t im Gespräch. Franko Hamburg werden bei zurückgenommenem Aufgeld (-3) mit 444 rund 12 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Hier stehen mittlerweile jedoch auch Umsätze dahinter. Das Kaufinteresse konzentriert sich dabei insbesondere auf Partien zur Lieferung ab Februar und März. Hintere Lieferpositionen finden demgegenüber bislang kaum Beachtung. Gleiches gilt für die Ernte 2024. Auch hier geht die Nachfrage nach wie vor gegen Null. Großes Thema bleibt indes die Logistik, denn die Lagerhallen sind vielerorts noch reichlich gefüllt. Hinzu kommen die steigenden Pegelstände, welche durch die Schneeschmelze der vergangenen Tage zusätzlich befeuert werden. Auch die Offerten für Raps wurden mit dem Kursanstieg am Terminmarkt nach oben korrigiert. Mit 406,40 EUR/t werden im Bundesdurchschnitt auf Erzeugerebene aktuell 9,70 EUR/t mehr verlangt als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 350-422,50 EUR/t. Die deutliche Preissteigerung kann die Abgabebereitschaft der Erzeuger regional etwas beleben. Auch von Umsätzen wurde vereinzelt berichtet. So bleiben die Lagerbestände vielerorts auch weiterhin ungewöhnlich hoch. Der Frost der 3. KW wurde diese Woche von Tagestemperaturen um die +10 Grad abgelöst. Es taut, die Ackerflächen sind sehr nass. Der Flächenverlust durch Vernässungsschäden aus den anhaltenden Niederschlägen Ende des vergangenen Jahres wird teils gering eingeschätzt. Im Ostdeutschland sehen einige Rapsschläge aktuell jedoch nicht gut aus, denn sie waren bei den zweistelligen Minusgraden der vergangenen Woche ohne schützende Schneedecke.

Der Handel am heimischen Rapsschrotmarkt läuft ruhig aber stetig weiter. Bei dem aktuellen Preisniveau hat sich vor allem der Handel im Süden Deutschlands deutlich belebt. Das Angebot ist in den meisten Regionen mehr als ausreichend und kann die Nachfrage ausreichend bedienen, was den Preisspielraum nach unten öffnet. Ausnahme bildet Brake, dort ist das Angebot limitiert und es werden für Partien deutliche Aufschläge von +30 EUR/t gegenüber Niederrhein verlangt. Kontrakte zur neuen Ernte sind ebenfalls begehrt, wobei man am Markt aus Sicht der Käufer noch auf weitere Preisabschläge hofft. Im Bundesdurchschnitt wurden Partien zur Lieferung ab Februar 2024 mit 279 EUR/t bewertet, ein Minus von 2 EUR/t gegenüber Vorwoche. Damit entfernen sich Preise von den Höchstwerten des Vorjahres. Vor einem Jahr wurden noch rund 60 EUR/t mehr verlangt. Schwierigkeiten bereitet weiterhin die Logistik. Hochwasser und winterliche Witterung erschweren den Transport. Die Sojaschrotpreise können das Preisniveau der Vorwoche ebenfalls nicht halten. Im Sog der rückläufigen Sojabohnennotierungen, welche zwischenzeitlich auf ein 2-Jahrestief fielen, geben konventionelle Partien ebenfalls nach. Am 23.01.2024 wurden für konventionelle 44er-Partien im Schnitt 458 EUR/t genannt, ein Minus von 6 EUR/t auf Wochensicht. Selbes gilt für Partien mit 48 % ProFett, die im Schnitt für 485 EUR/t offeriert wurden (-6 EUR/t). GVO freie Partien werden dagegen im Schnitt 3 EUR/t unter Vorwochenlinie mit 567 EUR/t bewertet.

In der 4. KW können die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt weiter zulegen. Fob Hamburg werden aktuell zur Lieferung ab Januar 875 EUR/t genannt, 25 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung kommt dabei vom Pariser Terminmarkt. Die verhaltene Nachfrage dämpft allerdings die Gewinne. So findet das reichliche Angebot auf vorderen Lieferpositionen kaum Abnehmer. Auf hinteren Terminen zeigt sich indes ein etwas anderes Bild. So signalisierte der Biodieselsektor zuletzt Kaufinteresse für Partien zur Lieferung im 2. Quartal 2024. Umsätze kamen noch nicht zustande, die Preisvorstellungen stimmen bislang nicht überein. Auch seitens des Lebensmitteleinzelhandels erholte sich die Nachfrage etwas, insbesondere Partien der Ernte 24 bis Anfang 25 werden gesucht.