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Marktbericht KW 39 / 2021
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Während die Rapspreise, angetrieben von der Hausse am Terminmarkt weiter zulegen, tut sich hinsichtlich der Umsätze kaum etwas. Erzeuger sind mit Feldarbeiten beschäftigt und der Handel bedient das Kontraktgeschäft. Sowohl in Bezug auf die Ernte 2021 als auch auf die kommende Ernte hat sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger beruhigt. Jetzt wird auf weitere Preissteigerungen gehofft. Immerhin werden für Raps zur sofortigen Lieferung frei Erfasserlager aktuell knapp 595 EUR/t im Mittel genannt, knapp 23 EUR/t mehr als in der Vorwoche und Rekordpreisniveau. Die Preisspanne klafft dabei immer weiter auseinander. Während im Norden und Osten von bis zu 628 EUR/t gesprochen werden, kommen aus Westfalen und Baden-Württemberg Meldungen um 540 EUR/t. Ölmühlen decken sich auch weiterhin mit Ware aus dem Ausland ein. Vorkontrakte ex-Ernte 2022 für Raps sind nicht ganz ohne Risiko, denn erste Flächen sind aufgrund von Auflaufschäden durch den Befall mit dem Rapserdfloh umgebrochen worden. Außerdem ist die Rapssaat sehr heterogen aufgelaufen und entwickelt. Hier machen sich die lange Aussaatperiode sowie die teils stark verschlämmten Schläge nach den Starkregenfällen bemerkbar. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Flächen mit Spätsaaten umgebrochen werden müssen.

Am hiesigen Markt für Sojaschrot blieb es in der laufenden Handelswoche überwiegend ruhig. Niedrige Wasserstände in Argentinien beeinträchtigen den Transport von Sojabohnen an die Verarbeitungs- und Exportstandorte und bedingten eine reduzierte Ausfuhr. Das Angebot ist dennoch, sowohl auf vorderen als auch auf hinteren Terminen, ausreichend und steht einer überschaubaren Nachfrage gegenüber. Käufer warten ab und agieren zurückhaltend. Prompte Ware wird lediglich vereinzelt zur Deckung des dringendsten Bedarfs nachgefragt und auch das Interesse an langfristigen Kontrakten ist gering. Auch Mischfutterhersteller kaufen, angesichts der hohen Forderungen sowie der aktuellen prekären Erlössituation in der Schweinemast, weniger. Die Preisentwicklung wird durch die begrenzte Nachfrage gedämpft. Währenddessen verzeichnen die Preise am deutschen Rapsschrotmarkt ein deutliches Plus. Feste Notierungen an der Euronext in Paris, infolge einer anhaltend hohen Nachfrage und einem gleichzeitig gedeckelten Angebot, bedingten die Preiserhöhung. So wurden im Bundesdurchschnitt am 28.09.21 in Deutschland ex Mühle 271,90 EUR/t für promptes Rapsschrot genannt. Damit verzeichnen die Forderungen im Vorwochenvergleich einen Anstieg von 7,20 EUR/t.  

Der Aufwind an den Rohstoffmärkten wurde anfänglich kritisch beobachtet und in der Hoffnung auf Kurskorrekturen wurde mit dem Kauf von Rapsöl abgewartet. Als sich die Rapspreise jedoch immer schneller nach oben bewegten wurden doch vereinzelte Käufe getätigt, allerdings nicht an physischer Ware, sondern im Papiergeschäft. Daher war der 28.9.21 in Holland ein lebhafter Handelstag, vor allem für Rapsöl auf den Lieferterminen Februar bis April 21. In Deutschland gestaltete sich das Geschäft etwas ruhiger. Hier gibt es auf den prompten Terminen durchaus noch ein Angebot an Rapsöl, was allerdings kaum Käufer findet. Die Unterhandlungen verlaufen zäh, weil Geld- und Briefkurse nicht zueinander passen wollen. Mit dem kräftigen Plus für Raps in Paris von knapp 34 EUR/t in nur 6 Handelstagen verteuerte sich auch Rapsöl stark. Fob Deutschland wird für Partien ab Lieferung November von 1.385 EUR/t gesprochen, für Termine Februar bis April 22 von 1.360 EUR/t. Damit liegen beide 70 EUR/t über Vorwochenlinie. Die Prämien für Rapsölraffinat wurden auf den hinteren Terminen auf 65 EUR/t zurückgenommen, Ware zur Lieferung ab November in Deutschland verzeichnet ein Plus von 90 EUR/t.