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Marktbericht KW 38 / 2024
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Ging es zum Ende der 37. KW an der Pariser Börse noch bergab, konnten sich die Notierungen zum Wochenstart wieder etwas befestigen. So schloss der Fronttermin November am 17.09.2024 bei rund 463 EUR/t und damit lediglich 0,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Kurstreibende Impulse kamen dabei zuletzt insbesondere aus Kanada. Der drohende Handelsstreit mit China und die Spekulation um einen Importstopp setzte die Notierungen hier in den vergangenen Wochen noch merklich unter Druck. Zuletzt drehte sich das Blatt jedoch und die Kurse bewegten sich wieder aufwärts, denn jüngsten Angaben von Statistics Canada zufolge dürfte die kanadische Rapsernte kleiner ausfallen als bislang erwartet. So werden mit 19 Mio. t rund 500.000 t weniger in Aussicht gestellt als in der vorangegangenen Schätzung. Vor diesem Hintergrund bewegen sich die Rapspreise auf Großhandelsebene in der laufenden Handelswoche nur wenig. So sind franko Niederrhein bei unverändertem Aufgeld auch weiterhin 475 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober im Gespräch. Franko Hamburg demgegenüber bei leicht reduzierter Prämie (-1) mit 454 EUR/t zur Lieferung ab September rund 1 EUR/t weniger möglich. Fundamental hat sich dabei nicht viel verändert. Marktteilnehmer üben sich auch weiter in Zurückhaltung und warten die jüngsten Entwicklungen am Weltmarkt ab. So bleiben die Umsätze gering. Marginal abwärts geht es auch auf Erzeugerebene. Im Bundesdurchschnitt werden für Partien der Ernte 2024 rund 432,80 EUR/t genannt und damit 1,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau von 396 EUR/t wird damit dennoch deutlich übertroffen. Dabei bleibt es am heimischen Rapsmarkt auch weiterhin ruhig. In der Hoffnung auf erneute Preissteigerungen vermarkten Erzeuger lediglich kleinere Mengen, entweder aus Liquiditätsgründen oder weil die Lagerhallen geräumt werden müssen. Auch seitens der Ölmühlen bleibt die Nachfrage gering. So fußen die Mengenbewegungen hauptsächlich auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. In den vergangenen Tagen sind in Deutschland teils starke Regenfälle niedergegangen. Das betrifft den Osten des Landes. Bislang halten sich die Schäden in der Landwirtschaft in Grenzen.  

Am heimischen Ölschrotmarkt hat sich in der vergangenen Woche wenig getan. Die Nachfrage nach Rapsschrot war stetig, wenn auch nicht auf hohem Niveau. Die zuvor feste Preistendenz hat die Mischfutterhersteller eher abgeschreckt neue Geschäfte abzuschließen, diese hoffen nun auf weitere Preiskorrekturen. Die Warenverfügbarkeit war im gesamten Bundesgebiet mehr oder weniger gegeben, im Osten war das Angebot Beobachtern zufolge etwas drängender. Dementsprechend tendierten die Preise im Bundesdurchschnitt zuletzt etwas schwächer bei 271 EUR/t für prompte Ware, ein Minus von 3 EUR/t auf Wochensicht. Sojaschrot mit 44 % Fett wird dagegen mit 390 EUR/t auf dem Niveau der Vorwoche gehandelt. Angebot und Nachfrage sind ausgeglichen. Weitere Impulse dürften laut Marktteilnehmern in den kommenden Wochen von der Entwicklung in den USA, aber auch von den Aussaatbedingungen in Südamerika ausgehen. GVO-freie Partien werden dagegen teurer. Hier ist das Angebot begrenzt und die Nachfrage lebhafter. Insbesondere die Aussicht auf ein geringeres Rohstoffangebot aus Südosteuropa stützt die Preise. Zudem ist die Abgabebereitschaft der lagerhaltenden Erzeuger im europäischen Ausland noch begrenzt, was die Preise zusätzlich stützt. Diese lagen am 17.09.2024 im Bundesdurchschnitt bei 584 EUR/t für LP-Ware, ein Plus von 17 EUR/t auf Wochensicht.

Im Zuge zeitweise schwacher Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse bewegen sich die Großhandelspreise für Rapsöl weiter nach unten. Fob deutscher Mühle sind zuletzt im Mittel 915 EUR/t im Gespräch und damit 25 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Etwas weniger deutlich fällt die Abwärtskorrektur für Partien fob Niederlande aus. So sind hier mit 921 EUR/t zur Lieferung ab Oktober rund 17 EUR/t weniger möglich. Der Energiemarkt signalisierte indes zuletzt etwas Kaufinteresse, die Margen stimmen jedoch weiterhin nicht überein. Zudem geht die Nachfrage nach Biodiesel auch weiterhin gegen Null. Vor diesem Hintergrund wurden keine Abschlüsse in die Bücher der Handelsunternehmen geschrieben. Seitens des Lebensmitteleinzelhandels konnte der Bedarf an Raffinat im laufenden Kalenderjahr bereits weitestgehend gedeckt werden.