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Marktbericht KW 32 / 2025
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Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Pariser Rapskurse ihre Abwärtsbewegung fort. Dabei ist jedoch auch der Wechsel des Fronttermins von August auf November zu beachten. Letzterer schloss am 05.08.2025 bei 475,50 EUR/t und damit rund 10,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Neben den laufenden Ernten in der EU übten dabei auch rückläufige US-Sojanotierungen Druck aus. Die Sojakulturen in den Vereinigten Staaten profitieren von der kühleren Witterung und den langersehnten Niederschlägen, was die Notierungen belastete. In der Ukraine konnte die Rapsernte indes zuletzt wieder Fahrt aufnehmen, nachdem es zuvor zu teils deutlichen Verzögerungen kam. Bis zum 31.07.2025 konnten rund 62 % der geplanten Fläche geräumt werden. Die bislang erzielten Erträge lagen dabei im Mittel bei 22,5 dt/ha. Mit dem Minus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene abwärts, dabei bleiben die Aufgelder durchweg unverändert. Franko Hamburg sind daher für Partien zur Lieferung ab August mit 461 rund 10 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Mit 485 EUR/t sind hier zur Lieferung ab November rund 20 EUR/t weniger im Gespräch. Partien zur Lieferung ab August werden für 471 EUR/t angeboten. Wie bereits in den vergangenen Wochen steht hier jedoch kaum Umsatz dahinter. Gedeckt wird lediglich der vordere und dringende Bedarf. Auch auf Erzeugerebene kann das Niveau nicht gehalten werden, hier fällt das Minus allerdings etwas weniger deutlich aus. Mit 445,90 EUR/t sind im Mittel für Partien der Ernte 2025 rund 4 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Die unbeständige Witterung verzögert auch weiterhin das Voranschreiten der Erntearbeiten. In Schleswig-Holstein sind bislang erst 30 % der Rapsernte geborgen worden. Bisher wird von leicht überdurchschnittlichen Erträgen berichtet, die damit über den schwachen Vorjahreswerten liegen. Auch in Westfalen sind die Rapserträge zufriedenstellend, wobei auch hier stellenweise getrocknet werden muss. Andernorts wird von bis zu 50 dt/ha berichtet. Mit der Regenphase steigt bundesweit jedoch die Gefahr von Auswuchs und Ernteverlusten. Der Blick auf die Prognosen für die kommenden Tage gibt jedoch Hoffnung. Mit der Rückkehr der sommerlichen Temperaturen wird gebietsweise mit einer zügigen Wiederaufnahme der Erntearbeiten gerechnet. Ölmühlen agieren indes weiterhin zurückhaltend und verweisen auf ihre gute Versorgung. Ohnehin spielt die Vermarktung bei den Erzeugern aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Der Fokus liegt weiterhin auf den anstehenden Erntearbeiten. 

Die heimischen Rapsschrotpreise können das Vorwochenniveau nicht halten. Im Mittel wurden am 05.08.2025 rund 200 EUR/t gefordert, 7 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Anfang August 24 lagen die Rapsschrotpreise noch bei 255 EUR/t. Nach reger Handelsaktivität in der vorherigen Woche flachten diese zuletzt wieder ab. Mühlen bieten ihre Ware nur sporadisch an. Großes Kaufinteresse besteht aber ohnehin nicht, wenn lediglich zur prompten Lieferung. Entgegen der Entwicklung der Rapsschrotpreise können die Forderungen für Sojaschrot auf Wochensicht etwas zulegen. Jüngst wurden im Bundesdurchschnitt rund 277 EUR/t für prompte konventionelle Partien mit 44 % ProFett verlangt, 3 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Für GVO-freie Partien wurde mit 433 EUR/t immerhin 1 EUR/t mehr gefordert. Zum Vorjahreszeitpunkt lagen die Preise noch bei 409 bzw. 554 EUR/t. Begrenzt wurden die Wochengewinne insbesondere von der Aussicht auf eine global üppige Versorgungslage mit Sojabohnen. In den USA rückt die Sojaernte immer näher, hier entwickeln sich die Bestände dank günstiger Bedingungen zufriedenstellend. Zudem wird für Brasilien eine weitere Rekordernte an Sojabohnen prognostiziert, auch wenn die Ernte noch in weiter Ferne ist, denn es haben bislang nicht einmal die Aussaatarbeiten begonnen. 

Rapsöl zeigt auf Wochensicht kaum Preisbewegung und widersetzt sich den rückläufigen Vorgaben der Pariser Rohstoffnotierungen. So sind am 06.08.2025 fob deutscher Mühle zur Lieferung ab November weiterhin 1.045 EUR/t möglich. Abwärts bewegen sich dagegen die Folgetermine, welche 5 auf 1.045 EUR/t verlieren. Der Preisaufschlag für Rapsölraffinat bleibt mit 85 EUR/t ebenfalls unverändert. Umsätze stehen hier weiterhin nicht dahinter. Erzeuger halten sich mit der Vermarktung der Rapssaat zurückhaltend. Ohnehin bleibt die Nachfrage nach Rapsöl verhalten, nur vereinzelt werden kleinere Mengen in die Bücher geschrieben. Interesse ist grundsätzlich zwar vorhanden, das Preisniveau wird insgesamt jedoch als zu hoch angesehen. Für eine Belebung sind deutliche Abwärtskorrekturen nötig.