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Marktbericht KW 3 / 2024
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An der Pariser Börse ging es zuletzt aufwärts. So schloss der Fronttermin Februar am 16.01.2024 mit 424,75 rund 1,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auslöser für den Kursanstieg war der schwächere Euro, welcher die Nachfrage nach Partien europäischen Ursprungs etwas ankurbeln dürfte. Hinzu kamen feste Palmöl- und Sojanotierungen, welche den EU-Raps mit nach oben zogen. Angesichts der Aufwärtskorrekturen an der Pariser Börse wurden auch die Offerten auf Großhandelsstufe angehoben. So sind franko Niederrhein am 17.01.2023 bei stabilem Aufgeld bis zu 435 EUR/t für prompte Partien möglich, 2 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Für Partien franko Hamburg zur Lieferung ab Januar werden mit 432 ebenfalls 2 EUR/t mehr verlangt. Für Partien der Ernte 24 werden aktuell bis zu 425 EUR/t in Aussicht gestellt. Indes scheint zuletzt wieder etwas Bewegung in den Markt zukommen, nennenswerte Umsätze bleiben bislang allerdings aus. Auch auf Erzeugerstufe wurden die Offerten für Raps der Ernte 23 nach oben korrigiert. So werden aktuell im Bundesdurchschnitt 396,70 EUR/t genannt, was einem Plus von 1,20 EUR/t gegenüber Vorwoche entspricht. Demgegenüber wurden die Vorkontraktpreise der Ernte 24 um 1,60 auf 393,20 (369-415) EUR/t zurückgenommen. Bei dem anhaltend niedrigen Preisniveau ist die Abgabebereitschaft der Erzeuger weiterhin verhalten. In der Hoffnung auf Preissteigerungen wird mit der weiteren Vermarktung vorerst abgewartet. So bleiben die ohnehin üppige gefüllten Lager voll, denn der Anteil der bereits vertraglich gebunden Partien ist ungewöhnlich gering. Die Nachfrage hat sich jedoch verändert. Regional wird von mehr Kaufinteresse der Ölmühlen berichtet. Der deutlich signalisierte Bedarf geht mit Aufgeldern einher, die Erzeuger dennoch nicht zum Verkauf animieren können. Vielerorts hat es in den vergangenen Tagen geschneit, so dass die meisten Bestände durch eine geschlossene Schneedecke geschützt sind. Aus einigen Regionen werden allerdings auch schneefreie Kulturen gemeldet.

Am heimischen Ölschrotmarkt geht es weiterhin eher ruhig zu. Rapsschrot zur Lieferung im Januar und Februar ist ausreichend vorhanden. Außer im Norden, wo aber zeitgleich die Nachfrage derzeit am höchsten ist. Vor diesem Hintergrund legten die Preise auf Wochensicht etwas zu und wurden im Bundesdurchschnitt am 16.01.2024 mit 290 EUR/t bewertet, was einem Plus auf Wochensicht von 3 EUR/t entspricht. Am Papiermarkt waren auch wieder vermehrt Kontakte zur neuen Ernte im Gespräch. Auch die Sojaschrotpreise tendierten zuletzt wieder etwas fester, entgegen der Entwicklung der Rohstoffnotierungen. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden zuletzt im Schnitt 464 EUR/t genannt, 4 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. GVO-freie Ware tendierte ebenfalls preisfest und wurde für 570 EUR/t offeriert, 5 EUR/t mehr im Vergleich zur Vorwoche. Das Plus beruht auch in diesem Fall in erster Linie auf dem zuletzt knapperen Angebot im Norden und der dort lebhafteren Nachfrage. Für etwas Verwunderung sorgt derzeit der Prognose-Dschungel rund um die Sojabohnenernte in Brasilien. Die Spanne der Prognosen reicht derzeit von 135 Mio. t bis hin zu 157 Mio. t. Letztere stammt vom USDA und stieß auf Unverständnis seitens der Marktteilnehmer. Am Markt war man angesichts der ungünstigen Vegetationsbedingungen der zurückliegenden Monate von einer deutlicheren Korrektur ausgegangen.
Die Forderungen für Rapsöl am heimischen Markt änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und legten zu. So werden aktuell fob Hamburg zur Lieferung ab Januar rund 850 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 8 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande wurden die Offerten angehoben. Mit 855 EUR/t sind hier zur prompten Lieferung rund 10 EUR/t mehr möglich. Etwas Unterstützung kommt dabei von zuletzt festen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Begrenzt wird der Preisanstieg für Rapsöl jedoch durch das reichliche Angebot auf vorderen Lieferpositionen, denn das Kalenderjahr 2024 startet mit Überhängen. Hier finden sich jedoch kaum Abnehmer. Die Biodieselmargen bleiben zwar attraktiv, die Kapazitäten in den Anlagen sind jedoch bereits weitestgehend ausgeschöpft. Gleiches gilt für den Lebensmitteleinzelhandel. Hier scheint der Bedarf im 1. Quartal und teilweise auch bereits im 2. Quartal vollständig gedeckt. Auf hinteren Lieferpositionen keimt zwar vereinzelt Kaufinteresse auf, in der Hoffnung auf weitere Preisrückgänge wird mit Abschlüssen jedoch vorerst abgewartet. Auch seitens des Exports bleibt es ruhig, die vermuteten Lieferungen nach China bleiben bislang aus.