Der bereits in der Vorwoche eingeläutete Abwärtstrend setzt sich auch in der 29.KW weiter fort. So verzeichnete der Pariser Rapskurs sechs Tage in Folge rote Zahlen, konnte sich zuletzt allerdings wieder befestigen. So schloss der Fronttermin August am 16.07.2024 dennoch bei 467,75 EUR/t und damit rund 14,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch der August-25-Kontrakt tendierte schwächer. Hier fiel die Abwärtskorrektur mit 9,75 auf 460,50 EUR/t allerdings etwas weniger deutlich aus. Druck kam dabei insbesondere von Übersee, denn sowohl die US-Sojabohnen als auch die kanadischen Canolanotierungen bewegten sich abwärts. Hinzu kommt die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums. Das dürfte die Nachfrage im weiteren Jahresverlauf limitieren. Mit dem Minus in Paris wurden auch die Offerten auf Großhandelsebene zurückgenommen. Franko Hamburg sind für Partien ex Ernte 2024 bei unverändertem Aufgeld rund 452 EUR/t möglich, 15 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, hier sind mit 467 ebenfalls 15 EUR/t weniger im Gespräch. Auch auf Erzeugerstufe geht es abwärts. Für Partien der Ernte 2024 werden im Bundesdurchschnitt aktuell 431,52 EUR/t verlangt und damit 22,90 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 390-465 EUR/t. Meldungen für Partien der Ernte 2023 sind nur noch vereinzelt erhältlich. Hier sind im Mittel 434,30 EUR/t im Gespräch und damit 15 EUR/t weniger. Die Rapsernte läuft auf Hochtouren, wird aber leider immer wieder von Regen ausgebremst. Regional konnte sie bereits beendet werden. Die Erträge sind mitunter sehr niedrig. Regional werde zum Teil unter 20 dt/ha und höchstens 40 dt/ha, meist um die 25 bis 32 dt/ha, erreicht. Auch auf schweren Böden sind Erzeuger unzufrieden. Dort liegen mit durchschnittlich 30 bis 35 dt/ha die Erträge deutlich unter den möglichen 50 dt/ha. Die Ölgehalte sind gut, aber mit bislang durchschnittlichen 42 % merklich unter dem Vorjahresergebnis. Wer keine Vorverträge abgeschlossen hat, liefert zunächst ohne Preis an den Handel oder lagert am eigenen Hof. Neugeschäft erfolgt derzeit kaum.
Im Sog der rückläufigen Rohstoffnotierungen gaben die Preise am heimischen Ölschrotmarkt nach. Für prompte Partien von Rapsschrot wurden am 16.07.2024 im Schnitt 274 EUR/t gezahlt, 2 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Folgetermine bis Oktober 2024 lagen bei rund 266 EUR/t. Die Stimmung für Kontrakte zum Jahreswechsel war dagegen fester, da aktuell für diese Kontrakte wenige Verkäufer vielen Interessenten gegenüberstehen. Im vorderen Bereich blieb die Nachfrage im Gegensatz dazu ruhig, wobei einige Mischfutterhersteller angesichts der jüngsten Preisrückgänge wieder an den Markt zurückkehrten. Insgesamt bleibt das Angebot aber deutlich größer als die Nachfrage, so dass die Preise unter Druck bleiben. Auch Sojaschrot tendierte schwach und musste deutlich Federn lassen. Für konventionelle Partien mit 44 % Fett wurden zuletzt im Bundesdurchschnitt 415 EUR/t notiert, 15 EUR/t weniger. Auch die Forderungen für HP-Partien gaben nach und lagen zuletzt bei durchschnittlich 443 EUR/t, ein Minus von 16 EUR/t auf Wochensicht. GVO-freie Ware wurde am 16.07.2024 für 561 EUR/t angeboten, 11 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Die Handelstätigkeit und vor allem die Nachfrage laufen nach wie vor auf Sparflamme.
Nach dem anhaltenden Aufwärtstrend der vergangenen Wochen änderten die Forderungen für Rapsöl zuletzt die Richtung und gaben kräftig nach. Mit 980 EUR/t werden fob deutscher Mühle nicht nur 55 EUR/t weniger genannt als noch in der Vorwoche, damit rutschen die Offerten auch wieder deutlich unter die Linie von 1.000 EUR/t. Rückläufige Impulse kommen dabei insbesondere seitens des Rohstoffs. Das knappere Rohstoffangebot sowie die Meldungen über teils enttäuschende Ölgehalte ließen die Forderungen zuletzt wieder etwas fester tendieren. Zum Wochenstart konnte sich die Aktivität am Rapsölmarkt wieder etwas beleben. Dabei wurde insbesondere Raffinat zur Lieferung in der 1. Jahreshälfte geordert. Das war ein sehr guter Zeitpunkt, denn kurz darauf wurden die Offerten für Rapsöl bereits angehoben. Seitens des Energiesektors bleibt es indes, angesichts der ohnehin verhaltenen Nachfrage nach Biodiesel zur physischen Beimischung, auch weiterhin ruhig.
Marktbericht KW 29 / 2024
Marktbericht KW 29 / 2024
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