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Marktbericht KW 27 / 2021
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Die Kurse für Raps in Paris verloren in der zurückliegenden Woche um mehr als 20 EUR/t. Davon beeinflusst, haben auch die deutschen Kassapreise kräftig nachgegeben, die sich frei Erfasserlager ex Ernte um 7,74 auf 490,63 EUR/t abschwächten. Die Preisspanne für Raps im Bundesdurchschnitt beträgt 481,50-496,70 EUR/t. Die ohnehin abwartende Haltung der Käufer und Verkäufer manifestiert sich im fallenden Markt. Außerdem haben Erzeuger einen großen Teil der Ernte bereits zu attraktiven Preisen vorkontrahieren können. Außerdem werden noch immer in einzelnen Bundesländern Preise für alterntigen Raps von über 500 EUR/t aufgerufen. Erstmals werden aus Ostdeutschland auch die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 2022 kontinuierlich erfasst. Im Streckengeschäft ab Hof werden im Durchschnitt 406 EUR/t genannt.  

Die Kassapreise für Sojaschrot wurden gegenüber Vorwoche angehoben. Damit folgen sie den Notierungen Chicagos, die aufgrund von Hitze und Trockenheit und dem damit befürchteten Ertragsschäden für Sojabohnen stark nach oben entwickelten. Aber nicht nur der Terminmarkt beflügelte die Preise, sondern auch das tatsächliche Angebot bietet Gründe für Befestigung. So ist das argentinische Angebot weiterhin unzureichend, weil noch immer tiefe Pegelstände die Logistik behindern. Am deutschen Kassamarkt stiegen die Forderungen am 06.07.21 für Sojaschrot gegenüber Vorwoche um 32 EUR/t. 44er Ware legte auf zuletzt 400 EUR/t im Schnitt zu, 48er auf 428 EUR/t. GVO-Sojaschrot fob Brake verteuerte sich für 45,5er Partien um 27 auf 717 EUR/t, während 49er Partien mit 749 rund 21 EUR/t mehr kosteten.  

Demgegenüber tendiert Rapsschrot anhaltend schwach. Die guten Aussichten auf die Rapsernte 2021 setzten die Rohstoffkurse unter Druck und infolgedessen auch die Schrotforderungen. Mit durchschnittlich 261 EUR/t für Lieferungen ab August werden 4 EUR/t weniger genannt als in der Vorwoche. Aber auch Schrot aus Raps der Ernte 2020 wird noch offeriert. Diese kostete zuletzt 315-325 EUR/t. In der Vorwoche waren sogar nur 275 EUR/t aufgerufen worden. Nennenswerte Umsätze verbergen sich meist nicht mehr dahinter, denn Käufer fokussieren die späteren, deutlich preisgünstigeren Liefertermine. Angesichts der anstehenden Ernte verweilen die Abnehmer in abwartender Haltung. Die mit der Erwartung hoher Rapserträge schürt die Hoffnung auf sinkende Preise bei Saat und Nachprodukten. 

Während in den Tagen zuvor die Sojaölnotierungen von den festen Kursen im Chicago profitieren konnten setzte erst in der zweiten Wochenhälfte die Trendwende ein, im Chart nicht ersichtlich. Die Notierungen für Sojaöl in Chicago gewannen vor dem US-amerikanischen Feiertag umgerechnet knapp 52 EUR/t hinzu. Das beflügelte auch die deutschen Kassapreise, die im Vergleich zur Vorwoche fob Hamburg um 15 auf  
1.210 EUR/t. Gleichzeitig profitieren die Preise für Palmöl vom fünftägigen Aufwärtstrend in Kuala Lumpur. Auch dort hatten die festen Sojaölnotierungen der CBoT ihre Wirkung getan. Palmöl zur Lieferung ab August cif Rotterdam verteuert sich auf Wochensicht um 80 auf aktuell 916 EUR/t. Für Sonnenblumenöl fob ARA mussten am 06.07.21 mit umgerechnet 1.140 rund 64 EUR/t mehr gezahlt werden als in der Vorwoche. Einzig Rapsöl fob deutscher Ölmühle widersetzt sich mit derzeit 1.110 EUR/t für Lieferungen ab August dem bis dato festen Pflanzenölmarkt und verliert in den vergangenen sieben Tagen 40 EUR/t an Wert.