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Marktbericht KW 26 / 2022
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Die Rapsnotierungen an der Pariser Börse rutschten in der laufenden Handelswoche weiter ab. So schloss der August-Kontrakt am 29.06.2022 bei 683,50 EUR/t und büßte damit binnen fünf Börsentagen 36 EUR/t ein. Am 23.06.2022 erreichten die Notierungen mit 661,75 EUR/t sogar den tiefsten Stand seit Ende November 21. Unter Druck gerieten die Kurse dabei durch die voranschreitende Rapsernte in Westeuropa sowie die Sorge vor einer wirtschaftlichen Rezession. Die anhaltende Diskussion um eine mögliche Kürzung des EU-Biokraftstoffmandates belastete die Notierungen zusätzlich, da dies die Nachfrage seitens des Energiesektors und damit auch der Ölmühlen deutlich schmälert. Indes bleibt die Handelsaktivität am Kassamarkt weiterhin gering. Marktteilnehmer agieren in dem fallenden Markt zurückhaltend und warten die weitere Preisentwicklung ab. Marktbestimmendes Thema bleiben auch weiterhin die fehlenden Niederschläge sowie die anstehende Ernte. Inwieweit die Temperaturschwankungen und die Trockenheit das Ertragspotenzial geschmälert haben, bleibt abzuwarten. Auf Großhandelsstufe werden am 29.06.2022 bis zu 687 EUR/t für Partien der Ernte 22 verlangt. Auf Wochensicht entspricht das einem deutlichen Rückgang von 40 EUR/t. Preise für Raps der Ernte 21 sind nicht erhältlich. Auch die Vorkontraktpreise auf Erzeugerstufe setzen ihre Abwärtsbewegung fort und verzeichnen im Bundesdurchschnitt ein Minus von 45,60 auf 664,70 EUR/t (654,00 – 677,00 EUR/t).

Die Sojaschrotpreise pendeln sich auf ihrem hohen Preisniveau ein und zeigen wenig Veränderung zur vorangegangen Handelswoche. So werden für prompte 44er Partien am 28.06.2022 durchschnittlich 516 EUR/t aufgerufen und damit 4 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. 49er Ware vergünstigte sich im Bundesdurchschnitt um 3 auf 543 EUR/t. GVO-freie Partien 45,5 % ProFett werden fob Brake für 757 EUR/t offeriert, was ein Plus von 11 EUR/t im Vergleich zur vergangenen Woche darstellt. Unter Druck gerieten die Preise vor allem durch brasilianische Importware, welche in größeren Mengen offeriert wird. Indes befinden sich die Preise für Rapsschrot in einem regelrechten Auf und Ab. Nachdem sich die Offerten zum Start der laufenden Handelswoche zum Teil deutlich vergünstigten, stabilisierten sich diese am 28.06.2022 wieder auf 364,33 EUR/t im Bundesdurschnitt und lagen damit marginal um 1,13 EUR/t höher als noch in der Vorwoche. Unterdes wird von einer belebteren Nachfrage berichtet. Zu Abschlüssen kommt es jedoch angesichts des schwankenden Preisniveaus kaum. So bleibt die Handelsaktivität weiterhin gering und Marktteilnehmer warten das Eintreffen der neuen Ernte und die erzielten Erträge ab.

Die Preise für Rapsöl konnten in der laufenden Handelswoche ihr Niveau halten. So werden fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab Juli aktuell 1.800 EUR/t verlangt. Damit bleiben die Forderungen im Vergleich zur vergangenen Woche unverändert. Eine deutliche Preiskorrektur verzeichnet indes Rapsöl fob Niederlande. So werden Partien zur Lieferung ab Juli aktuell mit 1.775 EUR/t bewertet und damit 125 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Unter Druck gerieten die Forderungen dabei durch rückläufige Terminmarktnotierungen in Paris, nachdem der Fronttermin August am 23.06.2022 mit 661,75 EUR/t den tiefsten Stand seit Ende November 21 erreichte. Indes scheint sich die Handelsaktivität, angesichts des geringeren Preisniveaus und rückläufiger Rohstoffnotierungen, etwas zu beleben. So wird auch von einem aufkeimenden Kaufinteresse nach prompten Partien seitens des Energiesektors berichtet.