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Marktbericht KW 25 / 2021
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Am Rapsmarkt geht es aktuell sehr ruhig zu. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist gering, obwohl die Preise Ex Ernte 2021 wieder ins Plus fanden – 514 EUR/t im Bundesmittel waren 23 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Auch die jüngste Hitzewelle trägt zur Zurückhaltung bei, die zumindest auf den leichten Standorten Sorgen um die Feldbestände und die Höhe der zu erwartenden Ernte ausgelöst hat. Als Bremsklotz weitere Vorkontrakte abzuschließen, erweist sich außerdem der bereits sehr hohe Vermarkungsstand. Viele Erzeuger hatten die hohen Preise im April und Mai genutzt und ihre Vermarktungsgrenze häufig schon sehr weit ausgereizt. Viele werden wohl erst weiter verkaufen, wenn klar ist, welche Mengen vom Feld kommen. Die Hitzewelle war nur von kurzer Dauer in der aktuellen Handelswoche sorgten tiefere Temperaturen mit regional ergiebigen Regenfällen für Entspannung. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger bleibt nichtsdestotrotz verhalten. Die Ernte 2020 ist am deutschen Rapsmarkt kein Thema mehr. Mancher trennt im Zuge des Aufräumens und Reinigens seiner Lager noch von der einen oder anderen Partie, aber hierbei handelt es sich nur noch um Restposten zu fallenden Preisen. 

Rapsschrot zur Lieferung im Juni/Juli wird inzwischen fast gar nicht mehr gehandelt. Nach Angaben von Marktbeobachtern ist das Angebot limitiert und die Nachfrage sogar noch limitierter. Es scheint, dass die meisten Mischfutterbetriebe ihre Hausaufgaben gemacht haben, dringende Anfragen für Ware zur sofortigen Lieferung, um die Zeit bis zur neuen Ernte und dem daraus hergestellten Rapsschrot zu überbrücken, gibt es nicht. Ex Rapsernte 2021 ist die Nachfrage nach Rapsschrot ebenfalls noch verhalten. Zwar liegen die Preise deutlich unter den Forderungen im Juni/Juli, mit rund 250 EUR/t im Bundesdurchschnitt vielen aber immer noch zu hoch. Der Konsum wartet auf Preisnachlässe. Die jüngsten Kursrückgänge in Paris und die günstige Wetterlage, die die EU-Rapserträge steigen lässt, stimmen dahingehend optimistisch. Bevor nicht dringend Ware benötigt wird, bleiben die Käufer zurückhaltend. Während die Rapsschrotpreise im bundesdeutschen Durchschnitt mangels Nachfrage und unter dem Druck schwächerer Rohstoffkurse auf Wochensicht deutlich an Wert verloren, herrscht am Sojaschrotmarkt leichter Preisauftrieb. 

Die Forderungen für Sojaöl wurden in der 25. Kalenderwoche weiter zurückgenommen. Auch Rapsöl, das seinen Rückgang gerade erst wieder ausgeglichen hatte, schließt sich der Schwächetendenz an.  

Rapsöl kostet aktuell 1180 EUR/t fob Hamburg und damit rund 70 EUR/t weniger als in der vergangenen Woche. Das dürfte unter anderem mit der Ausweitung der Rapsverarbeitung in Deutschland zusammenhängen, wodurch das Rapsölangebot am Markt wächst. Insgesamt wurden zwischen Januar und April 2021 rund 3,27 Mio. t Raps in deutschen Ölmühlen verarbeitet, was einer Steigerung von 10 % gegenüber Vorjahreszeitraum entspricht.