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Marktbericht KW 24 / 2024
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In Paris geht es in der laufenden Handelswoche Auf und Ab. Verzeichneten die Notierungen in der 23. KW noch durchweg rote Vorzeichen und verloren alleine binnen drei Handelstagen sogar 20 EUR/t, ging es zum Wochenstart wieder aufwärts. So schloss der Fronttermin August am 11.06.2024 mit 469,75 EUR/t lediglich marginal unter dem Niveau der Vorwoche. Der August-25-Kontrakt verliert demgegenüber auf Wochensicht rund 4,50 auf 465 EUR/t. Impulse kamen dabei insbesondere von den US-Sojanotierungen, welche ihre Berg- und Talfahrt ebenfalls fortsetzten.

Auch auf Großhandelsebene bleiben die Forderungen auf Wochensicht unverändert. So sind für Raps der Ernte 2023 franko Niederrhein bei stabilem Aufgeld auch weiterhin 470 EUR/t im Gespräch. Gleiches gilt für Partien der Ernte 2024 franko Hamburg. Hier werden auch weiterhin 458 EUR/t in Aussicht gestellt. Ein anderes Bild zeigt sich indes auf Erzeugerstufe. Hier wurden die Forderungen deutlich zurückgenommen. Mit 425,10 (390-445) EUR/t werden im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2023 rund 7,60 EUR/t weniger aufgerufen als noch in der Woche zuvor. Für Partien der Ernte 2024 sind im Mittel 440,60 (406-469) EUR/t und damit 9,30 EUR/t weniger im Gespräch.

Die Handelsaktivität am Rapsmarkt läuft indes auf Sparflamme. Die Preisrücknahmen verringern die Abgabebereitschaft der Erzeuger merklich. In der Hoffnung auf Aufwärtskorrekturen wird mit der Vermarktung der Restmengen der Ernte 2023 sowie der Vorkontrakte der Ernte 2024 wieder abgewartet. Die getrübten Aussichten auf das Rapsangebot der Union lassen auf Preissteigerungen hoffen. Ohnehin signalisieren Ölmühlen bislang kaum Bedarf. Lediglich hintere Termine werden regional angefragt.
Der heimische Rapsschrotmarkt hat sich in den letzten Handelstagen wieder beruhigt, nachdem in der Vorwoche vor allem die Mühlen eine erhöhte Verkaufsbereitschaft signalisiert hatten. Wenn es zu physischen Geschäften kommt, tritt meist der Handel als Nachfrager auf, dieser sucht meist aber nur kleineren Mengen im vorderen Bereich. Das Interesse der Mischfutterhersteller ist zeitglich gering, was den Handel lähmt. Die Versorgung erfolgt von der Hand in den Mund. Für prompte Partien wurden am 11.06.2024 rund 297 EUR/t gehandelt, ein deutliches Minus von 25 EUR/t auf Wochensicht. Für Partien aus der neuen Ernte werden aktuell rund 280 EUR/t gehandelt.  

Sojaschrot konnte im Zuge der festeren Rohstoffnotierungen zulegen. Konventionelle prompte Partien mit 44 % Fett wurden für durchschnittlich 442 EUR/t offeriert, was einem Wochenplus von 15 EUR/t entspricht. GVO-freie Partien verzeichneten ein Plus von 11 EUR/t. Hier wurden am 11.06.2024 im Bundesdurchschnitt knapp 577 EUR/t gefordert. Der Preisanstieg wird jedoch nicht durch eine deutliche Belebung der Nachfrage gestützt.

Am Markt für Rapsöl geht es weiter abwärts, auch wenn zuletzt etwas das Tempo abnahm. So werden fob deutscher Mühle für Partien zur Lieferung ab August aktuell 970 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 5 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Druck kommt dabei unter anderem von rückläufigen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Insbesondere zum Ende der 23. KW gab es deutliche Verluste. Der Markt konnte sich zuletzt wieder etwas befestigen. Zusätzlich belastet werden die Forderungen durch die anhaltend verhaltene Nachfrage. Seitens des Energiesektors bleibt es ruhig. Neben der günstigen Quotenpreise ist es auch das geringe Kaufinteresse für Biodiesel, wodurch Hersteller sich weiter zurückhalten. Der Lebensmitteleinzelhandel signalisiert mit den Preisrücknahmen wieder etwas Nachfrage. Auch von Umsätzen wird berichtet. Gänzlich dürfte der Bedarf allerdings noch nicht gedeckt sein, hier wird in dem fallenden Markt vorerst abgewartet.