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Marktbericht KW 2 / 2024
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Die Umsätze am Rapsmarkt laufen weiterhin auf Sparflamme, allerdings werden die Versorgungslücken im 1. Quartal immer größer. Insbesondere die schwierigen Transportbedingungen durch Eis, Schnee oder Hochwasser lassen das Kaufinteresse an schneller Ware immer wieder aufblitzen, so dass deutlich höhere Prämien möglich waren. Aber die +12 EUR/t für schnelle Ware auf den Frontterminkurs für Raps in Paris sind nur die Ausnahme. Allerdings wurde das gesamte Niveau für die Liefertermine bis zur Ernte 24 angehoben, um das starke Minus der Terminkurse wenigstens ein bisschen auszugleichen. Vor allem im Norden wird aktuell von einer +7 EUR/t für Liefertermine bis Juni 24 gesprochen. Das sind 5 bzw. 7 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass damit der Großhandelspreise für Raps franko Hamburg mit 430-431 EUR/t für alterntige Lieferungen 2 EUR/t unter Vorwochenniveau liegen. In Rostock oder am Niederrhein sind es sogar 5 EUR/t weniger. Noch deutlicher haben die Offerten für Raps ex Ernte nachgegeben. Hier schlägt das Minus der Terminkurse ungebremst auf den Kassamarkt durch, da die Prämien gegenüber Vorwoche nicht angepasst wurden. Mit 424 EUR/t franko Niederrhein oder nur 416 EUR/t franko Hamburg werden 6 EUR/t weniger genannt als noch vor einer Woche. Was auf Kontrakt aus deutscher Hand lieferbar ist, kommt an den Ölmühlen an, größere Transport aus den grenznahen Gebieten der EU-Anrainer stocken allerdings. Die Erzeugerpreise haben kräftig Federn gelassen. Insbesondere weil die wöchentliche Preiserfassung bei Erfassungshandel zu Wochenbeginn erfolgt, und damit das jüngste Kursplus keine Berücksichtigung gefunden hat. Mit durchschnittlich 359,54 EUR/t frei Erfasserlager wurden 13,36 EUR/t weniger genannt als noch vor einer Woche. Allerdings steht hinter den Preisen, die im Bundesgebiet zwischen 372-410 EUR/t rangieren, kaum ein Umsatz. Erzeuger verkaufen im fallenden Markt ungern, der Großhandel blickt auf gefüllte Läger und nur sporadisches Geschäft mit überschaubaren Mengen. Raps der Ernte 2024 wird vom Markt vollständig vernachlässigt, aber Sorgen bereitet er den Landwirten schon. Schläge unter Wasser, die nun auch noch durchfrieren und kaum schützende Schneedecken lassen die Gefahr von Auswinterung deutlich steigen. Vorkontraktpreise werden kaum genannt und sind nur noch aus wenige Regionen erhältlich. Sie haben aktuell auf knapp 385 (385-415) EUR/t um fast 12 EUR/t nachgegeben.

Konventionelles Sojaschrot gab am heimischen Markt in den zurückliegenden 5 Handelstagen nach. Im Schnitt wurden am 9.01.2024 rund 460 EUR/t für konventionelle Partien verlangt, ein Minus von 14 EUR/t auf Wochensicht. Ausschlaggebend waren in erster Linie die rückläufigen Rohstoffnotierungen, die zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren rutschten. GVO-freie Partien legten hingegen zu und wurden im Bundesdurchschnitt mit 565 EUR/t bewertet. Indes bleiben die EU-Sojaschrotimporte hinter dem Vorjahreswert zurück. Nach Angaben der EU-Kommission importierten die Mitglieder der Union seit Beginn des Wirtschaftsjahres bis zum 07.01.2024 rund 7,5 Mio. t Sojaschrot aus Drittstaaten, ein Minus gegenüber Vorjahr von 0,7 Mio. t. Wichtigster Handelspartner war Brasilien. Das südamerikanische Land lieferte mit 5 Mio. t allein zwei Drittel. Argentinien lieferte dagegen bislang nur rund 1,2 Mio. t, was weniger als die Hälfte des Vorjahresvolumens ist. Am Rapsschrotmarkt bleiben große Umsätze weiterhin aus. Die Preise tendieren schwächer. Im Schnitt wurden prompte Partien mit 287 EUR/t bewertet, ein Minus auf Wochensicht von 26 EUR/t. Ein Marktthema bleibt das Hochwasser, was die Logistik erschwert, was insbesondere die Käufer vor Herausforderung stellt. Die schwache Nachfrage kann trotzdem vom verfügbaren Angebot mühelos gedeckt werden.

Im Zuge schwacher Rohstoffnotierungen geben die Pflanzenölpreise teils kräftig nach. So verloren auf Großhandelsebene in Deutschland Raps 4 EUR/t und Sojabohnen 12 EUR/t franko. Das öffnet den Preisspielraum nach unten, der zusätzlich von verhaltener Nachfrage bei teils reichlichem Angebot zusätzlich erweitert wurde. Promptes Rapsöl fob Niederlande verlor zur Vorwoche um 35 auf 845 EUR/t und verzeichnet nur sehr geringes Kaufinteresse. Die Abgabepreise für Lieferungen von Januar bis April 24 sind identisch. Das Angebot an prompten Rapsölraffinat ist nicht mehr ganz so üppig, so dass der Discount aufgegeben wurde. Mit 930 EUR/t fob werden allerdings fast 40 EUR/t weniger verlangt als noch vor einer Woche.