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Marktbericht KW 14 / 2024
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Das Auf und Ab an der Pariser Börse setzt sich auch in der laufenden Handelswoche weiter fort. Verlor der Fronttermin Mai vor dem langen Feiertagswochenende alleine binnen drei Börsentagen rund 19 EUR/t, ging es zum Wochenstart schon wieder knapp 8 EUR/t aufwärts. Damit konnten die Verluste jedoch nicht wieder vollständig ausgeglichen werden. Am 02.04.2024 schloss der Fronttermin Mai bei 445,75 EUR/t und damit rund 6,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch der August-24-Kontrakt konnte sein Niveau nicht halten und büßte binnen den zurückliegenden fünf Börsentagen rund 1,25 auf 452 EUR/t an Wert ein. Unter Druck gerieten die Notierungen dabei insbesondere durch das üppige globale Ölsaatenangebot, welches durch die laufende Sojaernte in Brasilien zusätzlich vergrößert wird und neben den US-Sojanotierungen auch den EU-Raps mit nach unten zog. Nach den Osterfeiertagen erhielten die Pariser Notierungen jedoch Aufwind von der jüngsten Schätzung des Analystenhauses Tallage. Im Zuge seines jüngsten Reports stellen diese eine EU-Rapsernte 2024 von rund 19,2 Mio. t in Aussicht und damit weniger als die rund 21 Mio. t des Vorjahres. Im Zuge der Abwärtskorrekturen an der Pariser Börse wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe zurückgenommen. So sind franko Hamburg aktuell bis zu 440 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August möglich und damit 1 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab April indes mit 452 rund 7 EUR/t weniger im Gespräch. Auch auf Erzeugerstufe geht es abwärts. Mit 408,60 EUR/t werden für Partien der Ernte 2023 im Bundesdurchschnitt 5,90 EUR/t weniger in Aussicht gestellt als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in eine Spanne von 370-428 EUR/t. Für Partien der Ernte 2024 erhalten Erzeuger mit 415,50 (395-434,50) EUR/t indes 4,60 EUR/t weniger. Nach den Osterfeiertagen ist es noch überwiegend ruhig am Kassamarkt. Die Abwicklung von bestehenden Kontrakten dominiert das Tagesgeschehen. In der zweiten Märzhälfte wurden noch verstärkt Restmengen aus der Ernte 23 und auch Teilmengen der kommenden Ernte aus Erzeugerhand vermarktet worden. Im Vergleich zu den Vorjahren stehen aber bislang weiterhin nur wenig Partien der Ernte 2024 in den Büchern. Die Feldbestände haben sich bei guten Witterungsbedingungen vielerorts bestens entwickelt. Die ersten Rapsblüten öffnen sich.

Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise nach. Partien zur Lieferung ab Mai wurden am 02.04.2024 im Schnitt mit 291 EUR/t bewertet, 5 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Wobei im Süden noch über 300 EUR/t gefordert wurden. Aufgrund der Osterfeiertage verlief der Handel ruhig. Zudem gerieten die Rapskurse an der Pariser Börse vor dem langen Wochenende unter Druck. Dies zog die Preise für Rapsschrot nach unten. Die Preisrückgänge wurden durch die nach wie vor knappe Versorgungslage begrenzt. Auch die Preise für konventionelles Sojaschrot gaben über den Monatswechsel nach. Für prompte Partien mit 44 % Fett wurden zuletzt rund 396 EUR/t gefordert, knapp 9 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Für Partien mit 48 % Fett wurden 424 EUR/t aufgerufen, das waren sogar 14 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Vor allem die rückläufigen Rohstoffnotierungen belasten derzeit die Sojaschrotpreise. Da die Ernten in Südamerika zügig voranschreiten und das Angebot zeitnah steigen wird, gaben die internationalen Notierungen zuletzt wieder nach. Zudem schwächt sich derzeit die internationale Nachfrage ab, was zusätzlichen Druck ausübt. GVO-freie Partien konnten dagegen etwas zulegen. Im Bundesdurchschnitt wurden für 44er Ware rund 560 EUR/t verlangt, was einem Wochenplus von 7 EUR/t entspricht.

Die Preise am heimischen Markt für Rapsöl konnten ihr Vorwochenniveau in der 14. KW nicht halten und gaben nach. Fob deutscher Mühle werden aktuell 920 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April in Aussicht gestellt und damit 20 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Rückläufige Impulse kamen dabei insbesondere vom Terminmarkt. Zum Wochenstart drehten die Notierungen überraschend jedoch ins Plus, das gab auch dem Nachprodukt Öl zuletzt wieder etwas Aufwind. Mit den deutlichen Preisrücknahmen zum Ende der 13. KW verharrten Marktteilnehmer vorerst in Zurückhaltung, denn vieles sprach für weitere Abwärtskorrekturen. Auch wenn die Verfügbarkeit von Rapsölraffinat auf vorderen Positionen regional begrenzt ist, gilt das Angebot an rohem Rapsöl aus der alten Ernte als ausreichend. Nachdem der Rohstoff nun gestern überraschend wieder ins Plus drehte, bleibt nun abzuwarten, wie sich das Kaufinteresse in den kommenden Tagen entwickelt.