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Marktbericht KW 14 / 2020
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Mit Unterstützung vom Terminmarkt konnten sich die Rapserzeugerpreise in Deutschland weiter befestigen. 342 EUR/t entsprechen einem Plus von 4 EUR/t zur Vorwoche, verfehlen aber die Niveaus vergangener Wochen nach wie vor deutlich. Ex Ernte 2020 liegen die Forderungen bei 346 EUR/t und damit 5 EUR/t über Vorwochenlinie. Diese Gebote entsprechen nicht den Vorstellungen der Erzeuger, die dem jüngsten Anstieg deshalb keine Beachtung schenken. Restmengen alterntiger Raps, sofern überhaupt noch etwas in den Lagern liegt, werden nicht offeriert und das Neugeschäft ex Ernte 2020 ruht ebenfalls. Stärkere Impulse vom Terminmarkt oder Kaufinteresse der Ölmühlen bräuchte es, um die Rapspreise deutlich anzuheben. Aber beides ist derzeit nicht absehbar, zumal es an Unterstützung vom Biodieselmarkt mangelt. Dort findet, wenn überhaupt, UCOME Abnehmer, während RME saisonbedingt aus dem Fokus gerät. Zudem hat sich die Rapsschrotnachfrage mittlerweile wieder etwas beruhigt. Was die Rapsfeldbestände betrifft, so werden regional leichte Frostschäden gemeldet, Rapsschädlinge sind kaum zu beobachten.

Die kurze, aber heftige Kaufwelle der Mischfutterhersteller, angetrieben von Hamsterkäufen der Veredelungsbetriebe in Deutschland, scheint abzuflauen, da viele nun erst einmal mit Ware versorgt sind. Zumindest die Sojaschrotpreise sind nicht weiter gestiegen und haben sich in den vergangenen Tagen sogar etwas ermäßigt. Sojaschrot mit einem ProFett-Gehalt von 44 % kostete zuletzt 365 EUR/t fob Hamburg und damit 7 EUR/t weniger als vor einer Woche. 48er Ware hat sich in der gleichen Zeit ebenfalls um 7 auf 397 EUR/t vergünstigt. Doch trotz der Rückgänge bleibt das Preisniveau für Sojaschrot relativ hoch und eine weitere Hausse ist nicht auszuschließen. Am Rapsschrotmarkt lässt die Nachfrage der Mischfutterhersteller langsam nach, doch das knappe Angebot auf den vorderen Lieferterminen lässt die Preise weiter nach oben klettern. Wo kurzfristig vordere Ware offeriert wird, erzielt sie sogar kräftige Preisaufschläge gegenüber späteren Terminen.

Am Pflanzenölmarkt sind die Entwicklungen uneinheitlich. Rapsöl kostete Ende März 703 EUR/t fob Hamburg und damit 8 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Unterstützung bringen die seit vier Handelstagen festeren Rapsnotierungen in Paris, was unter anderem auf der reduzierten EU-Rapsernteprognose. Auftrieb geben außerdem Meldungen über eine lebhafte Rapsölnachfrage aus China und bereits bestätigte EU-Exportlieferungen in größerem Umfang, die den hiesigen Rapsölmarkt entlasten. Zudem wird von einer zuletzt etwas lebhafteren Biodieselnachfrage berichtet. Mehrere Ölmühlen dürften sich in den kommenden Wochen in die jährlichen Werksferien, zwecks Wartung und Instandhaltung der Produktionsstraßen, begeben. Mit dem Wissen, dass Rapsöl dann vorübergehend knapper werden könnte, wollen sich Beimischer noch einmal bevorraten, was in erster Linie Biodiesel, in zweiter Linie aber auch dem Rapsöl Unterstützung bringt.

Die Sojaölpreise haben sich leicht verringert und widersetzen sich damit dem festen Trend. Vom internationalen Markt kommen keine eindeutigen Impulse und die Befestigung des Sojakomplex an der Chicagoer Börse scheint den EU-Pflanzenölmarkt (noch) nicht erreicht zu haben. Grundsätzlich sorgt die Covid-19-Pandemie fortgesetzt für Verunsicherung am Markt. Hauptgrund für den weiteren Preisnachlass dürfte aber der schwache Euro sein, weil er die Rohstoffimporte verteuert, sodass auch die hiesigen Sojaölpreise steigen müssen.