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Marktbericht KW 03 / 2020
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In den meisten Regionen Deutschlands berichten Marktteilnehmer von einem äußerst knappen Rapsangebot aus der Ernte 2019. Viele Erzeuger sind ausverkauft oder halten nur noch Restmengen in Spekulation auf weitere Preissteigerungen zurück. Doch die Zahl derer, die auf weitere Preissteigerungen in den kommenden Wochen setzen, wird kleiner, denn schließlich hat Raps in den zurückliegenden Wochen einen regelrechten Höhenflug hingelegt – der Markt bzw. die Preise scheinen überhitzt. Außerdem kam die Unterstützung im Wesentlichen von den festeren Terminkursen in Paris und hier deutet sich seit Beginn der aktuellen Handels-woche möglicherweise eine Trendwende an: Seit vergangenem Freitag haben die Notierungen 4 EUR/t an Wert verloren und sind damit wieder unter die Marke von 420 EUR/t gerutscht. Aus dem Markt ist zu vernehmen, dass die jüngsten Preissteigerungen auf Erzeugerstufe nur geringe Mengen mobilisieren konnten, was den weit abgebauten Lagerbeständen zuzuschreiben ist. Wo nichts ist, kann auch nichts gehandelt werden, ganz gleich wie attraktiv die Preise auch sein mögen. Langsam ist ein Umschwenken des Marktes auf die Ernte 2020 zu spüren. So nimmt die Zahl der Offerten aus der Landwirtschaft zu. Gleichzeitig ist das Kaufinteresse der Ölmühlen für Termine ex Ernte 2020 erwacht, sodass nun auch immer wieder Abschlüsse in die Bücher geschrieben werden. Womöglich ist es die knappe Rapsversorgung, die die Verarbeiter aktuell als Käufer an den Markt zieht. Es gilt, die Anschlussversorgung 2020/21 abzusichern.

Am Rapsschrotmarkt ist das Kaufinteresse seitens der Mischfutterhersteller etwas aufgelebt. Nachdem sie in der vergangenen Woche mit der Planung für 2020 beschäftigt waren, ist das Kaufinteresse in der aktuellen Berichtswoche erwacht. Das ist in jedem Jahr im Januar nach den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen üblicherweise der Fall. Besonders gefragt sind Lieferungen ab Februar bis Oktober. Ölmühlen sind gleichzeitig daran interessiert ihre Ware zu verkaufen. Da so ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage besteht, sind die Rapsschrotpreise im Vorwochenvergleich recht stabil. Die Sojaschrotpreise sind hingegen im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Sojaschrot mit 49 % Pro-Fettgehalt kostete zuletzt 334 EUR/t und damit 4 EUR/t mehr als vor einer Woche. 44er Ware hat sich um 2 auf 306 EUR/t verteuert. Gestützt wurde der Sojaschrotmarkt von den Sojaschrotkursen in Chicago, die im Vorwochenvergleich um umgerechnet 2 auf 295 EUR/t zugelegt haben.

Die Rapsölpreise haben sich um 5 auf 860 EUR/t fob Hamburg befestigt. Dabei profitierten sie von den auf Wochensicht weiter gestiegenen Rapsterminkursen in Paris. Außerdem lieferte eine stetige bis lebhafte und damit für den Januar ungewöhnlich hohe Biodieselnachfrage fortgesetzt Unterstützung. Sowohl Biodiesel aus Altspeisefetten als auch Ware aus Pflanzenölen (saisonbedingt zurzeit aus Rapsöl) findet wegen der Anhebung der THG-Quote auf 6 % derzeit problemlos Käufer. Neueste USDA-Zahlen für Sojabohnen bzw. Sojaöl fielen bärisch aus, Produktions- und Vorratsschätzungen wurden leicht angehoben. Die Sojaölpreise ließ das um 10 auf 800 EUR/t fob Hamburg sinken.