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Deutsche Rapsschrotexporte 26 % über Vorjahr
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UFOP: Biodiesel aus Raps ist wesentlicher Teil der europäischen Proteinstrategie

Die Rapsschrotexporte Deutschlands übertreffen das Volumen des Vorjahreszeitraums deutlich. Hauptabnehmer wie Dänemark, die Niederlande oder Finnland importierten deutlich mehr, während Schweden weniger orderte.

Insgesamt hat Deutschland von Juli 2023 bis April 2024 knapp 1,7 Mio. t Rapsschrot exportiert und damit etwa 26 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) die größte Menge seit 3 Jahren. Deutsches Rapsschrot wird hauptsächlich in die EU-Mitgliedstaaten geliefert. Diese erhielten im genannten Zeitraum rund 1,5 Mio. t. Die Niederlande importierten mit 755.000 t und einem Plus von 24 % die größte Menge. Dänemark als zweitwichtigster Handelspartner steigerte mit 184.000 t seine Importe aus Deutschland um 7 %. Beachtenswert sind die Liefermengen nach Finnland, die sich mit 175.000 t gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelten, als noch knapp 91.000 t Rapsschrot geliefert wurden. Auch Spanien und Frankreich bezogen mehr Rapsschrot aus Deutschland. Die Lieferungen nach Schweden weisen nach Angabe des Statistischen Bundesamtes mit 88.000 t demgegenüber ein Minus von 14 % auf. Außerhalb der Europäischen Gemeinschaft war die Schweiz erneut wichtigster Abnehmer und steigerte die Menge um knapp 23 % auf das Rekordvolumen von 85.000 t.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) unterstreicht die in der Verarbeitungskette von Biodiesel aus Rapsöl anfallenden Mengen an Rapsschrot. Rapsschrot ist hierzulande und in der Europäischen Union die mit Abstand wichtigste Proteinquelle für die Tier- und zukünftig möglicherweise auch in der Humanernährung. Die deutsche Biodieselwirtschaft hat 2023 etwa 3,7 Mio. t Biodiesel hergestellt, davon 52,3 % aus Rapsöl. Dem entsprechend wurden ca. 1,92 Mio. t Rapsöl eingesetzt, die wiederum aus etwa 4,8 Mio. t Rapssaat hergestellt wurden. Bei der Verarbeitung fielen auch etwa 2,9 Mio. t Rapsschrot an. Unter Berücksichtigung des besseren Futterwertes von Sojaschrot entspricht dies etwa 2,2 Mio. t Sojaschrotäquivalent, die nicht importiert werden mussten. Entsprechend reduzierte sich der Flächenanspruch bzw. -bedarf in den Herkunftsländern, insbesondere in Südamerika. Diese „Leistung“ wird dem Biodiesel bzw. dem Rapsanbau bisher nicht angerechnet und muss zukünftig in einer gesamtökologischen Bewertung berücksichtigt werden, so die Forderung der UFOP. Ebenso sollte die Tatsache in Anrechnung gebracht werden, dass Raps in der Fruchtfolge als Blühpflanze einen Beitrag zur Verbesserung der Biodiversität leistet.