Die Zweijährige Fachschule der Albrecht-Thaer-Schule BBSIII Celle durfte am 15.02.2023 Herrn Dr. Manfred Weber von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) begrüßen. Das aktuell in der Schule behandelte Thema, die bedarfsgerechte Proteinversorgung von Schweinen in allen Produktionsbereichen sollte, auch in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen, mit neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttert werden.
Der Verbraucher wünscht zunehmend den Verzicht von Futtermitteln, die mithilfe von gentechnisch verändertem Saatgut produziert wurden. Der Einsatz von Sojaextraktionsschrot (SES) aus Übersee wäre damit, wie auch schon in der Milchviehhaltung, weitestgehend ausgeschlossen. Doch ist es möglich Soja in der Schweinehaltung zu substituieren? Dieser Frage ging Herr Dr. Weber auf der Versuchsstation Iden mithilfe von Fütterungsversuchen nach. Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich, dass in weiten Teilen der Schweinehaltung der Verzicht auf Soja ohne Leistungseinbußen möglich ist. Der Einsatz von heimischen Körnerleguminosen und vor allem Rapsextraktionsschrot (RES) macht es möglich. Ökonomisch betrachtet ist Raps ebenfalls eine sinnvolle Alternative, solange der Preis für RES sich in Bereichen von ca. 60% des SES bewegt, so Dr. Weber.
Anschließend ging Herr Dr. Weber einleitend auf die NEC-Richtlinie (National Emission Ceilings Directive) ein. Sie schreibt die massive Reduktion der Ammoniakemissionen bis 2030 vor. Die Landwirtschaft, als größter Verursacher dieser Emissionen ist hier besonders gefordert. In Verbindung mit der Ausweisung der neuen „Roten Gebiete“ der Nitratrichtlinie gibt es gleich zwei gute Gründe sich mit der proteinreduzierten Fütterung von Mastschweinen zu befassen. Die Versuche haben ergeben, dass es in der Endmast möglich ist, unter Zuhilfenahme von synthetischen Aminosäuren, komplett auf Proteinfuttermittel zu verzichten. Diese Absenkung des Proteingehalts, auf 12% in der Ration, erfüllt sämtliche Vorgaben bezüglich Ammoniakemissionen und ist ein ermutigendes Signal an die Schweinehalter der Zukunft.
Vielen Dank für Ihren Besuch Herr Dr. Weber